Lukas 12.51 (das scheinbar unverständliche)

Die Bibel aber stammt aus dem 4.Jahrhundert!!!

Es ist doch so, dass die Bibel kein Buch im eigentlichen Sinne ist, sondern eine Sammlung von Texten verschiedener Verfasser. So ist das mit Neuen – als auch dem Alten Testament. Die Zeitpunkte der Kanonisierungen der Thora, des Talmuds und auch der christlichen Bibel, sagen also nichts darüber aus, wann die einzelnen Schriften verfasst wurden.

Zudem war die Kanonisierung der christlichen Bibel ein Prozess, der sich über einige Jahrhunderte hinzog. Wenn Du dazu einmal das Inhaltsverzeichnis des Codex Sinaiticus anschaust, wirst Du dort noch Schriften finden, die inzwischen nicht mehr Teil der Bibel sind (z. B. Jesus Sirach, Barnabasbrief oder der Hirte des Hermes).

Zum besseren Verständnis zur Entstehung der Schriften aus dem Neuen Testament habe ich mir eine Grafik erstellt, die ich anfügen möchte:
23165364je.jpg

(@Merlin)

Schattenelf: Sind ausserbiblische Auslegungen mit dem Wandel der Sprache durch Zeit denn eindeutig trennbar?
Müssen nicht auch die Evangelien der gegenwärtigen Sprache angepasst werden? Die Frage ist nur,WER ist dazu berufen die Evangelien der gegenwärtigen Sprache anzupassen?
Es gibt eine Menge superkluge Leute, die sich auf wissenschaftlicher Ebene eingehend mit den Sprachen der Vergangenheit beschäftigen. Das kannst Du schon auf der Internetplattform des Codex Sinaitikus nachlesen. Ein gutes Beispiel war auch die Entzifferung der sumerischen Keilschrift, mit der dann auch das Gilgamesch-Epos gelesen werden konnte.

Deshalb wissen wir auch, dass die Geschichten von Noha oder dem Garten Eden ihren Ursprung in diesen alten Mythen hatten. Du wirst es nicht glauben, aber es gibt auch in den Reihen des Klerus eine Reihe kluger Köpfe, die sich auf dieser Ebene mit diesen Themen beschäftigen. Es fehlt also nicht an kompetente Leute, die dann auch wissen, von was sie schreiben. Bei der Sprachanpassung geht es zudem nicht um die Korrekturen der Sinnhaftigkeit, sondern der Wortwahl.

Beispiel: In den Evangelien wird Jesus als der Sohn des Zimmermanns bezeichnet. In der griechischen Quelle steht jedoch, dass er der Sohn des Tecton sei. Für Luther ergab sich daraus ein Problem, weil es diesen Beruf schon lange nicht mehr gab und sich auch nur sehr schwer umschreiben lässt.

Tecton könnte man als Hausbauhandwerker bezeichnen, wobei auch der architektonische Aspekt eine Rolle spielte. Zu Luthers Zeiten bauten man Fachwerkhäuser, bei denen der Zimmermann der zentrale Handwerker war – deshalb hatte er kurzerhand den Tecton als Zimmermann übersetzt. In der Levante wurden aber zu jener Zeit die Häuser aus Lehm oder Stein gebaut. Es ist nun die Frage, was sich mit dieser Übersetzung an der Lehre Jesus verändert haben könnte: wohl nichts!

So gibt es auch eine Reihe überkommener Begriffe oder Wortstellungen, die sich zeitgemäßen ersetzen lassen und somit zum besseren Verständnis des Inhaltes beitragen. Als Beispiel drei Texte zum Evangelium nach Markus 2[2]:

Luther Bibel 1862:
Und alsbald versammleten sich viel, also daß sie nicht Raum hatten auch draußen vor der Thür; und er sagte ihnen das Wort.

Luther Bibel 1992
Und alsbald versammelten sich viele, also daß sie nicht Raum hatten auch draußen vor der Tür; und er sagte ihnen das Wort.

Aktuelle Einheitsübersetzung:
Und es versammelten sich so viele Menschen, dass nicht einmal mehr vor der Tür Platz war; und er verkündete ihnen das Wort.

Aktuelle Eberfelder Bibel:
Und es versammelten sich viele, so dass sie keinen Platz mehr hatten, nicht einmal vor der Tür; und er sagte ihnen das Wort.

Wenn man nun im Codex nachschaut, kommt da auch nichts anderes heraus – oder?​


Merlin
 
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Und anderswo heißt es doch: Schwerter zu Pflugscharen?
Lieber Colombi,

interessant bei diesem Zitat ist, dass er im Altentestament an zwei Stellen vorkommt. Einmal bei Micha und fast identisch auch bei Jesaja. Beide wirkten zur Zeit der assyrischen Bedrohung. Es bliebe nun die Frage, wer hier von wem Anleihen genommen hatte oder aus welcher Quelle beide geschöpften:

Micha 4[3] Er wird immer große Völker richten und viele Heiden strafen, in fernen Landen. Sie werden ihre Schwerter zu Pflugscharen und ihre Spieße zu Sicheln machen. Es wird kein Volk mehr wider das anderen ein Schwert aufheben und werden nicht mehr Kriege lernen.

Jesaja 2[4] Und er wird richten unter den Heiden und strafen viele Völker. Da werden sie ihre Schwerter zu Pflugscharen und Spieße zu ihren Sicheln machen. Denn es wird kein Volk gegen das andere ein Schwert aufheben, und werden hinfort nicht mehr Kriege lernen.


Merlin
 
Lukas 12.51
Meint ihr,ich bin auf Erden gekommen Frieden zu bringen? Ich sage:Nein,sondern Zwietracht.

Das soll Jesus im Namen Gottes gesagt haben? Niemals!
Die Obrigkeit fand keinen Gefallen an seinen Thesen und versuchte ihm den Mund zu verbieten.

"Seine Motivation war,
die Menschen sollten sich mehr auf ihr eigenes Glaubensbild verlassen,
und nicht allem was der Gesetzgeber befahl
ohne Überlegung folgen."​


Das sind Worte Gottes über seinen Sohn Jesus.
Sieht das nach einem Menschen aus, der mit Feuer und Schwert droht?


in Liebe Gida
 
Es gibt eine Menge superkluge Leute, die sich auf wissenschaftlicher Ebene eingehend mit den Sprachen der Vergangenheit beschäftigen. Das kannst Du schon auf der Internetplattform des Codex Sinaitikus nachlesen. Ein gutes Beispiel war auch die Entzifferung der sumerischen Keilschrift, mit der dann auch das Gilgamesch-Epos gelesen werden konnte.​
Ende nächsten Jahres soll es eine neue Lutherbibel geben, endlich neues Kanonenfutter für die bibelüberdrüssigen Nicht-Bibelleser...!?
 
Lukas 12.51
Meint ihr,ich bin auf Erden gekommen Frieden zu bringen? Ich sage:Nein,sondern Zwietracht.

Das soll Jesus im Namen Gottes gesagt haben? Niemals!
Die Obrigkeit fand keinen Gefallen an seinen Thesen und versuchte ihm den Mund zu verbieten.

"Seine Motivation war,
die Menschen sollten sich mehr auf ihr eigenes Glaubensbild verlassen,
und nicht allem was der Gesetzgeber befahl
ohne Überlegung folgen."​


Das sind Worte Gottes über seinen Sohn Jesus.
Sieht das nach einem Menschen aus, der mit Feuer und Schwert droht?


in Liebe Gida
Liebe Gida,

welche Obrigkeit meinst Du, hier im Visier zu haben? Im Kapitel 12 rechnet Jesus mit all jenen ab, die sich nicht zur Umkehr bewegen lassen wollten und damit bekommt der Vers auch seinen Sinn. Dieses Kapitel sollte auch die Gläubige ermutigen, sich nicht durch andere von ihrem Weg abbringen zu lassen, selbst wenn sie ihnen nahestanden. Ich meine, dass man die Verse immer im Kontext des Kapitels betrachten sollte.


Merlin
 
Lukas 12.51
Meint ihr,ich bin auf Erden gekommen Frieden zu bringen? Ich sage:Nein,sondern Zwietracht.



Liebe Gida,

welche Obrigkeit meinst Du, hier im Visier zu haben? Im Kapitel 12 rechnet Jesus mit all jenen ab, die sich nicht zur Umkehr bewegen lassen wollten und damit bekommt der Vers auch seinen Sinn. Dieses Kapitel sollte auch die Gläubige ermutigen, sich nicht durch andere von ihrem Weg abbringen zu lassen, selbst wenn sie ihnen nahestanden. Ich meine, dass man die Verse immer im Kontext des Kapitels betrachten sollte.
Merlin
Nie und nimmer sind das die Worte Jesu. Der erste Teil des Satzes mag stimmen,
Meint ihr,ich bin auf Erden gekommen Frieden zu bringen?
aber Nein sondern Zwietracht, das stimmt nicht.
Durch Zwietracht, man kann es betrachten wie man will, kann man keinen Frieden stiften.
Und Gott ist ein Gott der Liebe
und Liebe beinhaltet keine Zwietracht, also keinen Streit, keinen Zorn usw.

in Liebe Gida
 
Nie und nimmer sind das die Worte Jesu. Der erste Teil des Satzes mag stimmen,
Meint ihr,ich bin auf Erden gekommen Frieden zu bringen?
aber Nein sondern Zwietracht, das stimmt nicht...
Liebe Gida,

warum magst Du Jesus nicht verstehen? Ersetzt einmal das Wort Zwietracht mit Konflikt, dann wirst Du sehen, wie er das gemeint hat. In den folgenden Versen spricht er davon, dass der Glaube an seine Botschaft auch einen Konflikt quer durch die Familien ergeben wird:

12 [51] Meinet ihr, dass ich hergekommen bin, den Frieden zu bringen auf Erden? Ich sage: Nein, sondern die Zwietracht.

[52] Denn von nun an werden fünf in einem Haus uneins sein, drei wider zwei und zwei wider drei [53] Es wird sein der Vater wider den Sohn, und der Sohn wider dem Vater; die Mutter wider der Tochter und die Tochter wider der Mutter; die Schwiegermutter wider der Schwiegertochter und die Schwiegertochter wider der Schwiegermutter.


Ich denke, dass diese Sprache schon zum Naturell und der Leidenschaft Jesus passt.


Merlin
 
Liebe Gida,

warum magst Du Jesus nicht verstehen? Ersetzt einmal das Wort Zwietracht mit Konflikt, dann wirst Du sehen, wie er das gemeint hat. In den folgenden Versen spricht er davon, dass der Glaube an seine Botschaft auch einen Konflikt quer durch die Familien ergeben wird:

12 [51] Meinet ihr, dass ich hergekommen bin, den Frieden zu bringen auf Erden? Ich sage: Nein, sondern die Zwietracht.

[52] Denn von nun an werden fünf in einem Haus uneins sein, drei wider zwei und zwei wider drei [53] Es wird sein der Vater wider den Sohn, und der Sohn wider dem Vater; die Mutter wider der Tochter und die Tochter wider der Mutter; die Schwiegermutter wider der Schwiegertochter und die Schwiegertochter wider der Schwiegermutter.


Ich denke, dass diese Sprache schon zum Naturell und der Leidenschaft Jesus passt.


Merlin
Lieber Merlin
Warum soll er Zwietracht gesagt haben, wenn er Konflikt meint. Zwietracht heißt , dass sich zwei(zwie) gegenüberstehen. Bei einem Konflikt können mehrere das gleiche Problem haben welches als Konflikt gelöst wird.
Das Jenseits, das heißt, Gott Jesus Engel usw. drücken sich klar und verständlich aus. Sie sprechen weder in Methaphern noch in Gleichnissen. Sie reden so, dass es auch der jeder von uns Menschen verstehen kann.
in Liebe Gida
 
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Lieber Merlin
Warum soll er Zwietracht gesagt haben, wenn er Konflikt meint. Zwietracht heißt , dass sich zwei(zwie) gegenüberstehen. Bei einem Konflikt können mehrere das gleiche Problem haben welches als Konflikt gelöst wird.
Liebe Gida,

das liegt wohl daran, dass Konflikt ein lateinisches Wort ist (confligere) und kein griechisches dichónoia. In der Vulgata wird also vom confligere die Rede sein, während Luther und viele andere es folgerichtig in das deutsche Wort Zwietracht übersetzt hatten.


Merlin
 
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