DieWald
Sehr aktives Mitglied
- Registriert
- 3. April 2022
- Beiträge
- 1.127
Eine Freundin, die ich lange nicht kannte ...
und die ich seit zwei Wochen wieder kennen lerne ...
die mir Ihre verstrickten Lebenswege erzählt ...
führt mich in die vergessenen Ecken und Tiefen
meiner eigenen Irrtümer und Verwechselungen ...
Hiebe und Lass kann ich nicht wervechseln?
Koch, dann ich!
Ich habe meine Opferstorys nicht, noch nicht beendet.
Nein, das gefällt mir nicht. Mein lieber, lieber Verstand
meinte, es sei längst erledigt, doch er hatte sich nicht
zu meinem Herzen geneigt und lange genug zugehört.
Mein Herz spricht nicht immer gleich und nicht besonders
laut.
Opfer-Täter-Retter Storys habe ich schon einige bearbeitet
und ich hatte gehofft, dass es das war. Wars noch nicht.
Gut. Also: nächste Runde.
Den ersten Glaubenssatz den ich fand war ein schimmerndes
Feld um "Ich kann nicht aus mir selber leben." Es gab ja eine
Zeit in der das die Wahrheit war: im Bauch meiner Mutter und
zu Beginn meines Lebens war ich abhängig von den grossen,
erwachsenen Menschen, dass sie mich mit all dem versorgten,
was ich noch nicht selbst besorgen konnte.
Und sie sollten mich lehren, mich selbst mit all dem zu versorgen,
was ich wirklich brauchte. Immer mehr. Schrittchen für Schrittchen.
Und während es auf der äusseren Ebene in den Bereichen Essen,
Trinken, Behausung, Kleidung und so weiter immer besser lief,
liefen andere Bereiche gar nicht: Sinnlichkeit, Sexualität, Gefühle,
Gedanken, Spiritualität. Nicht ganz unerheblich.
Ich lief auf Sparflamme, mit 5% des Menschseins sollte ich
zufrieden sein. Ich war es nicht. Ich ging auf die Suche.
Ohne Worte zu haben, ging ich die Welt und fragte ohne
Worte und an seltsamen Orten wundersame Menschen.
Manchmal hatte ich eine Mini-Erleuchtung. Und ich fand
viel Schatten.
In mir verfestigten sich trotzdem zwei weitere Glaubenssätze:
"Ich bin selber schuld." und "Ich bin zu blöd."
Und diese Glaubenssätze hatte ich dazu noch vergessen.
Viele Jahre. Viele Leben.
Aber ich glaube das nur!
Ich hatte nur in Teilbereichen diese wahre Menschenfreude
erlebt, meine Welt selbst bewusst zu erschaffen und auch
selbst wählen zu können, selbstverständlich.
Besonder schwer fiel und fällt mir der konstruktive Umgang
mit Schmerzen und meinen Opferstorys.
Ich finde Opfer zu sein immernoch ungerecht und die Schuld
läge – wie mir die Gesellschaft in ewigen Mantras vorbetet –
eindeutig beim Täter.
Ich musste zuerst über meine eigene Scham hinauswachsen,
dass ich das erste Mal erkannte, dass meine Opferstory in
Wahrheit eine Falle für einen beliebigen (zu blöden) Täter war.
Es war mir egal, wer mir in die Falle ging und – noch peinlicher –
was es mich selbst kostete. Ich wollte auf Teufel komm raus für
meine Gefühle keine Verantwortung übernehmen.
Gute Gefühle nahm ich als Gewinn mit und für schlechte Gefühle
waren alle verantwortlich, nur ich selbst nicht. Ich erfand 1000
und eine Geschichte, warum ich in dieser ganzen Welt der einzige
unschuldige Mensch geblieben war und alle anderen Arschlöcher
sind. Natürlich erzählte ich das niemandem.
Ich habe sogar einige Opferstorys in meinem Leben gefunden, etwa
als mich der geliebte Mensch verlassen hat, mit dem ich mein Leben
(heimlich) geplant hatte.
Aber ich war nicht bis zu meiner inneren Haltung vorgestossen.
Bis ich diese alte und ganz neue Freundin kennenlernen sollte.
Ich konnte ihr nicht helfen. Ich konnte sie in manchen Punkten
erstmal gar nicht erreichen. Zu gross war der Schmerz. Und ich
hatte nicht nur Mitgefühl, sondern ich litt selber. Ich litt an dieser
schlechten Welt. Hihi. Echt. Nö. Doch. Was jetzt? Genau! Doch.
Nein, ich doch nicht. Pffffff, gibs doch zu. Ich hab nix.
Oh! Hallo! Ja, da geht die Post ab. Gut so. Danke.
Mitleid ist zu erkennen, daran, dass ich meine sofort handeln zu
müssen. Mitleid will ein Gefühl verhindern. Mein Gefühl. Irgendein
Gefühl, ein "schlechtes" Gefühl. Ich will mich wieder gut fühlen.
Doch das nicht ganz zu Ende gefühlte miese Gefühl verhindert
jedes weitere Gefühl: ich erstarre in der Gefühllosigkeit und spiele
Gefühle mit dem Kopf. Also mir ging es so und manchmal ist es
immernoch so.
Die Natur von Gefühl ist gefühlt zu werden. So lange, wie es da
ist. Da ein Gefühl nicht länger als glaub ich 7 oder 9 Sekunden
anhält, ist alles andere eher ungesund.
Ich frage mich, wann mein süsser Kopf das wirklich schluckt.
Heute vielleicht noch nicht.
und die ich seit zwei Wochen wieder kennen lerne ...
die mir Ihre verstrickten Lebenswege erzählt ...
führt mich in die vergessenen Ecken und Tiefen
meiner eigenen Irrtümer und Verwechselungen ...
Hiebe und Lass kann ich nicht wervechseln?
Koch, dann ich!
Ich habe meine Opferstorys nicht, noch nicht beendet.
Nein, das gefällt mir nicht. Mein lieber, lieber Verstand
meinte, es sei längst erledigt, doch er hatte sich nicht
zu meinem Herzen geneigt und lange genug zugehört.
Mein Herz spricht nicht immer gleich und nicht besonders
laut.
Opfer-Täter-Retter Storys habe ich schon einige bearbeitet
und ich hatte gehofft, dass es das war. Wars noch nicht.
Gut. Also: nächste Runde.
Den ersten Glaubenssatz den ich fand war ein schimmerndes
Feld um "Ich kann nicht aus mir selber leben." Es gab ja eine
Zeit in der das die Wahrheit war: im Bauch meiner Mutter und
zu Beginn meines Lebens war ich abhängig von den grossen,
erwachsenen Menschen, dass sie mich mit all dem versorgten,
was ich noch nicht selbst besorgen konnte.
Und sie sollten mich lehren, mich selbst mit all dem zu versorgen,
was ich wirklich brauchte. Immer mehr. Schrittchen für Schrittchen.
Und während es auf der äusseren Ebene in den Bereichen Essen,
Trinken, Behausung, Kleidung und so weiter immer besser lief,
liefen andere Bereiche gar nicht: Sinnlichkeit, Sexualität, Gefühle,
Gedanken, Spiritualität. Nicht ganz unerheblich.
Ich lief auf Sparflamme, mit 5% des Menschseins sollte ich
zufrieden sein. Ich war es nicht. Ich ging auf die Suche.
Ohne Worte zu haben, ging ich die Welt und fragte ohne
Worte und an seltsamen Orten wundersame Menschen.
Manchmal hatte ich eine Mini-Erleuchtung. Und ich fand
viel Schatten.
In mir verfestigten sich trotzdem zwei weitere Glaubenssätze:
"Ich bin selber schuld." und "Ich bin zu blöd."
Und diese Glaubenssätze hatte ich dazu noch vergessen.
Viele Jahre. Viele Leben.
Aber ich glaube das nur!
Ich hatte nur in Teilbereichen diese wahre Menschenfreude
erlebt, meine Welt selbst bewusst zu erschaffen und auch
selbst wählen zu können, selbstverständlich.
Besonder schwer fiel und fällt mir der konstruktive Umgang
mit Schmerzen und meinen Opferstorys.
Ich finde Opfer zu sein immernoch ungerecht und die Schuld
läge – wie mir die Gesellschaft in ewigen Mantras vorbetet –
eindeutig beim Täter.
Ich musste zuerst über meine eigene Scham hinauswachsen,
dass ich das erste Mal erkannte, dass meine Opferstory in
Wahrheit eine Falle für einen beliebigen (zu blöden) Täter war.
Es war mir egal, wer mir in die Falle ging und – noch peinlicher –
was es mich selbst kostete. Ich wollte auf Teufel komm raus für
meine Gefühle keine Verantwortung übernehmen.
Gute Gefühle nahm ich als Gewinn mit und für schlechte Gefühle
waren alle verantwortlich, nur ich selbst nicht. Ich erfand 1000
und eine Geschichte, warum ich in dieser ganzen Welt der einzige
unschuldige Mensch geblieben war und alle anderen Arschlöcher
sind. Natürlich erzählte ich das niemandem.
Ich habe sogar einige Opferstorys in meinem Leben gefunden, etwa
als mich der geliebte Mensch verlassen hat, mit dem ich mein Leben
(heimlich) geplant hatte.
Aber ich war nicht bis zu meiner inneren Haltung vorgestossen.
Bis ich diese alte und ganz neue Freundin kennenlernen sollte.
Ich konnte ihr nicht helfen. Ich konnte sie in manchen Punkten
erstmal gar nicht erreichen. Zu gross war der Schmerz. Und ich
hatte nicht nur Mitgefühl, sondern ich litt selber. Ich litt an dieser
schlechten Welt. Hihi. Echt. Nö. Doch. Was jetzt? Genau! Doch.
Nein, ich doch nicht. Pffffff, gibs doch zu. Ich hab nix.
Oh! Hallo! Ja, da geht die Post ab. Gut so. Danke.
Mitleid ist zu erkennen, daran, dass ich meine sofort handeln zu
müssen. Mitleid will ein Gefühl verhindern. Mein Gefühl. Irgendein
Gefühl, ein "schlechtes" Gefühl. Ich will mich wieder gut fühlen.
Doch das nicht ganz zu Ende gefühlte miese Gefühl verhindert
jedes weitere Gefühl: ich erstarre in der Gefühllosigkeit und spiele
Gefühle mit dem Kopf. Also mir ging es so und manchmal ist es
immernoch so.
Die Natur von Gefühl ist gefühlt zu werden. So lange, wie es da
ist. Da ein Gefühl nicht länger als glaub ich 7 oder 9 Sekunden
anhält, ist alles andere eher ungesund.
Ich frage mich, wann mein süsser Kopf das wirklich schluckt.
Heute vielleicht noch nicht.