Und das soll ´s gewesen sein?
Ist damit das Thread - Thema in euren Augen behandelt?
Welchen Eindruck soll ein Suchender, der sich hier (und nicht nur vielleicht) über Kriya Yoga ein Bild machen möchte, für einen Eindruck haben?
Wollen wir das wirklich so stehen lassen?
Ich dachte zwar, meine Einmischung sei mit der Befriedung der Parteien beendet, doch so möchte ES das Thema nicht behandelt wissen.
Doch was bringt es, wenn ich meine oder wenn Kriyayogi seine Erkenntnisse mitteilt? Sie sind nichts wert, da für den Anfänger nicht nachvollziehbar ist, wer in seiner Meinung eher richtig liegt.
Aus diesem Grunde möchte ich im Anschluß einige Zitate bringen, welche aus bedeutenden Yogischen und/bzw. Kriya-Schriften stammen.
So hat jeder Interessierte die Möglichkeit, sich selbst ein (kleines) Bild von Kriya Yoga zu machen und gleichzeitig selbst ein wenig zu beurteilen, wer hier in den Antworten eher identisch mit dem Geist des Kriya Yoga ist und wer vielleicht eher nicht.
Viel Spaß beim Lesen:
Paramahansa-Upanischad:
1. Narada fragte beim Herrn der Liebe nach: Welches ist der Zustand des erleuchteten Menschen?
Der Herr erwiderte: Schwer zu erreichen ist der Zustand des erleuchteten Menschen. Nur wenige erlangen ihn. Aber schon einer genügt. Denn der ist das reine SELBST der heiligen Schriften; er ist wirklich bedeutend, weil er mir dient, und ich gebe mich durch ihn zu erkennen. Er hat alle eigensüchtigen Anhaftungen aufgegeben und hält keine Riten und Zeremonien ein. Er hat nur minimalen Besitz und lebt sein Leben zum Wohle aller.
2. Er hat keinen Stab und kein Haarbüschel, auch keine heilige Schnur. Er begegnet der Hitze und Kälte, der Lust und dem Schmerz, der Ehre und Schmach mit gleicher Ruhe.
Er wird nicht tangiert von Verleumdung, Hochmut, Eifersucht, Status, Freude oder Kummer, Gier, Zorn und Vernarrtheit, Aufgeregtheit, Egoismus oder sonstigen Anreizen;Denn er weiß, daß er weder Körper noch Geist ist. Befreit vom Einfluss des Zweifels und falschen Wissens, lebt er vereinigt mit dem Herrn der Liebe , der stets gelassen, unwandelbar, unteilbar ist, der Quell aller Freude und Weisheit.
Der Herr ist seine wahre Heimstatt, sein Pilger-Haarbüschel, seine heilige Schnur; denn er ist in den Vereinigungszustand eingetreten.
3. Nach erfolgter Aufgabe jedweden eigennützigen Begehrens hat er seine Ruhe im Herrn der Liebe gefunden.
Weisheit ist der Stab, der ihn stützt. Jene, die einen Bettelmönchstab nehmen, während sie noch ihren Sinnen ausgeliefert sind, können gewaltigem Leid nicht entgehen.
Der erleuchtete Mensch kennt diese Lebenswahrheit.
4. Für ihn ist das Universum sein Gewand und der Herr nicht getrennt von ihm selbst. Er bringt kein Ahnenopfer dar; er lobt niemanden, er tadelt niemanden, er ist nie auf irgendjemanden angewiesen.
Er hat keinen Grund mehr, Meditation zu üben. Die Welt der Veränderung und die unveränderliche Wirklichkeit sind ihm eins, denn er sieht alles in Gott.
5. Der spirituell Strebende, der den Herrn sucht, muß sich von eigensüchtigen Anhaftungen an Personen, Geld und Besitz befreien.Sobald sein Geist jedwedes eigennützige Begehren ablegt, wird er frei von Dualität, von Lust und Schmerz und beherrscht seine Sinne.
Nicht länger mehr ist er zu Übelwollen fähig;
Nicht länger mehr neigt er zu Hochgefühl,
denn seine Sinne kommen im SELBST zur Ruhe.
In den Vereinigungszustand eintretend erreicht er das Ziel der Evolution.
Wahrlich erreicht er das Ziel der Evolution.
OM Shanti Shanti Shanti
Soweit die Paramahansa-Upanischad nach einer Übersetzung von Eknath Easwaran.
Schauen wir doch mal, was Babaji Nagaraj, der Erwecker des modernen Kriya-Yoga zum wahren Kriyaban (Sanskrit: Schüler des Kriya Yoga) meint. Folgende Textstellen wurden dem Buch Die Stimme Babaji ´s entnommen:
Die Welt um uns herum ist voll von täuschenden Andeutungen und Redensarten. Warum sollte man sie nicht unter die Lupe nehmen? Es gibt viel elend in der Welt.
Du bist hier, um ihm ein Ende zu machen. Tue dies, indem du unter der Anleitung von Denken und Vernunft handelst, der Anleitung des Kriya Yoga. Wende dich den Seiten der großartigen Bücher der Natur zu und studiere sie aufmerksam. Lasse das Licht der Vernunft, das Licht des sacchidananda deinen Führer, Freund und Philosophen sein.
(Babaji ´s Meisterschlüssel zu allen Leiden, S. 211)
[Sacchidananda: Existenz, Bewußtsein, Seligkeit (man achte auf die Nicht-Trennung!) Wort aus dem Sanskrit]
Doch weiter im Text:
Gehe den schwierigen Dingen nicht aus dem Weg, damit du nicht (nach einer gewissen Zeit) am Fortkommen gehindert wirst. Bekämpfe unentwegt und bewußt das kleinliche Selbst...........
Lasse nicht zu, daß das Leben schwer wird vom Materiellen. .......
Lasse Handlung nur ohne Reaktion geschehen, den alle Reaktion (auf etwas) bedeutet Elend und alles Elend bedeutet Reaktionen............
Erachte jegliche Verurteilung anderer als deine eigene Verurteilung. Wenn Du den Mikrokosmos ordnest, wird sich der Makrokosmos für dich ordnen. Du kannst außen nicht sehen, was du im Innen nicht bist.
..........................
Verliere das kleine Selbst, und dann wird das wahre Selbst zutagetreten in all seinem enthüllten Geheimnis. Dies ist das Leben der Wahrheit, daß jeder von uns leben muss.
Unausweichlich, früher oder später.
(dito, S 213 unten/S. 214 oben).
Sehen wir noch weiter:
......Das gleiche gilt für das spirituelle Leben. Wenn ihr euch einem Heiligen nähert, weil ihr Lobgesänge auf ihn vernommen habt, oder weil ihr von seinen Schriften beeidruckt seid, werdet ihr euer Ziel verfehlen.
Diese Kurzsichtigkeit wird euren spirituellen Fortschritt vereiteln. Diese Beschränkung des Denkens und diese Engstirnigkeit führen zu nichts.
...........
Wenn ihr euch nur auf die grobe Richtung konzentriert, die sein Leben und seine Lehre eingeschlagen hat, werdet ihr nur ein oberflächliches Wissen und Verständnis der ewigen Dinge erlangen.
Ihr zermartert euren Verstand, wie ihr eine Theorie oder Lehre (vielleicht diejenige eures Lehrers) über alle anderen verherrlichen könnt,...............
Mit der Absicht, die unterschiedlichen Meinungen verschiedener Denkschulen zum Schweigen zu bringen.
Wieder beginnt ihr euren begrenzten Verstand zu demonstrieren, indem ihr Dinge zu untermauern sucht, und den Rest eures Lebens vergeudet, indem ihr zum zweiten Mal vergesst, worin euer wirkliches Ziel im Leben besteht.
Das, was euch wichtig erscheint, sind für die Heiligen, denen ihr euch nähert, nur ´Wunder´ des Augenblicks.
...............
Begegne allen Unterscheidungen mit ausgewogenem Geist und ohne Unterschiede zu machen. Töte die Vorstellung des Getrenntseins und begib´ dich mit allen in Gesellschaft.
Nimm alle an, liebe alle, diene allen und diene dem Herrn in ihnen.
(dto., Seite 265 unten/Seite 266 oben und Mitte)
Doch es geht noch weiter in den wesentlichen Dingen, welchen einen wirklichen Kriyaban ausmachen:
Die wichtigsten Punkte eines moralischen Lebens sind : Aufrichtigkeit, Ehrlichkeit, Barmherzigkeit, Bescheidenheit, Achtung vor dem Leben oder liebevolle Rücksichtnahme auf jedes atmende Wesen, absolute Selbstlosigkeit, Wahrhaftigkeit, ...........
Fehlend von Eitelkeit und Heuchelei, sowie kosmische Liebe. In vollkommener Güte zu leben, bedeutet, im Unendlichen aufzugehen.
(dto., Seite 285)
Aha. Lieber Interessent des Kriya Weges jetzt kannst du schon ein wenig selbst urteilen, wie die Antworten hier im Thread zu werten sind. Aber bitte: Urteilen heißt nicht verurteilen!
Doch machen wir noch ein wenig weiter:
Mache deine Wünsche so klein wie möglich, passe dich allen Umständen an, klebe niemals an Dingen oder Menschen, und teile mit anderen, was du besitzt. Sei stets bereit zu dienen, nutze jede Gelegenheit, diene mit atma, bhava und bewahre akarma und sakshi bhava, Sprich wohlbemessene Worte und freundliche Worte, habe brennenden Durst nach der Erkenntnis Gottes..........
(dto., Seite 287)
[atma: Liebe des transzendenten SELBST, aber auch SELBSTVERWIRKLICHT;
bhava: Neigung, Natur, Gefühl, Sein, Vorraussetzung (Grundlage des Bhakti Yoga);
akarma: u.a. Untätigkeit;
sakshi bhava: Der Zustand, in dem man zum Zeugen wird;
alle Wörter aus dem Sanskrit]
Hm, eine ganze Menge, was wir hier bis jetzt gelesen haben. Und ziemlich im Gegensatz zum bisherigen Verlauf in dieser Kriya Diskussion.
Last mich jetzt deshalb abschließend noch folgendes Zitat einbringen:
Schaut in euer Inneres. Ihr lehnt euch beständig gegen eine äußere Wirkung auf, während ihr doch die ganze Zeit dessen Ursache in eurem Herzen hegt und bewahrt. Bessert euch, und die Umstände werden sich zwangsläufig bessern.
(dto., Seite 295 unten)
So, liebe Suchende und Interessierte, jetzt könnt Ihr Euch ein kleines Bild machen, was beim Kriya Yoga erzielt werden soll. Und ihr könnt selbst beurteilen, wer diesem Ziel vielleicht ein wenig näher steht als der andere.
Doch verurteilt niemals: Der Pfad ist eng und schmal und schnell kommt man vom Wege ab und verhaspelt sich.
Deshalb: Wer sich wirklich für Kriya Yoga interessiert, sucht sich am Besten eine Kurseinheit mit einem lebenden Lehrer. Der kann alles vormachen und Euch besser leiten, als dies Schriftstücke tun.
Ihr habt selbst in all den Antworten gesehen, wie leicht Schriftliches missverstanden, missgedeutet und nicht beachtet wird!
Glaubt mir beim Schriftlichen kommt es auf jede Silbe, auf jeden Buchstaben an!
Jeder kann Kriya Yoga machen! Man muß kein Sporttalent sein, egal welche
Religion man hat (oder nicht), egal wie der Kenntisstand ist. Und sanskrit muß man auch nicht lernen!
Gebt einfach den Begriff Kriya Yoga in eine Suchmaschine eurer Wahl ein und Ihr werdet genügend Auswahl an Lehrern haben. Oder wendet Euch an jemanden Eures Vertrauens, der schon Kriya Yoga praktiziert, der hilft Euch sicher gerne weiter.
Ein Versuch ist es wert glaubt mir einfach dieses eine Mal.
Liebe Grüße Euch allen
Woherwig