Langzeitarbeitslose = Sozialschmarotzer ?

Hi Yamina,
Yamina schrieb:
Nein.....ich habe sowas auch nicht behauptet...und die meisten andere auch nicht.
stimmt, hast DU so nicht behauptet
aber *die Mehrzahl* der Antworten lässt mich darauf schliessen, dass es viele der Poster unterstellt haben - bzw. wie hieß so schön
ElkeB schrieb:
..... Nur nach einem Grund suchen alle über einen Kamm zu scheren, das ist wirklich daneben. Und ganz ehrlich, so habe ich den Threaderöffner verstanden, gut versteckt hinter dem Satz: "Überzeugt mich doch bitte, dass meine gute Meinung richtig ist" Solch eine Frage erübrigt sich!!!
Oder gleich die 1. Antwort:
east of the sun schrieb:
Jetzt fängt das hier auch noch an. hetzten die Medien nicht schon genug gegen Hartz4 Empfänger und Langzeitarbeitslose?

Kann man so viele Menschen über einen Kamm scheren? Nein.
 
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Oh Leute, seht ihr denn wirklich nicht, daß es nicht so viele Arbeit gibt wie es Arbeitslose gibt? Das Thema ist doch eigentlich die Resignation von so vielen. Resignation ist ansteckend, man gibt sich mit wenig zufrieden, hauptsache, man hat seine Ruhe.

Und July, du hast ja jetzt einen interessanten Beruf, der sicher auch deine Berufung ist, aber was ist mit denen, die ihr Leben lang in einer Fabrik Schichdienst gemacht haben, dann arbeitslos werden und sich dann denken, oh, auch mal ganz schön - ausschlafen.

Was hier pauschal über den Kamm geschert wird, ist mal wieder typisch für eine Gesellschaft, die sich immer mehr spaltet. Mangels Verständnis und Mitgefühl, mangels Arbeit, mangels Zukunftsperspektive, mangels Mut und mangels Hoffnung.

liebe Grüsse

Morgenwind
 
JA, und wer sieht die freien Stellen, die in den Zeitungen und im Internet ausgeschrieben sind?

Woher kommt diese Hoffnungslosigkeit, dieses sich selbst aufgeben? Wieso haben die Menschen keine Ziele mehr? Ich muß ja kein riesiges Ziel haben. Immer nur kleine so Schritt für Schritt tuts doch auch. ISt glaub ich sogar besser. Warum können die Menschen keine Rückschläge mehr verkraften, ohne dass sie gleich alles hinschmeissen?
Jeder will immer auf einer Welle des Glücks reiten und keiner sieht, dass es aber auch Täler der Arbeit, der Vernunft und des Reinbeissens geben muß. Das Schlaraffenland existiert nun mal nicht.
 
morgenwind schrieb:
Oh Leute, seht ihr denn wirklich nicht, daß es nicht so viele Arbeit gibt wie es Arbeitslose gibt? Das Thema ist doch eigentlich die Resignation von so vielen. Resignation ist ansteckend, man gibt sich mit wenig zufrieden, hauptsache, man hat seine Ruhe.

Und July, du hast ja jetzt einen interessanten Beruf, der sicher auch deine Berufung ist, aber was ist mit denen, die ihr Leben lang in einer Fabrik Schichdienst gemacht haben, dann arbeitslos werden und sich dann denken, oh, auch mal ganz schön - ausschlafen.

Was hier pauschal über den Kamm geschert wird, ist mal wieder typisch für eine Gesellschaft, die sich immer mehr spaltet. Mangels Verständnis und Mitgefühl, mangels Arbeit, mangels Zukunftsperspektive, mangels Mut und mangels Hoffnung.

liebe Grüsse

Morgenwind


Morgenwind, ich denke auch so manchen Morgen: Wie schön wäre es jetzt liegen bleiben zu können. Mir nutzt das aber nichts, weil ich Leute habe, die auf mich warten. Wenn ich liegen bliebe, würde ich meine Zukunftsperspektiven kaputt machen.
July
 
july, jetzt mal eine ganz ernste frage: gehst du gerne arbeiten (ich meine abgesehen davon, dass es tage gibt, an denen man lieber liegen bleibt, das ist ganz normal)?
oder gehst du arbeiten um andere nicht im stich zu lassen und dabei noch geld zu verdienen?

ich meine das jetzt so im sinne: ich will kinder haben und will mich auch jeden tag darum kümmern, weil ich es gerne tue auch in dem bewusstsein, dass sie mir manchmal auf den kex gehen werden, aber ich mach das aus tiefstem herzen heraus gerne.
oder naja, kinder jetzt hab ich halt welche, jetzt muß ich mich auch darum kümmeern, weil den ganzen tag im heizkeller ist auch nix für die kiddys (ich hoffe, das wird jetzt nicht falsch aufgefasst, sollte nur verdeutlcihen was ich meine).
 
Ich gehe total gerne arbeiten. Vor allem, weil ich mir jetzt meine Zeit so einteilen kann, dass ich mein Kind ohne Gewissensbisse selber betreuen kann. Und ich finde meine Arbeit spannend, die ist immer anders, auch mein Einkommen ist immer anders. Es gibt gute und schlechte Monate. Das hängt aber nur von mir selber ab.

Jeder würde gerne mal blau machen, aber wenn ichs tun würde, fänd ichs komisch, langweilig und ich würde mich dann anders beschäftigen. Meine Arbeit ist meine Berufung. Ich hatte aber auch in meinem vorherigen Beruf höchstselten das Gefühl, liegen bleiben zu müssen. Wirklich sehr, sehr selten. Und gebläut habe ich vielleich 1 - 2 mal. Vielleicht ist das eine Mentalitätsfrage. Ich weiß es nicht. Aber wenn ich jeden Morgen denken würde: Oh Gott! Schon wieder aufstehen, würde ich vermuten dass ich Depressionen habe....


Grüße
July
 
July schrieb:
Morgenwind, ich denke auch so manchen Morgen: Wie schön wäre es jetzt liegen bleiben zu können. Mir nutzt das aber nichts, weil ich Leute habe, die auf mich warten. Wenn ich liegen bliebe, würde ich meine Zukunftsperspektiven kaputt machen.
July

Aha du redest also von Zukunftsperspektiven. Dann sei doch glücklich mit deinen Weg denn es scheint das es der Weg ist den du gehen willst. Es gibt halt Menschen die können keine Zukunft sehen, die sind dann halt glücklicher mit einen Weg der scheinbar keine Perspektiven hat.
 
ja, aber was tut man den ganzen tag, wenn man nicht arbeiten geht? ich meine das muß doch furchtbar langweilig sein, oder?
ich freue mich auch auf die wochenenden, an denen man ausschlafen kann, sich die zeit selbst einteilt, aber dann freu ich mich auch wieder auf den montag, wo ich arbeiten gehen kann.

erklärt das mal einem workoholic, wie man sich die zeit jahrelang vertreibt. ganz ehrlich, ich habe heute mit 30 jahren schon angst vor der pension. den ganzen tag zeit für meine hobbies, ob mir das nicht langweilig wird?
 
Ähm, nochmal deformiere Erwerbslose bitte nicht mit den Wort Arbeitslose.
Ich werde mich jetzt als Langzeiterwerbsloser outen, war aber eh schon einigen klar hier. Aber ich bin gleich weg weil ich was zu arbeiten habe. Helfe den Vater eines Freundes seine Alte Werkstatt auszuräumen(er ist schon in Pension). Verlangen tu ich dafür gar nchts weil cih mein Geld schon von den Steuerzahlern erhalte. Sprich er hat mich also schon längst mit seinen Steruern bezahlt.
Mir macht diese Form von Arbeit wesentlich mehr Spass als Sklave zu sein, so empfinde ich das nämlich. Ich helfe halt gerne all meinen Freunden. Und so hab ich gut 2 bis 4 tage was zu tun in der Woche. Und da ich nur das minimum von dem was mir zusteht, fordere, das sind 450 Euro im Monat ist es wohl ok wenn ich nur 2 bsi 4 Tage die Woche arbeite.
 
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goalie schrieb:
du bist ja vom "fach" sitanka, du hast täglich mit diesen problemen zu tun, wie schätzt du die situation ein?

naja ich muss schon sagen, das man fast die hälfte der arbeitslosen menschen so einschätzen kann, dass sie wirklich nicht arbeiten wollen, weil ich eben eh genug geld von vater staat bekommen.
aber manchmal ist die situation schon schwer, weil einige kollegen/innen keinen unterschied machen zwischen denen die wollen, denen die wollen aber nicht können, oder die die nicht wollen.
ich habe so viele frauen, die wirklich gerne möchten, doch sie sind alleinerzieherinnen und die kindergartenplätze rundherum zu. ohne kinderbetreuung kein job, aber auch vom arbeitsamt kein geld. es muss ein mindestverfügbarkeit der frau gegeben sein, ist das nicht der fall, geld weg, ohne rücksicht auf verluste.

bist du jetzt massiv auf drogen ist das egal, das ams geht davon aus, dass diese eh nie wieder arbeiten gehen können, also bekommen sie ohne murren die grosse kohle.
am meisten von der arbeitslosigkeit betroffen sind eben frauen mit betreuungspflichten oder auch jugendliche, die eine lehrstelle suchen.
ist jetzt nicht männerfeindlich gemeint, doch für die männer sind jobs in hülle und fülle gegeben, zumindest in oö.

das ist die derzeitige situation in unserem bundesland.
 
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