jeder , auch Kleinstverdiener können Aktien erwerben
eine Möglichkeit sein Geld anzulegen,
und ih sage mal, wer es von ihnen hinbekommt der handelt dann auch nicht anders als die bösen Aktionäre.
wer wenig Geld hat und nicht damit umgehen kann, der wird nie was haben.
Unabhängig vom Leistungsdruck der natürlich da ist,
den aber jeder sich selbst macht, wie der Name schon sagt, die meisten laufen auf dem Trip: ich will mir viel leisten*
oftmals gieren die Menschen nachDingen die sie nicht brauchen und sie nicht glücklich macht.
Spekulationsgewinne sind abhängig von dem investierten Betrag. Ein Multimillionär geht mit ganz anderen Summen raus als ein Bürokaufmann, der monatlich 500€ zur Seite legt.
Der kleine Mann wird nicht in den Dimensionen gewinnen können, wie es ein Multimillionär tut.
10% von einer Million ist etwas anderes als 10% von 10.000€.
Mein Nachbar (Millionenerbe) hat prozentual gesehen schlechter gehandelt als ich, doch das Hundertfache von mir gewonnen, da er eben mit dem 400fachen am Start ist. C'est la vie.
Dein Beitrag liest sich nur leider so, als ob jeder, der gewissenhaft und intelligent mit Aktien handelt, auch den Erfolg haben dürfte, der dem wohlhabender Aktionäre ebenbürtig ist. Dem ist nicht so; vermutlich eher Wunschdenken.
Sicherlich kann jeder dort einstiegen, nur dehnt sich in Zeiten des florierenden Börsenmarktes die Schere zwischen Arm und reich nur weiter aus.
Es gibt echt wenig, was noch unfairer abläuft, als die Börse.
Ich spreche jetzt nicht unbedingt von irgendwelchen Tradingbots von Investmentbankern, die in Lichtgeschwindigkeit nach Negativschlagzeilen suchen, um die besagten Aktien dann schön shorten zu können, sondern von Absprachen und Kursmanipulationen, Fehlinformationen und eben der Ungleichheit hinsichtlich der Investitionsmöglichkeiten.
Dass ein Handel mit Differenzkontrakten bei entsprechender Hebelwirkungen via Broker sehr riskant ist, dürfte hoffentlich jeder wissen, nur zieht es prinzipiell eher ärmere Leute an. Leider kann man so sein gesamtes Kapital verlieren, während der Aktionär Dürreperioden aushalten kann, zum Ausgleich dippen kann oder anderen Unzulänglichkeiten nachgeht.
Der Börsenmarkt ist zwar reguliert, aber Schwachstellen findet jeder. Der Markt der Kryptowährungen, der jetzt Milliardäre anzieht, ist es beispielsweise nicht.
Unter einer Leistungsgesellschaft verstehe ich eher, dass man sich durch seine Leistung dann dementsprechend für einen gehobeneren Lebensstandard qualifizieren kann. Und das ist in Mitteleuropa glücklicherweise auch gegebenen.
Jeder kann im demokratischen Deutschland sein Abitur machen, erfolgreich studieren und selbst als Arbeitnehmer dann ein gutes Gehalt bekommen. Das ist die sicherste Variante.
Wer lieber faulenzt, einen Realschulabschluss macht und dann im Büro arbeitet, hat dann dennoch ein Dach über dem Kopf. Sozialhilfe gibt es ebenso für Leute, die nicht arbeiten können - die wenigsten wollen wirklich nicht. Keiner muss auf der Straße leben - und das alles dank dem Kapitalismus und den solidarischen Prinzipien, die durch diesen finanziert werden können.
Mit jeder meine ich hier, dass es auch unabhängig von der sozialen Herkunft ist. Man braucht keinen selbstständigen Papi, dessen Firma man übernimmt, um Chefarzt in einer Klinik zu werden. Der Baföghöchstsatz von 861€ in Kombination mit einem Job in den Semesterferien macht auch ein Studium in fast jeder Stadt möglich.
In der Leistungsgesellschaft wird ergo auch Rücksicht auf Menschen aus ökonomisch schwächeren Haushälten genommen, was auch nicht immer so war...
Dass die Ausbildungsberufe kaum Nachwuchs bekommen, ist jedoch leider ein fader Beigeschmack der Leistungsgesellschaft.
Während die Unis voller Menschen sind, die da eigentlich nicht hingehören, bitten die Ausbildungsbetriebe händeringend um Nachwuchs.
Durch den Fokus auf die Akademiker in spe hat man eben die untere Mittelschicht vergessen.
Wer lernt denn heutzutage noch einen Beruf, um 500€ zu bekommen, wenn er mehr Bafög bekäme und nach einem leichten Wirtschaftsstudium mit deutlichem besserem Gehalt rausgeht?
Wer wiederum mit 2k netto im Monat nicht klarkommt, soll sich eben weiterbilden, was Gescheites studieren etc. Das kriegt jeder hin.
Aber müssen tut man's nicht - wenns einem reicht... hungern muss man dennoch nicht.
Solange das gegeben ist, sprich die Leistungsgesellschaft einen ansport, Leistung zu erbringen, um dadurch entlohnt zu werden, ist mMn alles in Ordnung.
Aber das von Romulus erwähnte Freikaufen durch Wohlstand, meist eben durch Erbe und/oder der Möglichkeit, mehr zu investieren, sollte dennoch nicht glorifiziert werden.