Mach doch, was du willst.
Das tue ich ohne Zweifel, schon recht lange. Beinahe lebenslang, würde ich sagen, seit ich Willen habe.
Du schriebst:
Im Gegenteil: ich finde es wirklich erstaunlich, dass man auch ohne *Führung* gehen kann! Allein, dass dies auch nur ein einziges Mal gelungen sein mag, zeigt mir auf, wie stark so ein menschliches Ego überhaupt sein kann. Es erschreckt mich zutiefst.
Ich fühlte mich davon angesprochen. Ich habe nämlich so ein Ego, daß so groß ist, daß es andere erschreckt. (Mich hat's auch 'ne Weile erschreckt, aber ich habe mich daran gewöhnt.)
Die Sache ist, finde ich, die: es muß auch Menschen geben, die Ego-Schweine sein können, weil manchmal einfach etwas nicht geht und es sich ändern muß. Das wissen wir ja alle. Nicht nur von uns selber, sondern vor allem von der Gesellschaft. Wenn es da keine Menschen gäbe, die etwas verändern würden gegen die vielerlei Hürden, die da so existieren, dann wäre es doch vermutlich sehr viel schrecklicher auf Erden als es ist.
"Ich bin der Sohn Gottes." <--- bei diesem Satz könnte man überlegen, ob es nicht ganz einfach ein starkes Ego ist, welches dies sagen kann. Und dies durchsetzt bis zum eigenen Tod.
Die Idee, das sogenannte Ego losgeworden zu sein, halte ich sowieso für eine Illusion. Man hat es immer. Die Frage ist nur, ob man sich traut, es zu leben. Vielleicht wäre man gerne jemand Anderer: dann muß man sich wandeln. Aber wenn man zufrieden ist, dann ist es ja im Grunde wurscht, welche Teile von sich man wie benennt. Es spielt dann überhaupt keine Rolle mehr, ob man aus einem Ego motiviert wird oder aus einem Ich oder ob diese Gedanken da im Gehirn nicht vielleicht doch Worte von einem Führer sind. Das ist alles obsolet ab einem gewissen Zeitpunkt, vergangene Beschäftigung, die wieder in's Unbewußte versinken darf. Ich empfinde es so, daß man dann erst in's wahre Leben wieder eintritt, wenn die inneren Dinge geklärt sind. Und dann ist man wieder Ego. ;-)
Soviel dazu.
