@..., nun werde ich mich mal wieder zwischen alle Stühle setzen. Verstößt das gegen die guten Sitten?
Der Täter bekommt das ab, was ein Rechtsstaat für ihn vorsieht ja, ist halt ein Rechtsstaat...
Die Diskussion über die Gesetze und was man mit dem Täter sonst noch alles machen sollte interessieren mich nur in soweit, als dass sie mir eine Aussage über die Menschen geben, die diese Gesetze machen und die, die Strafen einfordern.
Zusammenfassend möchte ich zuerst mal feststellen, dass ich den Kannibalen nicht als gemeingefährlich, oder ähnliches einstufen kann vielleicht wird er das sein, wenn er in 10 Jahren wieder rauskommt.
Wenn er vielleicht wieder frei ist, jemanden einfängt, umbringt und auffrisst, würde ich sagen sind die Richter, die Gesetze und das Volk, in dessen Namen er verurteilt wurde verantwortlich.
Von mir aus kann er also auch sofort freigelassen werden und das nächste Opfer aufbraten, wenn es das Opfer so will.
Fleisch von einem getöteten Tier zu essen, das nicht die Wahl hatte zu sagen esse mich, halte ich für wesentlich unethischer, aber mit dieser Ansicht stehe ich vermutlich wieder einmal einsam auf weiter Flur.
Aber, mich interessiert in der ganzen Angelegenheit der Täter nicht sonderlich hätte er sich anders verhalten, dann hätte er andere Möglichkeiten zur Verfügung in treffen die Strukturen der Gesellschaft, in der er lebt da hätte er schon Entscheidungsmöglichkeiten gehabt.
Was mich eigentlich interessiert, ist das Thema, wie mit dem vermeintlichen Opfer, sowohl rechtlich, als auch in den Medien, durch die Verurteilung des Täters umgegangen wird.
Versetze ich mich nämlich da hinein, dann werde ich ziemlich sauer nicht auf den Kannibalen, sondern auf die Art und Weise, wie mir posthum, durch die Rechtssprechung, mein Recht auf Selbstbestimmung genommen wird.
Natürlich, ich weiß, auch da gibt es gewisse Gesetze, es ist nahezu unmöglich, sich ohne es heimlich und versteckt tun zu müssen, sich von sich selbst zu entsorgen.
In USA steht, oder stand versuchte Selbstentsorgung sogar unter Strafe ich bin jetzt allerdings nicht sicher, ob dass in allen Staaten der USA so ist.
Nur, dass das von vorneherein klar ist. Ich bin weder depressiv, noch habe ich Lust mich umzubringen.
Aber ich sehe meine Grundrechte und meine Würde in einer Gesellschaft nur dann als gewährleistet, wenn ich ohne jemanden dafür Rechenschaft, oder eine Begründung abgeben zu müssen, nach meinem eigenen Gutdünken abtreten kann, wenn mir danach ist.
Dazu gehört für mich auch das Recht dafür Sorge tragen zu können, dass mir, sofern ich das nicht selbst bewerkstelligen kann, z. B. in der Art wie ich es verwirklichen möchte, jemand zur Seite steht. Und dies auch tun kann, ohne mit Bestrafung rechnen zu müssen.
In diesem Sinne darf dem abzutreibenden Embryo der Abtreiber ja auch zu Seite stehen oder?
Ich kann an dieser Stelle gleich hinzufügen, dass ich grundsätzlich gegen Abtreibung etc. bin es liegt ja schließlich kein entsprechender Auftrag durch den Fötus vor.
Mord und Zerstückelung ohne Auftrag warum geht das den?
Ein Staat, eine Gesellschaft, die mir dieses grundlegende Recht auf Selbstbestimmung nicht zugesteht, ist mit mir verfeindet.
Da ich dies für ein selbstverständliches Recht halte, stelle ich die Frage, warum hat man dieses Grundrecht nicht?
Ich stelle fest, die Abwesenheit dieses grundlegenden Grundrechtes lässt jedes andere Recht auf Selbstbestimmung zur Farce werden. Sollte man das bewirken wollen?
Nun, wenn ich es so betrachte, dann finde ich den Zusammenhang zu dem Gefühl, das ich hatte, als ich von der lebenslänglichen Verurteilung hörte: Hier wird ein Exempel statuiert. Und die Medien und die Meinungen der Massen haben wunderbar funktioniert, kaum einer hat es bemerkt.
Meiner Meinung nach stellt jemand der kein Recht auf seinen Tod hat auch kein Recht ans Leben und fühlt sich auch nur bedingt verantwortlich jemand der sich nur bedingt verantwortlich fühlt hat nur bedingt Macht.
Ja gut, Gott sei Dank, dann ist ja alle Macht beim Staat... damit wird doch das fehlende Grundrecht echt praktisch.
Wo käme man da hin, wenn die Sklaven das Recht hätten nach eigenem Ermessen zu gehen?
LaBruja