Gefühle-Gedanken(TExt)

Aamuilla

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19. Juni 2005
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Und sie dachte wieder an ihn.
Die Augen. Spiegel der Seele.
Sie sprachen zu ihr, wie die Sonne, und wie der Wind.
Wie die Wolken am Himmel, und der Himmel selbst.
Wie alles, in ihren Gedanken, in ihren Gefühlen.
Wie alle ihre Gefühle zu ihr sprachen, sprachen seine Augen zu ihr.
Sie drangen in ihre Seele. Sie fühlte sich tief berührt. Sie fühlte sich immer tief berührt, wenn sie in seine Augen schauen durfte.
Und auch, jedes mal wenn sie ihn sah.
Ich weiß nicht, manchmal ist es einfach so.
Ich kann nichts dafür.
Obwohl ich mich steuern kann.
Ich meine, ich kann selbst bestimmen, wann ich an ihn denke, und wann nicht. Ich kann alles bestimmen, auch, dass ich nicht an ihn denke.
Doch die Liebe zu ihm ist stark.
Es ist fast zwei Monate her, als sie ihn hatte.
Sie hatte ihn wiedergetroffen. Sie haben sich wiedergetroffen. Und sie hatte ihn. Und er hatte sie.
Sie sah ihn auch danach. Als er sich entschlossen hat, einen anderen Weg zu gehen.
Einen Weg, den er ohne sie gehen wollte.
Nicht alleine, doch ohne sie.
Vielleicht hatte er keinen anderen Ausweg gesehen. Schade, dachte sie.
Er wusste ganz genau, dass er sich auch anders entscheiden konnte.
Doch das tat er nicht.
Und er liebte sie. Und sie, sie war sich dessen bewusst. Sie fühlte, was er fühlte. Sie fühlte, was er dachte, über sie, und die Welt.
Und er war der einzige, den sie liebte.
Nicht der einzige, den sie auch lieben würde.
Er war bis jetzt der einzige, den sie als Menschen, als Liebhaber und als Freund liebte.
Mit ihm würde alles harmonisch sein, denn er hatte sie verstanden. So hatte er sie verstanden, wie sie ihn verstanden hatte.
Es gäbe keine großen Gründe für Streitereien. Und die Verliebtheit wäre immer da. Man müsste sie nur etwas auffrischen... Doch sie wäre immer vorhanden..
So wie die Liebe.
Warum? Warum? Sie konnte nicht mehr ihre Tränen halten, und lies sie laut werden.
Sie fielen.
Sie weinte. Sie weinte, und er ging wahrscheinlich gerade von der Arbeit nach Hause, und dachte an sie.
Wahrscheinlich dachte er, dass er sie jeder Zeit durch die Stadt gehend treffen könnte.
Dann sah er sie. Sie ging durch die Innenstadt... Sie war sehr attraktiv, und ihre Bewegungen waren verführerisch.
Sie schenkte ihm ein Lächeln, zwinkerte ihm zu, schaute in seine Seele hinein...
...
Sie verschwand. Sie löste sich in Lüft auf.
Wo war sie?
Alles nur ein Traum, alles war nur Fantasie...
...Sie weinte, dachte an ihn.
Hörte auf zu weinen, dachte an sein Kuss. Dachte an seine Küsse, und weinte weiter.
Er lief weiter. Dachte an das kalte Wetter um ihn herum. An den liegenden, fallenden Schnee.
Dachte an seine Freundin, die er nicht liebte. Dachte an seine Arbeit. Dachte an die Welt, die ihn bewegte.
Sah ein hübsches Mädel, und dachte an sie...
...Sie weinte. Sie hörte auf zu weinen, stand auf, und ging ins Bad.
Sie wusch sich das Gesicht, ging wieder ins Wohnzimmer.
Nein, sie ging in die Küche, und trank ein Glas Wasser.
„Kaltes klares Wasser. Über meine Hände. Über meine Arme. Über meine Schultern. Über meine Brust. Ich mache meine Augen zu.“, sang sie leise vor sich hin.
Sie liebte ihn, und wollte mit ihm zusammen sein.
Sie dachte an ihn, als Mensch.
Er ist ein guter Mensch, dachte sie. Und er hat eine Freundin.
Kann ich ihn nicht zurückbekommen, fragte sie sich. Kann ich ihn nicht zurückgewinnen, fragte sie sich.
Er schloss seine Haustür auf, und ging hinein.
Was ist zu tun? Ach ja, er wollte noch etwas machen.
Er schaute nach Draußen. Es schneite.
Er dachte an sie. Sie dachte an ihn.
Ihre Gedanken trafen sich.
Die beiden hielten einen Augenblick inne.
Sie schaute zum Schnee. Sie flüsterte vor sich hin, kann ich nicht noch mal versuchen, ihn zurück zu gewinnen?
Nein, das kann ich nicht.
Es ist zu spät.
Alles ist zu spät.
Es ist zu spät, dachte er, das Leben geht weiter, und ich habe zu tun.
Sie ist meine Vergangenheit, und hat weder in meinen Gedanken, noch in meinen Gefühlen etwas verloren.
Nein, ich kann ihn nicht zurück gewinnen, dachte sie.
Es ist zu spät. Sie weinte nicht, aber sie war wie erstarrt.
Nein, ich werde nicht mehr mit ihm zusammen sein.
Aber ich würde. Wenn er sich doch anders entschieden hätte. Wie kann ich nur nicht an ihn denken? Natürlich ginge das, dachte sie sich.
Sie wollte nicht. Nichts mehr denken, und wissen, nur fühlen, und leben.
Aber leben, mit ihm, an seiner Seite. Von allen Seiten.
Ich verstehe ihn, und würde ihm nicht sagen, was ich jetzt denke, und dass ich jetzt das fühle, was Leben heißt, und ein Teil des Lebens ist.
Ach... ich denk dabei nur an mich, dachte sie.
Vielleicht ist es nicht richtig. Immerhin hat er auch das gleich Recht wie ich, zu denken was er will, und das gleiche Recht, sich zu entscheiden, wie er das möchte.
Sie legte sich auf den Boden hin.
Sie schloss ihre Augen, und legte ihre Hände auf die Stelle ihres Körpers, wo sich die Seele befindet.
Eine schöne Wärme überkam ihren Körper.
Sie schlief ein.
(28.11.05. Angel.)
 
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