Allgemein gesagt die Gesamtheit aller Überzeugungen, die man über jeden Zweifel erhaben wähnt. Im konkreten Beispiel die Überzeugung, auf dem richtigen Weg zu sein, Fortschritte zu machen, erkannt zu haben etc. Magisch-mystische Erfahrungen der Sorte "wahrer als real" sind dahingehend extrem fruchtbar.
Unumstössliche überzeugungen sind immer riskant, da sie druck erzeugen, verteidigt werden zu müssen, weil man sonst den boden unter den füssen verliert. Man kann mit sicherheiten aber auch spielen, sie als 'flexible wegbegleiter' betrachten. Wenn man sich bewusst macht, dass es die sicherheit nicht (wirklich) gibt, kann man auf diese weise sterben üben. Ganz unspektakulär, täglich.
Kannst du ev. erklären, wie oder was du mit dem letzten satz meinst?
Die jeweilige Sicherheit insofern, als sie ein Fundament darstellt, das wir von jeder Transformation ausschließen.
Nicht unbedingt. Menschen, geld, job, wohnung etc. alles sicherheiten, die du verlieren kannst. Dann gibt es ev. qualitative sicherheiten, die darum 'so sicher' sind, weil man zu ihnen ein lockeres verhältnis herstellen kann. Kanns nicht anders beschreiben...
Der blinde Fleck aller Wege, das wahre Ego. Dieses Fundament, diese Sicherheit wird irgendwann brechen, und dann stehen wir vor der Erkenntnis, dass alles vollends für die Katz war - es sei denn, wir sind in der Lage, ohne Sicherheit weiterzugehen, am Ende eines Zyklus als höhere Null.
Dass alles 'bricht' ist vorerst eine annahme deinerseits und zeigt mir im wortgebrauch, dass du sicherheit grundsätzlich allenfalls als etwas recht starres betrachtest...?
Darum: Spielen mit sicherheiten, sie nicht so ernst nehmen, ein lockeres verhältnis zu ihnen herstellen.
Deine post drehen sich sehr oft um deine ablehnung von sicherheiten. Du lehnst ab, dass es etwas überdauerndes, etwas bleibendes, eine essenz gibt und wenn ja, können wird das heute noch nicht wissen, ja nicht mal ahnen, dürfen uns diesem 'wissen' allenfalls auch nicht hingeben. Auch das gleicht m.e. einer sicherheit: Sich von dämonen jagen zu lassen, alles zu verwerfen, was sich ein mensch an tröstlichem, schützenden, etc. aufbauen kann, erinnert mich an einen, der sich nicht verlieben will, aus angst, nachher enttäuscht zu werden. Das ist auch eine form von sicherheit.
Ist übrigens nur mein blick auf diesen aspekt, ich kann auch falsch liegen. Grundsätzlich ist es deine haltung, die dich zu einem interessanten gesprächspartner macht.
