Gestern bei Illner eine etwas ausufernde Diskussion gesehen. Will und auch Illner sind ja nun schon vermehrt aus der Sommerpause zurückgerufen worden, weil es so pressiert in der Welt. Der AKP-Anhänger haut´s wirklich raus, er hatte allerdings auch keinen leichten Stand dort in der Runde:
"Überhaupt hat Yeneroglu als inoffizieller Vertreter von Präsident
Erdogan einen schweren Stand in dieser Talkrunde. Neben Yücel sieht er sich der Linken-Politikerin Sevim Dagdelen gegenüber, dem Historiker Michael Wolffsohn und dem CSU-Generalsekretär
Andreas Scheuer, der ebenfalls keine Gelegenheit auslässt, sich Yeneroglu vorzuknöpfen: "Wenn Sie Vorsitzender des Menschrechtsausschusses des türkischen Parlaments sind, dann weiß ich, warum Sie Zeit haben, heute Abend hier zu sein - weil die Menschenrechte nämlich ausgesetzt sind."
"Das ist eine Lüge!" - "Das ist keine Lüge!"
Yeneroglu verwies allen Ernstes auf Frankreich, wo ebenfalls der Ausnahmezustand herrscht."
"Wahrhaftig nicht so dilettantisch"
Immer wieder war es Michael Wolffsohn, der die Diskussion zu glätten und klären versuchte. Erdogan betreibe klassisches Brinkmanship, also eine dauerhafte Gratwanderung: "Wir erleben nach der Niederschlagung des Putsches das klassische Muster der Machtergreifung." Es werde eine "Säuberung im Sinne der Machthaber" durchgeführt, die verheerende Folgen für die Türkei haben werde. Im Übrigen sei der Putsch "nun wahrhaftig nicht so dilettantisch" gewesen, wie es vor allem in deutschen Medien behauptet wurde.
http://www.spiegel.de/kultur/tv/may...n-doch-ueberhaupt-keine-ahnung-a-1104190.html
Ist die Türkei (noch) ein Partner? Welche Gratwanderung wird die Bundesregierung, die EU nun unternehmen und was werden sie alles durchwinken?