Leere ... das ätherische Element?

  • Ersteller Ersteller Nica1
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Ich frage mich, wie sich das wohl im ganz realem Leben anfühlt, wenn ich alles rund um mich als Illusion wahr nehme?!
Wenn mich nichts mehr berührt?!
Berührt es mich dann auch nicht, wenn z. B. meine Frau morgen in meinen Armen sterben würde?
Oder muss ich mir das "Berühren" anders vorstellen?

Vielleicht kannst du uns irgendwelche Begebenheiten aus deinem Alltagsleben erzählen. So wie du es heute erlebst, und so, wie du es früher erlebt hättest, als du noch nicht diesen Weg gegangen bist.
Es würde mich schon sehr interessieren, wie so eine Lebensweise in der Praxis aussieht. :)

Mich würde das auch sehr interessieren, also erstens, wie man das im realen Leben wahrnimmt und wie man diese Einstellung überhaupt leben kann.

Was ich aber auch sagen möchte, weil ich @Wellenspiel schon mal drauf angesprochen hab, dass ich es ganz normal finde, dass man Angst hat um Jemanden, wie Du auch angesprochen hast, die Angst, dass Jemand, der einem sehr nahe steht, stirbt, wie soll man das denn als Illusion abtun?

Mag sein, es ist eine, aber dann eine sehr schmerzvolle...

Wohingegen sich Wellenspiels Erklärung für mich ziemlich logisch anhört, dass man nicht Angst um Jemanden hat, sondern die Angst ist in einem selbst oder wie ich das ausdrücken soll, es ist eher, dass man nicht Angst um jemanden hat, sondern eigentlich Angst um sich selber, weil man dann vielleicht alleine dasteht, ohne den geliebten Menschen weiterleben muss, die Trauer einen zerfrisst etc. , die Angst steckt also logischerweise in uns selbst, und zwar die Angst um uns, um das eigene Wohlbefinden.

Ich hoffe, ich hab das jetzt halbwegs verständlich rübergebracht, auch in Bezug auf das was @Wellenspiel damit sagen wollte, falls nicht, bitte Wellenspiel korrigiere mich, wenn ich da was falsches interpretiert habe.

Und wie Curcuma schon sagte, vielleicht kannst Du uns Beispiele nennen aus Deinem jetzigen "Zustand" und wie Du diese Momente vorher erlebt hast, so ne Art vorher - nachher -Bild. Ich würde das auch gern wissen.
 
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Offensichtlich gehst du auch tatsächlich diesen Weg, von dem du hier schreibst, oder habe ich etwas missverstanden?
Gemäß deiner Vorstellung erscheint es mir richtig zu sein, selbst kann ich jedoch auf keine Richtung verweisen, wie ein Weg dies tun würde, sondern nur auf die immerwährende, unveränderliche Mitte.

Würde ich nicht leben, was ich sagte, wäre keine Authentizität vorhanden.
Allerdings kannst du es nicht nachprüfen und ich werde nichts beweisen. Also bleibt es dir überlassen, ob du einen Rechtschaffenen oder einen Scharlatan siehst, oder beides aus deinem Verstand wischst und dich nur auf die Inhalte konzentrierst. Mir jedenfalls ist es gleich, solange inhaltlich bei der Sache bleibend diskutiert wird. :)

Ich frage mich, wie sich das wohl im ganz realem Leben anfühlt, wenn ich alles rund um mich als Illusion wahr nehme?!
Du könntest Drogen einnehmen, um diese Frage zu beantworten. :D
Allerdings wäre es nicht das, was ich vermitteln will.


Es gilt Illusionen ja nicht zu durchschauen, um alles als Illusion zu erkennen, sondern um die Wahrheit zu erblicken.
Das Resultat ist Freiheit: Die Gefühle sind weder an Bedingungen noch Bedürfnisse geknüpft. Das Fühlen wird nicht von Emotionen überlagert. Es kann sich voll entfalten.

Wenn mich nichts mehr berührt?!
Berührt es mich dann auch nicht, wenn z. B. meine Frau morgen in meinen Armen sterben würde?
Sollte es soweit kommen, hast du dein Bewusstsein nicht zur Wahrheit erhöht, sondern in die Tiefen des Wahnsinns erniedrigt.
Dies wäre die Leere der Hölle, nicht des Himmels. Die Anmutung weist jedoch eine gewisse Ähnlichkeit auf.

Der Zustand der Unberührbarkeit gegenüber Emotionen ist gleich dem Zustand der Berührbarkeit durch wahres Fühlen.

Der Zustand der Berührbarkeit durch eine Emotion ist nicht kühle und sanfte Berührung, sondern hitzige Aufrührung bis hin zu Gewalt.
Der Zustand der Berührbarkeit durch wahres Fühlen ist voll Ruhe.

Oder muss ich mir das "Berühren" anders vorstellen?
Stelle dir niemals mehr vor, als notwendig ist, um zu handeln. Bequatsche dich nicht selbst mit Gedanken.
Bleibe in steter Berührung mit dem gegenwärtigen Moment; nur dann kann auch der gegenwärtige Moment dich berühren.

Vielleicht kannst du uns irgendwelche Begebenheiten aus deinem Alltagsleben erzählen. So wie du es heute erlebst, und so, wie du es früher erlebt hättest, als du noch nicht diesen Weg gegangen bist.
Es würde mich schon sehr interessieren, wie so eine Lebensweise in der Praxis aussieht.
Das macht Sinn, jedoch wie zuvor geschrieben nur gemäß deiner Vorstellung. Du suchst nach einem Abgleich.
Ein Bild kann vieles einfangen, aber nicht das Malen selbst.
Darum zeichne ich zugleich mit Worten ein wenig dies und das, beantworte lieber weniger als mehr, und aufmerksames Lesen könnte möglicherweise eine Antwort zwischen den Zeilen bergen, die durch eigene Erkenntnis und nicht durch Vorerklärtes erwächst.
Es mag enttäuschen, und das ist so, weil die Täuschung in der Annahme liegt, dass sich meine Identität gewandelt bzw. einen anderen Weg eingeschlagen hätte.
Vielmehr jedoch ist diese Identität keine festgehaltene bewusstseinsformende Instanz mehr.

@Nica1: Dir antworte ich gerne auch noch, jedoch den Umständen entsprechend zu einem späteren Zeitpunkt.
 
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Ich hab mir Gedanken gemacht und ... kann es sein, dass @curcuma und ich unter dem Begriff "Illusion" etwas anderes verstehen? Vielleicht ist einfach die Begrifflichkeit nicht richtig gewählt, obwohl mir auch nicht wirklich ein Begriff einfallen würde, für das was @Wellenspiel uns klarmachen möchte... aber den Sinn dahinter kann ich erkennen...
 
wie man diese Einstellung überhaupt leben kann.
Ich lebe keine Einstellung, ich wähle keine Einstellung.
Ich bin schlicht keine Maschine, bei der eine Einstellung zu wählen wäre, und mache mich zu keiner.
Einstellungen, "maschinelles Dasein", sind Produkte des Wünschens, perfekt zu sein.
Was aber soll perfekt sein? Die über die aus geistigen und körperlichen Kapazitäten entstandene Akkumulation gestülpte Identität. Sie soll funktionieren, sie soll effektiv sein, sie soll das Beste aus allem machen.


Weder funktioniere ich, noch bin ich effektiv, noch mache ich das Beste aus allem.
Tatsächlich gibt es nichts, was nicht bereits von Natur aus in Bestform wäre. Dafür lohnt es sich, hinzusehen, in Stille und Leere, ohne durch Bewertung, durch Einordnung des Gesehenen das Gesehene selbst zu überdecken.

Was ich aber auch sagen möchte, weil ich @Wellenspiel schon mal drauf angesprochen hab, dass ich es ganz normal finde, dass man Angst hat um Jemanden, wie Du auch angesprochen hast, die Angst, dass Jemand, der einem sehr nahe steht, stirbt, wie soll man das denn als Illusion abtun?
Kenne die Kausalität, jede Wirkung hat ihre Ursache.
Die Angst um jemanden ist kausaler Natur, abhängig von der Identität und seinen Inhalten.
Du als Individuum bist die allererste Identität, alle weiteren Identifikationen sind Inhalte dieser.


Nichts, absolut gar nichts ist mit Normalität zu erklären. Normalität ist keine Erklärung, sondern eine Ausflucht der Gewohnheit. "Norm" bedeutet "Regel", und je nachdem welchem Regelwerk man sich unterwirft, dem dient man auch.
Ich unterwerfe mich nur einem einzigen Regelwerk, jenem, dem nicht zu entkommen ist, weil es einzig wahr ist. Die hermetischen Prinzipien bieten eine gute Aussicht darauf und erklären sogar die Komplementarität aller Erscheinungen: "Gleich und Ungleich ist dasselbe."

Wohingegen sich Wellenspiels Erklärung für mich ziemlich logisch anhört, dass man nicht Angst um Jemanden hat, sondern die Angst ist in einem selbst oder wie ich das ausdrücken soll, es ist eher, dass man nicht Angst um jemanden hat, sondern eigentlich Angst um sich selber, weil man dann vielleicht alleine dasteht, ohne den geliebten Menschen weiterleben muss, die Trauer einen zerfrisst etc. , die Angst steckt also logischerweise in uns selbst, und zwar die Angst um uns, um das eigene Wohlbefinden.

Ich hoffe, ich hab das jetzt halbwegs verständlich rübergebracht, auch in Bezug auf das was @Wellenspiel damit sagen wollte, falls nicht, bitte Wellenspiel korrigiere mich, wenn ich da was falsches interpretiert habe.
Du hast es passend wiedergegeben.

Nicht nur steckt die Angst in uns selbst, auch die Identität eines anderen ist ein Produkt der eigenen Identifikation.
Sobald wir in eine Identität investieren, von der wir wissen, dass sie vergänglich ist, beginnt ein Kampf um das Überleben selbiger.
 
selbst kann ich jedoch auf keine Richtung verweisen, wie ein Weg dies tun würde, sondern nur auf die immerwährende, unveränderliche Mitte.

Der "Weg der Mitte" ist doch auch eine Richtung, oder nicht?
Also bleibt es dir überlassen, ob du einen Rechtschaffenen oder einen Scharlatan siehst, oder beides aus deinem Verstand wischst und dich nur auf die Inhalte konzentrierst.
Eigentlich versuche ich immer möglichst objektiv zu sein.
Es gilt Illusionen ja nicht zu durchschauen, um alles als Illusion zu erkennen, sondern um die Wahrheit zu erblicken.
Nehmen wir ein Beispiel, das CoronaVirus. Was ist denn die Wahrheit hinter diesem Virus, die wir erblicken könnten ?
Der Kreislauf in der Natur funktioniert deshalb so "göttlich", weil es das Gesetz des Gleichgewichts gibt. Ursache und Wirkung. Es ist ein ständiger Weg der Mitte.
Der Mensch hat durch sein medizinisches und technisches Wissen, sich selbst und die Natur aus dem Gleichgewicht gebracht.
Was macht das Virus? Es "arbeitet" eigentlich nur nach den Plan Gottes das Gleichgewicht zu halten.
Der Tod ist ja auch nur Teil dieses Gleichgewichts.
Ist es das, was du meinst mit Wahrheit erblicken?
 
Der "Weg der Mitte" ist doch auch eine Richtung, oder nicht?
Das impliziert der "Weg", ja.
Doch in welche Richtung sollte er führen?

Nehmen wir ein Beispiel, das CoronaVirus. Was ist denn die Wahrheit hinter diesem Virus, die wir erblicken könnten ?
Dieselbe wie die Wahrheit hinter dem Menschen oder die Wahrheit hinter einem Bison in Südkalifornien.
Der Kreislauf in der Natur funktioniert deshalb so "göttlich", weil es das Gesetz des Gleichgewichts gibt. Ursache und Wirkung. Es ist ein ständiger Weg der Mitte.
Das verweist auf die (Un)Eigenschaft der Wahrheit: Unvergänglichkeit, endlose Beständigkeit.
Die Inhalte der Natur und ihres Gleichgewichts - Pflanze, Tier, Mensch, Element - sind jedoch vergänglich, unbeständig. Diese Eigenschaft verweist auf eine Illusion.

Der Mensch hat durch sein medizinisches und technisches Wissen, sich selbst und die Natur aus dem Gleichgewicht gebracht.
Hat er nicht. Gleichgewicht ist. Die einzelnen Inhalte der Natur, wie ein Tier oder ein Mensch, sind niemals im Gleichgewicht mit dem Einen, sondern Kräfte, Spielball der Kräfte, spielend mit Kräften. Ungleichgewicht ist das Spiel der Kräfte; Dynamik ergibt sich aus dem Ungleichgewicht von Kräften, und aus Dynamik wiederum ergibt sich das Ungleichgewicht.
Es ist bspw. das Streben des Menschen, die Welt zu verbessern, die sie dadurch verschlechtert. Denn nur das Schlechte benötigt Verbesserung.

Was macht das Virus? Es "arbeitet" eigentlich nur nach den Plan Gottes das Gleichgewicht zu halten.
Der Tod ist ja auch nur Teil dieses Gleichgewichts.
Da ist kein Gott, der plant, das Gleichgewicht zu halten. Wenn da einer wäre und dies plante, würde er nichts planen, da das Gleichgewicht keines Plans bedarf. Die Wahrheit selbst, die sich im Unvergänglichen zeigt, ist das einzig Göttliche, jedoch nicht personifiziert.
Das Gleichgewicht kann nicht nicht gehalten werden, da jedes Ungleichgewicht ihm immanent ist.

Wen würde es kümmern, wenn die Menschen die Erde zerstörten? Auf der Erde wäre dann niemand mehr und allen anderen in der Weite des Alls wäre es egal.
Größe ist höchst relativ - diese Eigenschaft verweist auf eine Illusion - und die Atmosphäre eines Raums kommt nicht ins Schwitzen, wenn ein Staubkorn verbrennt.
 
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Ich lebe keine Einstellung, ich wähle keine Einstellung.
Ich bin schlicht keine Maschine, bei der eine Einstellung zu wählen wäre, und mache mich zu keiner.
Einstellungen, "maschinelles Dasein", sind Produkte des Wünschens, perfekt zu sein.

Ähm... irgendwie kommt ´s mir vor, es hakt bei uns mit den Begrifflichkeiten, eine Einstellung ist für mich persönlich, etwas, das ich leben kann / will, wie ich mein Leben gestalte, wie ich mit verschiedenen Dingen umgehe, welche Sicht ich habe und welches meine Prioritäten sind, das ist "Einstellungssache"... was ist mir wichtig, was weniger und was interessiert mich gar nicht, wie stehe ich zu gewissen Dingen, das alles nenne ich meine Einstellung zu ...

Es hat aber nichts mit ner Maschine zu tun, ich hab nie behauptet, Du wärst ne Maschine, ich sehe mich auch nicht als Maschine und meine Einstellung hat auch nichts mit dem Produkt des Wunsches nach "perfekt" sein zu tun, ich weiss ja, dass ich perfekt bin :D ... nein, um perfekt sein zu wollen, muss man erstmal wissen, was überhaupt perfekt sein soll? Was ist perfekt? Gibt es perfekt überhaupt, ich denke nicht...

Weder funktioniere ich, noch bin ich effektiv, noch mache ich das Beste aus allem.
Tatsächlich gibt es nichts, was nicht bereits von Natur aus in Bestform wäre. Dafür lohnt es sich, hinzusehen, in Stille und Leere, ohne durch Bewertung, durch Einordnung des Gesehenen das Gesehene selbst zu überdecken.

Warum funktionierst Du nicht? Warum bist Du nicht effektiv und warum machst Du aus Deiner Sicht nicht das Beste aus Allem? Ich verstehs nicht, weil es in Widerspruch zum Deinem zweiten Satz steht, wenn es eh nichts gibt, was nicht bereits von Natur aus in Bestform wäre, dann würdest Du doch perfekt funktionieren, effektiv sein und aus Allem das beste machen, ohne etwas zu machen, oder?

Kenne die Kausalität, jede Wirkung hat ihre Ursache.
Die Angst um jemanden ist kausaler Natur, abhängig von der Identität und seinen Inhalten.
Du als Individuum bist die allererste Identität, alle weiteren Identifikationen sind Inhalte dieser.

So, das verstehe ich jetzt und finde es auch ziemlich logisch, dennoch darf man nicht vergessen, dass wir ohne diese Identifikationen ziemlich allen dastehen würden, immerhin ist der Mensch ja ein Herdentier und irgendwie abhängig von sozialen Kontakten, der Eine mehr, der Andere weniger... dennoch, ein kleiner Kreis ist ja wichtig für das persönliche Wohlbefinden, für Manche ist es die Familie, für Andere die Freunde für Andere wiederum die Tiere usw. aber Irgendwen liebt man doch, oder hat ihn zumindest sehr gerne? Liebst / Magst Du Niemanden?
 
Ähm... irgendwie kommt ´s mir vor, es hakt bei uns mit den Begrifflichkeiten, eine Einstellung ist für mich persönlich, etwas, das ich leben kann / will, wie ich mein Leben gestalte, wie ich mit verschiedenen Dingen umgehe, welche Sicht ich habe und welches meine Prioritäten sind, das ist "Einstellungssache"... was ist mir wichtig, was weniger und was interessiert mich gar nicht, wie stehe ich zu gewissen Dingen, das alles nenne ich meine Einstellung zu ...
Nein, genau das sprach ich an.
Es unterscheidet sich objektiv nicht von einem Computerprogramm, und es ändert nichts daran, dass es für Updates offen ist. Allem voran sind Prioritäten bedürfnisorientiert.
Zur Mitte hin schwindet bzw. schält sich die persönliche Sichtweise Schicht für Schicht ab. Sie bestimmt Werte, doch diese weichen zugunsten der Wahrheit.

ich hab nie behauptet, Du wärst ne Maschine, ich sehe mich auch nicht als Maschine
Eine intelligente KI hält sich auch nicht für eine Maschine. Eine Perspektive kann sich nicht selbst überprüfen. Du musst immer in Distanz zu dem gehen, was du auf seine Natur überprüfen willst.

Du wirst bemerken, dass die Wahrheit, deine wahre Natur, das einzige sein wird, zu der du keine Distanz einnehmen kannst, und du sie deshalb mit keiner Einstellung, keinen Werten, keinen Prioritäten versehen kannst.
Warum bist Du nicht effektiv und warum machst Du aus Deiner Sicht nicht das Beste aus Allem?
Ist eine Blume effektiv? Ist ein Hund effektiv? Ist ein Adler effektiv?
Nein, aber eine Maschine ist effektiv, auf Effizienz gepolt. Ein Ergebnis muss perfekt sein, nach Schema XY, wenn möglich Klasse A.
Einstellungen und moralische Prinzipien sind nichts anderes als eine menschliche Software für alle, die nicht bereit sind, frei und ungebunden für die eigenen Handlungen Verantwortung zu übernehmen.

wenn es eh nichts gibt, was nicht bereits von Natur aus in Bestform wäre, dann würdest Du doch perfekt funktionieren, effektiv sein und aus Allem das beste machen, ohne etwas zu machen, oder?
So gesehen ja, doch die Funktion in ihrem Sinne ist irrelevant. Das Leben sollte nicht wie ein Laufband funktionieren, es sollte getanzt und gesungen werden, mit allen Hindernissen, die da auftreten mögen und - statt zu Problemen zu werden - den Tanz in seiner Dynamik unterstützen können.
Statt über schweren Gedanken zu brüten, könnten wir über den Humor lachen, der sich im Geschehen und seinen Zusammenhängen offenbart.

Gibt es perfekt überhaupt, ich denke nicht...
Richtig, und darum ist jedes Streben nach Perfektion die Anhaftung an einer Illusion.
Illusionen sind nichts anderes als dämonische Wesen im schamanischen Kontext. Sie versuchen den freien Geist zu versklaven, indem sie ihn mit Gewinn locken, mit der Furcht vor Verlust fesseln, und sich am dadurch aufkommenden Leid nähren.
Es sind jedoch immer unsere eigenen Dämonen bzw. "jene, die man rief".
Es gilt deshalb grundsätzlich, Achtsamkeit im Umgang mit dem Aufmerksamkeitsfokus walten zu lassen.

darf man nicht vergessen, dass wir ohne diese Identifikationen ziemlich allen dastehen würden, immerhin ist der Mensch ja ein Herdentier und irgendwie abhängig von sozialen Kontakten
Du sagst es. Doch dies ist nicht unsere wahre Natur, sondern eine über Generationen gezüchtete kollektive Illusion.
Wir sind allein. Absolut allein. Es gilt sich der eigenen Einsamkeit zu stellen, sie zu akzeptieren und den Kampf aus alter Ahnenzeit niederzulegen.
Eine Familie ist noch immer wie ein Stamm, eine Kampfgemeinschaft, die von allen Seiten von Feinden umgeben ist.
Das Herdentier kommt aus einer ganz anderen Welt, dem Sumpf der Vergangenheit.
Wer der Wahrheit folgt, wird wie der Hirte. Er muss deshalb noch lange nicht eine Herde hüten, doch er erlangt Freiheit. Das Hirtengleichnis Jesu mag diesbezüglich sehr aufschlussreich sein.

ein kleiner Kreis ist ja wichtig für das persönliche Wohlbefinden,
Das ist schon richtig, doch gerade das persönliche Wohlbefinden ist die Egofalle.
Ein kleiner Kreis, bestehend nur aus Einsamkeiten, vermag hingegen Ungeahntes zu bewegen.
Ein Orchester kann nicht darauf Rücksicht nehmen, welche Töne der einzelne Musiker am liebsten spielen will. Die Persönlichkeit spielt keine Rolle, wenn unsere wahre Natur musiziert.

Irgendwen liebt man doch, oder hat ihn zumindest sehr gerne? Liebst / Magst Du Niemanden?
Es ist keine Frage, wen ich liebe. Vergängliches liebend ist vergängliche Liebe bzw. Illusion liebend illusorische Liebe. Dabei stets bedingt, denn ist das eine geliebt, so ist das andere ungeliebt.
Bedingungslose Liebe ist kein Märchen, aber sie ist nichts, was jemand besitzen könnte, nichts Identitätsgebundenes. Es existiert nur die eine Frage: Bin ich liebend oder nicht?
Wenn ich liebend bin, wird alles von Liebe berührt. Wenn ich nicht liebend bin, wird auch alles berührt, was immer an der Liebe statt dort sein mag. Das ist die wahre Natur.

Ist ein Mensch angstvoll, somit in der Illusion, wird alles von seinem angstvollem Wesen berührt und man nimmt ihm gegenüber bereits unterbewusst eine Schutzhaltung ein. Tiere bspw. werden schreckhaft, aggressiv, stets spürend.
 
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Die Persönlichkeit spielt keine Rolle, wenn unsere wahre Natur musiziert.
Nachtrag hierzu, da es missverständlich sein kann.
Der notwendige Verlust, das Verlieren der Persönlichkeit, um den Fluss zum anderen Ufer - dem Gewahrsein des Einen - zu überqueren, ist ungleich dem Verlust individueller Erscheinungsmerkmale.
Es handelt sich bei der Persönlichkeit um eine reine Illusion.
Fähigkeiten sind kein Besitz einer Persönlichkeit; eine Persönlichkeit gehört stets einem Fähigkeitsbild an.
 
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Du wirst bemerken, dass die Wahrheit, deine wahre Natur, das einzige sein wird, zu der du keine Distanz einnehmen kannst, und du sie deshalb mit keiner Einstellung, keinen Werten, keinen Prioritäten versehen kannst.

Aber ist es nicht Deine Einstellung, Deine Priorität, Deine Werte, die Du lebst? Nämlich eben die Deiner wahren Natur? Woher weisst Du, dass das nicht "Dein" Computerprogramm ist, dessen Software zu folgst?
Klingt jetzt blöd, aber vielleicht ist auch das nur sowas wie ne Illusion?

Ist eine Blume effektiv? Ist ein Hund effektiv? Ist ein Adler effektiv?

Nö, wozu auch? Sie leben... fertig und sie machen sich nicht ständig Kopfzerbrechen, ob ihre Existenz ihre wahre Natur ist oder nicht oder gar nur ne Illusion.

So gesehen ja, doch die Funktion in ihrem Sinne ist irrelevant. Das Leben sollte nicht wie ein Laufband funktionieren, es sollte getanzt und gesungen werden, mit allen Hindernissen, die da auftreten mögen und - statt zu Problemen zu werden - den Tanz in seiner Dynamik unterstützen können.
Statt über schweren Gedanken zu brüten, könnten wir über den Humor lachen, der sich im Geschehen und seinen Zusammenhängen offenbart.

Das seh ich genauso, aber es heisst ja nicht, dass man das Leben nicht genießt und tanzt, nur weil man sich halt anderweitig auch Gedanken macht über dies oder jenes... und ich zB hab keine "schweren" Gedanken, es sind einfach Überlegungen, die ich zu dem von Dir geschriebenen anstelle, weil mich Deine "Einstellung" :D interessiert... tschullijung... bin schon wieder ernst...

Es ist keine Frage, wen ich liebe.

Ich hab ja auch nicht gefragt, WEN Du liebst, sondern OB Du Jemanden liebst, der Dir fehlen würde, wenn er nicht mehr da wäre. Oder sind für Dich alle Begleiter nur Illusionen, mit denen Du Dich nicht identifizieren möchtest und es Dir am A... vorbeigeht, wenn Jemand stirbt, der Dir nahesteht oder mit Dir zusammenlebt. So war das gemeint.

Der notwendige Verlust, das Verlieren der Persönlichkeit, um den Fluss zum anderen Ufer - dem Gewahrsein des Einen - zu überqueren, ist ungleich dem Verlust individueller Erscheinungsmerkmale.

ok, wann hast Du das erste Mal bemerkt, dass Du Deine Persönlichkeit verloren hast? Und wer hat Dich auf diesen Weg geführt? ist ja doch etwas ungewöhnlich...
 
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