loslassen

Hallo,
ich habe jetzt in diesem Thread so viel über Loslassen gelesen, ich weiß aber trotzdem nicht wie ich das machen soll. Ich denke ständig an einen Mann, den ich kennen gelernt habe, in den ich mich verliebt habe. Ich weiß, ich weiß, viele denken das wird bloß eine Schwärmerei sein, aber ich habe ein anderes Gefühl dabei, wenn ich an ihn denke wird mir warm ums Herz.

Er zeigt kein solches Interesse, wie ich an ihm habe. Und deshalb versuche ich los zu lassen, damit ich nicht so auf ihn fixiert bin. Das gelingt mir aber leider gar nicht. Fairerweise muss ich aber zugeben, dass es mir besser geht als vor einem halben Jahr, als ich ihn das erste Mal gesehen habe. Danach ging es mir Monate dreckig (seelisch), jetzt ist es viel besser, aber ich denke noch immer ständig an ihn und jedes Mal wenn ich ihn sehe (was nur alle paar Wochen ist), erhoffe ich mir mehr als nur ein Lächeln. Doch es passiert nichts, da sagt mir mein Verstand ja schon, dass er kein Interesse an "mehr" hat.

Wenn es mir jetzt besser geht, bin ich schon am richtigen Weg zum völligen Loslassen? Nur dauert es bei mir halt länger? Es tut nicht mehr ganz so weh, wenn ich daran denke, dass ich für ihn mehr empfinde als er für mich (falls er denn überhaupt irgendwas empfindet). Aber der Schmerz ist noch immer da.

Vielleicht habt ihr für mich auch ein paar Ideen. Ratschläge sind immer so schwer umzusetzen. Ich selber gebe auch leichter Ratschläge, die gut klingen, aber bin überzeugt, dass ich diese selber nicht umsetzen könnte.

LG
mimi
 
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Ich würde den Konfrontationskurs angehen. Ihn umgarnen, zeigen, wie es um mich steht, ganz in das Gefühl des Fest-Halten-Wollen gehen. Ich würde alles geben. Dann gäbe es vielleicht das dicke Ende, aber lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende.
Ich habe dazu mal jemanden geraten, der eine verheiratete Frau unbedingt wollte. Er hatte eine Affäre mit ihr, ist aber nach 6 Wochen mit ihr durch gewesen und konnte dann endlich loslassen. Heute sind sie gute Freunde.
 
Ha,
da bin ich wohl doch am richtigen Dampfer unterwegs! Ich habe ihm vor Wochen einen so eine Art "Liebesbrief" geschrieben, den ich übersetzen ließ, weil er nicht meine Sprache spricht. Er ist Musiker in einer Band, die nur alle paar Wochen hier sind. Er setzte sich zwar danach zu mir an den Tisch, aber eine Unterhaltung war unmöglich. Immerhin begrüßen und verabschieden wir uns mit Küsschen (mit den anderen Bandmitglieder ist das zwar auch so, aber bei ihm bedeutet mir es halt auch viel). Ich möchte nun versuchen beim Begrüßen und Verabschieden einfach ein kleinwenig Körperkontakt herzustellen. Nicht viel, nicht dass es aufdringlich oder peinlich wirkt.

Aber beim letzten Mal reagierte er und berührte mich auch an den Oberarmen, so wie ich ihn. Er hätte ja auch nur dastehen können und mir seine Wangen hinhalten können. Ist vielleicht auch nur Wunschdenken.

Jedenfalls bin ich für mich noch nicht bereit aufzugeben. Und solange ich selber noch nicht 100 % davon überzeugt bin, dass nicht mehr als "Freundschaft oder Bekanntschaft" daraus resultiert, kann ich nicht aufgeben. Aber ich sehe die Sache schon realistischer als noch vor Monaten. Da war ich am Boden und war bei vielen Kartenlegerinnen, die mich noch mehr verwirrt haben.

Man könnte glauben ich sei ein Teenager! Doch ich bin 36, aber habe in den letzten Jahren (in meiner Ehe) auf Sparflamme gelebt und mich selber nie gefragt was ich fühle oder spüre, sondern mich brav angepasst. Deshalb kommen jetzt diese Gefühle gerade bei dem Typen aus mir raus und ich muss erst lernen damit bzw. mit der "neuen" Frau bzw. mit den Gefühlen umzugehen.

LG
 
chaya_wien schrieb:
Du mußt nur leicht werden und deine Angst freundlich grüßen, dann passiert der Rest von selbst :)
Ich weiss nicht, Chaya, das klingt wie aus einem esoterischen Handbuch. Wie grüsst Du Deine Angst freundlich? Ich kann mir nichts darunter vorstellen.

@mimi: ich glaube wir hätten uns viel zu erzählen.;)

Meiner Erfahrung nach finden die Menschen um die man sich bemühte erst zu mir, wenn ich eigentlich kein Interesse mehr habe.
Also doch loslassen?:)
 
Raeubertochter schrieb:
Liebe Gabi,

sorry, aber das halte ich für einen genauso wenig praktikablen Vorschlag wie die Anweisung "du musst loslassen". Wie soll man leben wollen lernen? Und: Wer wirklich leben will, das Leben zutiefst annimmt, der muss auch den Tod annehmen. Das ist meine Überzeugung.

Liebe Grüße

Raeubertochter
Hallo Räubertochter,

also "Anweisungen" gebe ich nicht, ist nur das, was ich lebe und ich denke mal, ich bin nicht die Einzige, wo es "funktioniert". ;)

Und "leben wollen" kann man selbstverständlich nicht "lernen". Es ist ein Entschluß, das JA zum Leben muß man in sich selbst erst mal finden. Die meisten Menschen sind sich nicht bewußt, daß sie nicht leben wollen. Wer das Leben wirklich annimmt, der nimmt auch den Tod gleichzeitig mit an, denn das Eine gibt es nicht ohne das Andere. ;)

Liebe Grüße
Gabi
 
>Wie grüsst Du Deine Angst freundlich? Ich kann mir nichts darunter vorstellen.
<

Indem du deine Angst nicht wichtiger nimmst, als deinen Mut und "Hallo" zu ihr sagst und dabei ruhig weiter atmest und zusiehst, wie sie kommt und wieder geht und wieder kommt und wieder geht...nichts Dramatisches letztlich, was da passiert.


>Meiner Erfahrung nach finden die Menschen um die man sich bem&#252;hte erst >zu mir, wenn ich eigentlich kein Interesse mehr habe.
>Also doch loslassen?:)

Wenn sie dir zu finden, wenn du kein Interesse mehr an ihnen hast, bedeutet es dir ja dann nichts mehr, da&#223; sie da sind...loslassen hat nichts mit Gleichg&#252;ltigkeit zu tun ;)
 
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@chaya
Aber ist das nicht frustrierend, wenn die Leute dann auf einen zukommen und man hat kein Interesse mehr an ihnen? Dann waren doch die Bemühungen vorher umsonst und man hat dadurch vielleicht viel Zeit verloren, die man besser hätte nützen können, oder versteh ich da was falsch?
LG
mimi
 
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