DruideMerlin
Sehr aktives Mitglied
Die Bibel aber stammt aus dem 4.Jahrhundert!!!
Es ist doch so, dass die Bibel kein Buch im eigentlichen Sinne ist, sondern eine Sammlung von Texten verschiedener Verfasser. So ist das mit Neuen – als auch dem Alten Testament. Die Zeitpunkte der Kanonisierungen der Thora, des Talmuds und auch der christlichen Bibel, sagen also nichts darüber aus, wann die einzelnen Schriften verfasst wurden.
Zudem war die Kanonisierung der christlichen Bibel ein Prozess, der sich über einige Jahrhunderte hinzog. Wenn Du dazu einmal das Inhaltsverzeichnis des Codex Sinaiticus anschaust, wirst Du dort noch Schriften finden, die inzwischen nicht mehr Teil der Bibel sind (z. B. Jesus Sirach, Barnabasbrief oder der Hirte des Hermes).
Zum besseren Verständnis zur Entstehung der Schriften aus dem Neuen Testament habe ich mir eine Grafik erstellt, die ich anfügen möchte:

(@Merlin)
Schattenelf: Sind ausserbiblische Auslegungen mit dem Wandel der Sprache durch Zeit denn eindeutig trennbar?
Müssen nicht auch die Evangelien der gegenwärtigen Sprache angepasst werden? Die Frage ist nur,WER ist dazu berufen die Evangelien der gegenwärtigen Sprache anzupassen?
Es gibt eine Menge superkluge Leute, die sich auf wissenschaftlicher Ebene eingehend mit den Sprachen der Vergangenheit beschäftigen. Das kannst Du schon auf der Internetplattform des Codex Sinaitikus nachlesen. Ein gutes Beispiel war auch die Entzifferung der sumerischen Keilschrift, mit der dann auch das Gilgamesch-Epos gelesen werden konnte.
Deshalb wissen wir auch, dass die Geschichten von Noha oder dem Garten Eden ihren Ursprung in diesen alten Mythen hatten. Du wirst es nicht glauben, aber es gibt auch in den Reihen des Klerus eine Reihe kluger Köpfe, die sich auf dieser Ebene mit diesen Themen beschäftigen. Es fehlt also nicht an kompetente Leute, die dann auch wissen, von was sie schreiben. Bei der Sprachanpassung geht es zudem nicht um die Korrekturen der Sinnhaftigkeit, sondern der Wortwahl.
Beispiel: In den Evangelien wird Jesus als der Sohn des Zimmermanns bezeichnet. In der griechischen Quelle steht jedoch, dass er der Sohn des Tecton sei. Für Luther ergab sich daraus ein Problem, weil es diesen Beruf schon lange nicht mehr gab und sich auch nur sehr schwer umschreiben lässt.
Tecton könnte man als Hausbauhandwerker bezeichnen, wobei auch der architektonische Aspekt eine Rolle spielte. Zu Luthers Zeiten bauten man Fachwerkhäuser, bei denen der Zimmermann der zentrale Handwerker war – deshalb hatte er kurzerhand den Tecton als Zimmermann übersetzt. In der Levante wurden aber zu jener Zeit die Häuser aus Lehm oder Stein gebaut. Es ist nun die Frage, was sich mit dieser Übersetzung an der Lehre Jesus verändert haben könnte: wohl nichts!
So gibt es auch eine Reihe überkommener Begriffe oder Wortstellungen, die sich zeitgemäßen ersetzen lassen und somit zum besseren Verständnis des Inhaltes beitragen. Als Beispiel drei Texte zum Evangelium nach Markus 2[2]:
Luther Bibel 1862:
Und alsbald versammleten sich viel, also daß sie nicht Raum hatten auch draußen vor der Thür; und er sagte ihnen das Wort.
Luther Bibel 1992
Und alsbald versammelten sich viele, also daß sie nicht Raum hatten auch draußen vor der Tür; und er sagte ihnen das Wort.
Aktuelle Einheitsübersetzung:
Und es versammelten sich so viele Menschen, dass nicht einmal mehr vor der Tür Platz war; und er verkündete ihnen das Wort.
Deshalb wissen wir auch, dass die Geschichten von Noha oder dem Garten Eden ihren Ursprung in diesen alten Mythen hatten. Du wirst es nicht glauben, aber es gibt auch in den Reihen des Klerus eine Reihe kluger Köpfe, die sich auf dieser Ebene mit diesen Themen beschäftigen. Es fehlt also nicht an kompetente Leute, die dann auch wissen, von was sie schreiben. Bei der Sprachanpassung geht es zudem nicht um die Korrekturen der Sinnhaftigkeit, sondern der Wortwahl.
Beispiel: In den Evangelien wird Jesus als der Sohn des Zimmermanns bezeichnet. In der griechischen Quelle steht jedoch, dass er der Sohn des Tecton sei. Für Luther ergab sich daraus ein Problem, weil es diesen Beruf schon lange nicht mehr gab und sich auch nur sehr schwer umschreiben lässt.
Tecton könnte man als Hausbauhandwerker bezeichnen, wobei auch der architektonische Aspekt eine Rolle spielte. Zu Luthers Zeiten bauten man Fachwerkhäuser, bei denen der Zimmermann der zentrale Handwerker war – deshalb hatte er kurzerhand den Tecton als Zimmermann übersetzt. In der Levante wurden aber zu jener Zeit die Häuser aus Lehm oder Stein gebaut. Es ist nun die Frage, was sich mit dieser Übersetzung an der Lehre Jesus verändert haben könnte: wohl nichts!
So gibt es auch eine Reihe überkommener Begriffe oder Wortstellungen, die sich zeitgemäßen ersetzen lassen und somit zum besseren Verständnis des Inhaltes beitragen. Als Beispiel drei Texte zum Evangelium nach Markus 2[2]:
Luther Bibel 1862:
Und alsbald versammleten sich viel, also daß sie nicht Raum hatten auch draußen vor der Thür; und er sagte ihnen das Wort.
Luther Bibel 1992
Und alsbald versammelten sich viele, also daß sie nicht Raum hatten auch draußen vor der Tür; und er sagte ihnen das Wort.
Aktuelle Einheitsübersetzung:
Und es versammelten sich so viele Menschen, dass nicht einmal mehr vor der Tür Platz war; und er verkündete ihnen das Wort.
Aktuelle Eberfelder Bibel:
Und es versammelten sich viele, so dass sie keinen Platz mehr hatten, nicht einmal vor der Tür; und er sagte ihnen das Wort.
Und es versammelten sich viele, so dass sie keinen Platz mehr hatten, nicht einmal vor der Tür; und er sagte ihnen das Wort.
Wenn man nun im Codex nachschaut, kommt da auch nichts anderes heraus – oder?
Merlin