Sehr richtig.
Das sogenannte klassische "Drug Design" gibt es praktisch nicht. Also selbst, wenn wir wissen "aha, wenn wir diesen Rezeptor blockieren könnten dann würden wir Krankheit XYZ stoppen können!" und selbst, wenn wir den Aufbau dieses Rezeptors aufs Atom genau kennen (und das ist bei vielen Rezeptoren der Fall), hilft uns das nichts. Wir können uns diese Information aber leider (noch?) nicht zunutze machen, dazu reicht die Technik einfach nicht. Das heißt wir können nicht sagen "ein Molekül muss so aussehen, damit es diese Wirkung auf diesen Rezeptor hat". Modere Wirkstoffforschung sieht meist so aus, dass man ein "Archiv" hat, mit Millionen von kleinen Döschen, in jedem von ihnen ist eine Probe einer chemischen Verbindung, deren Eigenschaften unbekannt sind. Diese Proben werden dann eine nach der anderen getestet, und auf auffällige Effekte hin untersucht. Das klingt primitiv, ist es auch, aber anders gehts halt leider nicht. Von den wenigen, die Auffälligkeiten zeigen, fallen im Endeffekt 99% weg -
Tätsächlich?
Dass die Forschung so abläuft, hätte ich mir nicht gedacht.
Nach was werden denn da diese chemischen Verbindungen zum Testen ausgesucht?
Einfach mal per gut Glück was sie bewirken, (und wie wird getestet?) und dann,...je nachdem was der Stoff auslöst, wird näher eingegrenzt, oder wie?
Ich habe da momentan wirklich keinerlei Vorstellung wie man in einem Labor an solche Dinge rangeht....
viele haben zu starke Nebenwirkungen, manche werden vom Körper nicht richtig aufgenommen oder kommen im Körper nicht am Zielrezeptor an. Und irgendwann findet man halt "zufällig" ein richtiges. Bis dahin ist es aber ein langer und beschwerlicher Weg. Insofern könnte man sagen, JEDES Medikament, das heutzutage erforscht wird, ist "durch Zufall" gefunden worden, eben weil es dieses spezifische "Drug Design" nicht wirklich gibt.
Wow, dass es jedes ist, hätte ich mir auch nicht gedacht. Aber im Grunde logisch ja..wie soll man rein per "wollen" auf etwas draufkommen.
In der Vergangenheit hat der Zufall schon oft lustig mitgespielt. Das zweitmeistverkaufteste Medikament aller Zeiten - Sildenafil - war ursprünglich als Medikament für cardiovaskuläre Krankheiten gedacht (z.B. Angina Pectoris). Als das Medikament in die klinischen Tests der Phase III (also am Menschen) kamen, berichteten einige Versuchspersonen einen sonderbaren Nebeneffekt: eine massive Erektion. Und so ward, durch eine zuvor unbekannte Nebenwirkung, Viagra geboren.
Also hat Viagra nun als "Nebenwirkung" dass es sich positiv auf Lunge und Herz auswirkt?
*fg*
Ja, so ähnlich wars doch mit Cola auch.
Das wollte man zuerst als Kopfschmerzmittel vermarkten, aber da es zu wenig wirkte, und zu gut schmeckte, verkaufte man es im Endeffekt als Limonade...soviel ich weiß....
LSD wurde übrigens auch durch so einen Zufall entdeckt
Ja, dunkel kann ich mich an ein Buch erinnern welches ich mal las. "LSD mein Sorgenkind" oder so... glaube vom Entdecker des LSD`s sogar persönlich geschrieben.
Krebsbehandlung ist immer ein zweischneidiges Schwert.
Ich seh das immer so: Stell dir vor, dein Körper ist grundsätzlich gesund. Nur hast du eine Stelle, die ist fürchterlich krank (dort sitzt der Krebs). Jetzt kannst du deinen restlichen Körper gesund lassen und diese eine Stelle immer kränker werden lassen, bis du im Endeffekt wahrscheinlich daran stirbst. Oder du machst eine Behandlung, und "tauscht" quasi - dein ganzer Körper wird ein bisschen kränker, dafür wird diese eine Stelle wieder gesünder. Bildlich gesprochen: du "verteilst" die Krankheit auf deinen Körper, und so kommt er langsam wieder zurecht.
Die Sache ist: Wir haben keine Alternative zur Krebsbehandlung. Die einzige Alternative wäre, gar nix zu tun.
hm, ich sah es immer so ähnlich.
Bekommt jemand eine Chemotherapie, werden die Krebszellen am Wachstum gehindert, aber auch die gesunden Zellen. Was sich dann leider irgendwann auch stark auf die physische und auch psychische Verfassung auswirkt.
Wird Chemopause gemacht, vermehren sich die Krebszellen wieder, und auch wieder die gesunden.
Jetzt ist dann blos die Frage, ob sich die gesunden schneller erholen können, als die kranken Zellen.
Oder anders gesagt, ob sich der Körper, der Mensch, so schnell wieder regenerieren kann, dass er die nächsten Chemotherapien schafft, ohne dass er daran zugrunde geht, weil der Körper nicht mehr mitspielt.
Palliativ würde ich Chemotherapie niemanden empfehlen, da ich an dem Beispiel welches ich mitbekam, sah, dass die Auswirkungen der Chemotherapie schlimmer waren, als die des Krebes.
Schmerzen am gesamten Körper, Matt- und Müdigkeit, extreme Schwäche, bis hin zu Inkontinenz und Verwirrtheit-nicht mehr erkennen nahestehender Personen.
Das alles kam von der Chemotherapie, und wurde innerhalb eines Monats beim Pausieren besser....um dann bei der Therapie wieder um ein vielfaches schlimmer zurückzukommen.
Aber gibts eine Chance Krebs damit wegzubekommen, warum nicht.....
Ich persönlich würde es mir nach meinen Erfahrungen allerdings nicht mal im Anfangsstadium von Krebs geben lassen.
Auch wenn das vielleicht dumm ist...
Das freut mich sehr. Und ja; ich sollte mich auch auskennen, ich lern das Zeug ja, also, äh,
sollte es zumindest lernen.
Ich werd mich jetzt eh bald wieder mal ein bissl absentieren aus dem Forum, schließlich hab ich quasi Ferien, und bei dem Blödsinn, der hier vielerorts geschrieben wird, stellt sich bei mir immer so ein dröhnendes Gefühl im Kopf ein
Was lernst du denn genau eigentlich?
Dröhnendes Gefühl....Forum...ja, kenn ich *fg*
Das hier ist oftmals scheinbar ein Pipi-Langstrumpfland für Erwachsene.....fg