Tarbagan
Sehr aktives Mitglied
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Es gibt nicht einen Grund, warum so eine Zelle nicht angegriffen wird, sondern viele verschiedene. Es sind sicher nicht alle verschiedenen Möglichkeiten bekannt, aber hier sind ein paar bekannte Mechanismen, die ich auf die Schnelle aufgestöbert habe:Und nun denke mal weiter, wenn wir das und das abwehren können, warum nicht das, was durchbricht.
Oder können wir das andere gar nicht abwehren, weil es sich nicht rührt.
Ah ja ....... hhhhmmmm .......
Oder war das jetzt zu hoch![]()
1. Die Zelloberfläche ist schlichtweg noch zu "normal", um als Gefahr erkannt zu werden (noch kein Antigen exprimiert)
2. MHC-Komplexe werden mutiert, sodass die befallene Zelle den T-Lymphozyten nicht "mitteilen" kann, dass etwas nicht stimmt.
3. Immunsuppressive Zytokine können ausgestoßen werden, um die Immunantwort zu hemmen (quasi Gegenspieler zu den "guten" Zytokinen - z.B. Interleukine, die die Tumorabwehr koordinieren - diese Kommunikation wird dann gestört)
4. Die Krebszellen können große Mengen an Antigenen akkumulieren und dann gezielt "abstoßen", sodass die T-Lymphozyten sich an diese "nutzlosen" Antigene binden und gar nicht erst bis zu den Krebszellen kommen (etwa wie ein Täuschkörper zur Abwehr von Raketen)
5. Krebszellen können bestimmte Rezeptoren ausbilden (genannt FasL), die bei einer Bindung an T-Lymphozyten bei diesen den Zelltod auslösen. Das ist quasi ein direkter Gegenagriff der Krebszelle
Wie man sieht, gibt es hier nicht einen Mechanismus, mit dem man alles erklären könnte, sondern sehr viele, von denen einige schon ausgesprochen gut erforscht sind und auch systematisch bekämpft werden können. Und hoffentlich wird man in der Zukunft noch einige mehr entdecken können.