warum sollen alle wege eins sein? im meinem weltverständnis von samsara gibt es 3 Wege: einer führt nach oben (himmel) - einer führt nach unten (hölle) - einer führt nach draußen (nirvana). viele spirituelle wege führen nach oben, aber welche führt nach draußen?
ich sehe sehr große unterschiede in den verschiedenen spirituellen wegen. ich möchte das nicht bewerten, aber alle als gleich zu bezeichnen kann ich nicht
Sicher gibt es erstmal Unterschiede. Das muß so sein, denn nicht alle Menschen sind am Anfang ihres Weges auf der gleichen Stufe... daher gibt es für
jeden Entwicklungsstand einen Weg.
Aber egal welchen man einschlägt - irgendwann treffen sich diese Wege. Auch wenn es
nicht ein Weg ist, so führen sie
doch parallel zueinander in die gleiche Richtung und ans gleiche Ziel.
und du meinst echt, dass buddhas "weg der mitte" etwas mit dem mittleren kanal zu tun hat? ^^
Ja. So habe ich es erfahren und es machte Sinn - zumindest für mich!
Jede Lehre hat das äußere Wort und das innere Verstehen des Wortes.
mal angenommen die kundalini würde bei jedem(!) spirituellen wege immer(!) geweckt werden, dann müsste sie ja bei dem großteil der menschen symptomlos ihre arbeit vollrichten.. und wenn diese kundalini für die eigentliche entwicklung verantwortlich wäre, warum ist diese dann nur im indischen tantra so genau beschrieben? ich kenne kundalini beschreibungen aus anderen traditionen - aber wieso wurde die kundalini so wenig integriert, wenn sie doch das wichtigste ist?
Sie ist nicht das Wichtigste! Deshalb muss man sie auch nicht an die große Glocke hängen. Doch ohne diese Kraft geht schlichtweg - nichts. Der Hauptfokus liegt beim Buddhismus nur sekundär auf der Kunda. Durch die Vorgehensweise im Buddhismus wird diese auch mehr als sanft dahin geführt, wo sie hin soll.
Beim indischen Tantra (und in vielen Yoga-Richtungen) wird die Erweckung der Kraft beschleunigt. also muß man als Schüler die Symptome kennen, damit man weiß, was gerade geschieht.
Zudem kommt beim yogischen Weg (also auch Tantra) hinzu, daß die Schlangenkraft mit Gott Shiva gleichgesetzt wird und deshalb als heilig angesehen wird. Beim Aufstieg von Shivas Kraft (männl. Prinzip) wird Wert darauf gelegt, daß dieser sich auch mit seiner Shakti (weibl. Prinzip) vereinigen kann. Nach dem Gesetz des Hermes (wie außen so innen) wird beim Tantra also im Äußeren nur das vollzogen, was im Inneren angestrebt wird.
im tibetischen tantra gibt es soviel ich weiß keine kundalini - auch gibt es ein ganz anderes chakren system. das ist auch so ein punkt. wer hat denn nun recht mit seiner feinstofflichen wahrnehmung? die yogis in indien, oder die aus dem himalaya? sollte die kundalini nicht chakren transformieren?
Ja, sie transformiert Chakren. Viele Yoga Richtungen sehen die von mir beschriebenen drei Kanäle als linear und parallel zueinander, andere (u.a. auch der Tib. Buddhismus) sehen die beiden äußeren als spiralförmig (ähnlich der menschl. DNA) um den Mittelkanal -aber durchaus parallel - verlaufend.
Dadurch werden andere Chakren abgedeckt.
Da wesentliche Elemente des tib. Tantra und des ind. Tantra aus der gleichen Quelle stammen, haben sie eben gewisse Änderungen im Lauf der Jährchen erfahren - auch bedingt durch religiöse Einflüsse. Im Kern aber haben sie das gleiche Ziel: Umwandlung von Sexualkraft in spirituelle Kraft.
Letztlich dürfte es dem Aspiranten egal sein, welche Chakren tatsächlich transformiert werden, welche Kanäle wie durchlaufen werden. Hauptsache dürfte ihm sein, daß es mit der Erleuchtung klappt....
ich sehe die kundalini als einen möglichen "booster" für eine feinstoffliche entwicklung - die natürlich einflüsse auf den geist nimmt. ich denke man kann auch ohne diesen booster befreit werden.
eher auch eine sache des systems. dass das kundalini system jedem anderem system übersteht, halte ich für fragwürdig.
Ja... so wie Du es schilderst, wäre es auch fragwürdig.
Doch das liegt daran, daß es kein "Kundalini - System" gibt. Es gibt Techniken zur Erweckung dieser Kraft, so wie es Trainingszentren zur "Erweckung" der Muskelkraft gibt.
Ich halte nichts von solchen Techniken... erst Recht dann nicht, wenn sie alleine geübt werden sollen....
Ich denke, ich habe davor schon genügend gewarnt.
Die Kundalini ist eine (zugegeben sehr starke!) feinstoffliche Kraft. Sie ist vorhanden wie die Muskelkraft! Jeder Körper, welcher normal geboren wird, verfügt über diese - bei jeder Inkarnation neu. Wäre sie nicht da, würde er sofort sterben. Denn diese Kraft steuert die pranische Aufnahme und Verteilung im fleischlichen Körper.
Aufgrund einer übertriebenen Geheimniskrämerei verbunden durch die "andere" Seite mit einer übertriebenen Panikmache rückte sie hier im Westen ungut in den Vordergrund.
In Asien schert sich kaum jemand darum, weil dieses (wahre) Wissen über die Energie bekannt ist.
Deshalb denke nicht in Systemen....
Was ist die Liebe? Welche Kraft liegt ihr zugrunde?
Ist sie ein System?
Doch aus sie kann -falsch angewendet - zu einer tödlichen Kraft für andere oder für einen selbst werden.
Doch was ist Liebe wirklich für eine Kraft?
Genauso kann man sich Gedanken über die "Urkraft Kundalini" machen.
Das Ergebnis dieser Gedanken liegt dann bei jedem Selbst - oder in jedem SELBST?
Liebe Grüße
Woherwig