Aha. Sorry, das bezweifle ich erheblich, passt aber in diese Zeit.
Jede Störung wird inzwischen zum Indiz von individueller Besonderheit erklärt und vor sich hergetragen, statt sich selbst einfach mal auf den Teppich zu begeben und einfach down to earth nach
Behandlungs- oder Linderungsmöglichkeiten zu suchen.
"Ich habe eine Störung" impliziert inzwischen" ich habe eine besondere Identität" (und weiter: und verdiene daher besondere Aufmerksamkeit!), in diesem Fall erhöht in den Status als besonders spirituelle Identität...
Krankheit als identitätsstiftendes Merkmal- sehr bedenklich, meine ich.
Ich finde es richtig, dass Leute,die Störungen haben, sich nicht mehr verstecken müssen sondern es offen machen können, das begrüße ich ausdrücklich und sehr.
Aber dieses Getue, dass das allein nicht mehr reicht, sondern das auch noch narzisstisch genutzt wird, um sich damit aufzuwerten und wie in diesem Falle zum (unverstanden) höher entwickelten Wesen zu erklären als andere, finde ich völlig daneben.
Unter Jugendlichen auf Instagramm ist man ja auch schon niemand mehr, wenn nicht wenigstens im Profil eine Essstörung oder Depression steht.....
Traumatisierung z.B. ist auch ein Zeichen von Intelligenz (fachlich bewiesen!), das heißt aber nicht, dass Traumatisierte deswegen intelligenter wären als andere.