Aber sehen wir uns den Inhalt an. Während der ersten zehn Minuten wird die These aufgestellt, "die Medien" hätten erfolgreich versucht den Menschen einzureden, alle Chemnitzer bzw. alle Sachsen seinen Nazis. Das ist natürlich gleich in mehrfacher Hinsicht völliger Unsinn. Niemand hat je so etwas gesagt, auch in den als Beispiel angeführten Nachrichtenschnippseln wird nichts derartiges auch nur im Ansatz behauptet. Es wäre ja auch Quatsch, denn nirgenwo gibt es nur Nazis. Wie blöde müssten die Leute sein, wenn sie sich das von "den Medien" einreden ließen? Wie dumm die Medienmacher, wenn sie die Leute für so blöde hielten?
Na ja, ganz so einfach ist es nun auch nicht.
Medial wurden zwei Gruppen gezeigt, die sich feindlich gegenüber standen: einmal die "Guten", die für ein weltoffenes Chemnitz standen und dagegen die "dumpfen" Nazis, die alles Fremde raus haben wollten.
Erst als die Chemnitzer heftig protestierten, begannen die Medien langsam zu differenzieren und zu begreifen, dass die Hauptgruppe der politischen Mitte angehört, die sich auch weltoffen empfindet, aber mit der jetzigen Politik total unzufrieden ist.
Man darf nicht vergessen, dass die Medien spektakuläre Bilder und Meldungen brauchen, um interessant zu bleiben. Und dann werden eben Naziköppe mit dumpfen Parolen, Hitlergruß und eine einzige (verachtenswerte) Jagdszene in Dauerschleife gezeigt. Das zu zeigen scheint aufregender zu sein, als die vielen Durchschnittsbürger, die wegen einer offenbar alternativlosen Politik friedlich auf die Straße gehen, was im übrigen ein legitimes Bürgerrecht ist.
Abgesehen davon haben auch Medienvertreter eine politische Richtung und Meinung, d.h. sie sind nicht neutral und wollen es offenbar auch nicht sein- aber ich bemerke durchaus Lernfähigkeit und manchmal sogar ein Bemühen um eine differnziertere Sicht auf die Dinge. So wird z.b. längst nicht mehr jeder pauschal als Nazi betitelt, der sich sozialkritisch zur Migrationsthematik äußert.
Denn würden Journalisten und Medien weiterhin dieses Klischee bedienen (rechts=böse, links=gut) dann steckt sie, genau wie viele unserer Volksvertreter den Kopf in den Sand und damit werden vorhandene Probleme genauso wenig gelöst, wie die gewaltbereiten Aktionen echter Rechtsradikaler und die der linken sogen. Antifaschisten.