Machtlosigkeit

Mittlerweile denke ich, daß die Wunde nicht im eigentlichen Sinne ausheilt, sondern daß eine Narbe bleibt. Man mag soweit ganz gut zurecht kommen, aber wenn etwas dieses Alte triggert, ist sofort wieder der Schmerz da, wenn auch heute weniger bewußt und vermischt und zum Ausdruck gebracht mit Reaktionen wie Wut und Trotz. Die haben dann ebenfalls eher was Kindliches an sich statt das erhoffte Kraftvolle, denn sie entspringen ja ebenfalls dem innerlichen Kindsein in diesem Punkt.
Über eine längere Zeit und/oder effektive=wirkungsvolle Arbeit an der Wunde wird sie zur Narbe.
In irgendeiner (südamerikanischen?) Tradition steht am Himmelstor, nach dem Tod, ein "Ungeheuer", das sich nur von Narben ernährt ....

Wenn die Narbe gut geheilt ist, habe ich keinen Schmerz mehr, nurmehr die Erinnerung, dass mich das früher einmal geschmerzt/getriggert hat. Damit bleibt das Mitgefühl für die, die noch im Schmerz stehen.
 
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