Ireland
Sehr aktives Mitglied
Ich finde es schon wichtig, anzuschauen, in welchem Kontext und zu welcher Zeit so etwas entstand.Du hast doch auch nix beizutragen. Über Liebeszauber gibt es nix groß zu diskutieren. Die finden sich weltweit in allen Kulturen.
Liebeszauber ist ein in der westlichen Kunst und Literatur wiederkehrendes Motiv, das an archaische Vorstellungen und Praktiken anknüpft, die bis in die Neuzeit, vereinzelt noch bis in die Gegenwart lebendig blieben. Ziel ist es, beispielsweise durch bestimmte Rituale eine begehrte Person zu verzaubern.
Der Liebeszauber beruht auf der Vorstellung, dass Menschen durch Verabreichung bestimmter, meist flüssiger Substanzen (Liebestrank, in der Antike Philtron) oder Anheften bestimmter Gegenstände (Amulette) veranlasst werden können, sich in einen anderen zu verlieben.
https://de.wikipedia.org/wiki/Liebeszauber
Hmmm ...
Es ist ja nun so gewesen, dass die Menschen früher noch sehr wenig über komplexe Zusammenhänge wußten und diese Wissenlücken irgendwie füllten (das war sehr kulturabhängig), wie Menschen das stets tun (leider).
Spiritualität - im weitesten Sinne - gehörte demnach zum Alltag der Menschen, sie gab ihnen Orientierung, regelte das Zusammenleben (mit oft auch unschönen Geschichten).
Irgendwann kamen die Religionen hinzu und es knallte aufeinander oder überlappte sich ... ich habe hier einen schönen Übersichtsartikel dazu gefunden:
https://de.wikipedia.org/wiki/Spiritualität
Heute weiß man ziemlich gut, was genau bei einem Liebeszauber/ bei Flüchen u.ä. passiert und klar ist, dass so etwas bei dem anderen gar nichts bewirkt, es sei denn, er weiß darum.
Bei einem selbst (also dem Liebeszauber-Anwendenden/ dem Verfluchenden) passiert eine ganze Menge: er erhält das subjektive Gefühl von Macht und Kontrolle, meint, etwas bewirken zu können und fühlt sich dementsprechend anders, wird wahrscheinlich auch sein Verhalten/ sein Auftreten sowie seine Kognitionen verändern.
Der andere (also das "Liebeszauber-Opfer" oder der Verfluchte) wird davon überhaupt rein gar nichts merken, wenn er keinen Kontakt zu besagter Person hat und die Information ihm auch nicht zugetragen wird.
Wenn er allerdings noch Kontakt hat, wird ihm die Veränderung am anderen auffallen (positiv, negativ oder neutral).
Wenn sie ihm positiv auffallen sollte, kann man im Nachhinein attribuieren, dass der Liebeszauber "geklappt hätte"
In allen anderen Fällen hat dann wohl der Zauber "versagt" (nein, der andere hat sich tatsächlich endgültig verabschiedet und/ oder mag die ausführeende Person jetzt noch weniger).
Wenn ihm das nur zugetragen wird, wird sich die Wahrnehmung des Liebeszauber-Opfers ebenfalls verändern, wahrscheinlich aber eher in die Richtung, dass Besagter empört ist, dass ihm so etwas angetan werden soll. Vielleicht mag mancher gerührt sein, was der Liebeszauber-Ausführende alles anstellt (halte ich für wenig wahrscheinlich).
Mit dem Fluchen ist es ähnlich, nur noch komplexer: wenn man den Verdacht hat, dass irgendjemand einen selbst verfluchen könnte, wird sich das Verhalten ändern, selbst wenn man - eigentlich - nicht dran glaubt.
Bei fast jedem Menschen steckt noch die latente Botschaft fest: "vielleicht ist ja doch irgendwas dran" oder auch "fordere das Böse nicht heraus" o.ä..
Man wird unsicherer, nimmt anders wahr, attribuiert anders (immer mit dem potentiellen Fluch im Hinterkopf) - bis sich vielleicht der Fluch als selbst-erfüllende Prophezeihung "erfüllt" (es war nicht der Fluch, es war die Kommunikation und deren Folgen).
Das wurde wissenschaftlich anhand berühmter Flüche untersucht: wer verunsichert ist, trifft schneller Fehlentscheidungen (mitsamt des ganzen Teufelskreises, der daranhängt).
Alles ziemlich gemein!