H
Hellequin
Guest
Um die Religion geht es mir nicht, sondern ganz generell um die Identität. Die Identität "Halbjude" entstand gegen den Willen derer, die sie innehatten, als der erste Antisemit beschloss, "Halbjuden" zu verfolgen. Sie war eine rein negative und hatte mit Religion nichts zu tun. Später gab es Nazis, die sich selbst als "Halbjuden" definierten, weil sie glaubten, sich damit anbiedern zu können, und damit diese Identität um eine heuchlerische Seite ergänzten. Heute liegt diese Identität weitgehend auf Eis, da diejenigen Antisemiten, denen sie wichtig ist, nichts zu sagen haben. Sie ist dennoch noch in der Sprache lebendig. Ich z.B. bin sogar ein "Sechzehnteljude", wie mir mein Vater vor vielen Jahren verräterisch peinlich berührt eröffnete. Damit käme ich nicht einmal für Nazis als Feindbild in Frage und es hat auch keinerlei Bedeutung, aber es ist in der Psyche verankert.Nun ja, eine synkretische Religion ist möglich, die ist dann aber "ganz" als neue Religion.
Im Übrigen frage ich mich, wo zur Hölle der Unterschied zwischen "@Loop hat Juden in der Familie, könnte sich also auskennen" (@Condemn, sinngemäß) und "Frag doch den jüdischen User, der kennt sich bestimmt am besten aus" (Heather) sein soll. Beides sehe ich nicht als problematisch. Es ist doch völlig normal, dass man annimmt, dass jemand, der einen Bezug zum Judentum hat, besser beurteilen kann, was Juden zu einem Thema sagen würden (und dass man als Beispiel jemanden wählt, der der eigenen Meinung am nächsten kommt).
Das Theater, das @Heather hier veranstaltet, kann eigentlich nur persönlich motiviert sein.
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