"Kondome verschlimmern das Aids-Problem"

Nein. Joey, das stimmt einfach nicht. Aber ich glaube, das willst du gar nicht wissen.

Zunächst einmal muessen wir feststellen, von welcher Zeit wir genau sprechen. Welche Zeit meinst Du genau, wen Du "frueher" vor der Zivilisation meinst?

Die Menschen in früheren Zeiten lebten sehr viel enthaltsamer. Sie waren nicht so sexbesessen, wie die heutigen Menschen. Ich könnte jetzt eine Menge Beispiele anführen, aber lassen wir das.

Beispiele sagen rein gar nichts aus. Ich kann Dir auch eine Menge Beispiele aufzeigen, die nahelegen, dass die menschen fruehern ebenfalls viel Sex hatten:

  • Kamasutra (aus Indien)
  • antike Prostitution (war mal ein sehr angesehener Frauen-Beruf)
  • das Treiben in antiken und mittelalterlichen Klöstern
  • Darstellung sexueller Praktiken in antiken Malereien (ich meine auch mal etwas von erotischen Hölenmalereien gehört zu haben)

Alles Beispiele... bringen die etwas? Du wirst wahrscheinlich ein Haufen Gegenbeispiele haben, die enthaltsam lebende Menschen zeigen... diese Gegenbeispiele glaube ich Dir sogar. Aber die Frage ist: Was war die Regel?

Der Mensch fing quasi mit der sogenannten Zivilisation an, sich aus dem Kreislauf der Natur zu verabschieden.

Von welcher Zeit redest Du genau? Kannst Du das datieren?

Er ließ sich von äußeren Werten blenden. Aber die Natur wird ihm irgendwann deutlich machen, dass ein Überleben nur mit der Natur möglich ist und nicht gegen sie.

Du redest dauernd so, als wenn die Natur eine Persönlichkeit mit Intention hätte. Das ist nicht der Fall. Der Mensch wurde durch die Evolution geformt. Das ist ein Prozess, hinter dem keinerlei Intention steckt. Warum hat die Evolution dem Menschen (und anderen Tieren) den Genuss am Sex gegteben? Antwort: Natuerliche zufällige Gen-Experimente (nichts anderes ist die Evolution), die keinen Genuss am Sex haben, neigen sehr schnell zum Aussterben. Der Genuss am Sex ist also ein evolutionärer Vorteil. Wenn, wie Du behauptest, die sexuelle Betätigung so schädlich und kräftezehrend wäre, so wäre das ein drastischer evolutionärer Nachteil. Wie beschreibst Du Deine Thesen Evolutionär?

Hinter die einzelnen Bausteine hat die Evolution auch keinen Zweck gestellt. Der Evolution ist es egal, was ein Auge macht... funktionierende Augen sind allerdings ein evolutionärer Vorteil gegenueber nicht funktioneirenden. Sexuel aktive Wesen sind gegenueber sexuel nicht aktiven ebenfalls evolutionär im Vorteil (ich empfehle die Buecher "das egoistische Gen" und "der blinde Uhrmacher" von Richard Dawkins; ich bin zwar kein Atheist wie Dawkins, aber ich schätze ihn dennoch sehr). Welcher Vorteil ergäbe sich draus, dass nur Enthaltsamkeit zur Erleuchtung fuehren wuerde?

Stellt er sich gegen die Natur, dann wird er irgendwann den entsprechenden Preis dafür zahlen. Im Grunde genommen bezahlt er heute schon einen hohen Preis dafür in Form von Leid, Depressionen, Aggessionen, Ängsten und vielerlei psychischen und physischen Krankheiten.

In diesem Falle stellt er sich aber nicht gegen die Natur. So viele Beispiele Du auch aufzählst. Du wählst ja gezielt nur Menschen aus, die enthaltsam lebten, um sie dann "erleuchtet" zu nennen. Deine These "Nur Enthaltsame können erleuchtet sein." ist ein reiner Auswahleffekt, weil Du nur Enthaltsamen den Zustand "erleuchtet" zugestehst. Bei allen anderen Beispielen, die Dir in anderen Threads gebracht wurden, zweifelst Du entweder deren sexuelle Aktivität oder deren Erleuchtung an... wie auch jetzt den Menschen in der Vergangenheit.

Das alles ist der Preis dafür, dass er sich aus dem Kreislauf der Natur verabschiedet hat.

Ich bin eigentlich ganz froh drueber, keine grosse Angst haben zu muessen, von einer Schlange gebissen oder z.B. von einem aubtier gerissen zu werden. Das Räuber-Beute-System gehört auch zum Kreislauf der Natur... und ich bin sehr gluecklich, eher zu den Räubern zu gehören. Aber das ist nicht das Thema.

Dies aber kann man Menschen nicht vermitteln, die das Streben nach materiellen Werten immer noch als höchstes Gut betrachten.

Wenn das Streben nach materiellen Werten mein höchstes Gut wäre, hätte ich einen anderen Beruf ergriffen (an Unis verdient man nicht so sonderlich gut). Und dennoch wirst Du Deine Thesen mir nicht erzählen können, ohne dass ich widerspreche.
 
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Hallo Leute

Ich kann mir nicht vorstellen das es jetzt mehr Sex gibt als früher. Auch auf einen langen Zeitraum gesehen. Der einzige Unterschied ist das sie früher unzulängliche Verhütung hatten und über Sex nur unter der Hand gesprochen wurde. Sehr wohl aber praktiziert wurde. Die Angst vor einer Schwangerschaft war vielleicht eine Hemmschwelle.Aber nicht die Lust auf Enthaltsamkeit. Was hätten sie ja auch sonst machen sollen ohne fernsehen:confused:
Unsere Zeit: Der Unterschied besteht nur darin es ist Öffentlich, es ist Thema und es gibt die Verhütung die auch funktioniert.
Aber ob wir mehr Sex haben als unsere Vorfahren wage ich zu bezweifeln. Es ist einfach nur chic darüber zu Sprechen.
Den durch den heutigen Stress, Karriere, Kino Fernsehen u. auch Internet, dann sollen wir auch noch sportlich sein, bleibt fürn Sex nur mehr ein kleines Fensterl. Was 99% der Menschheit aber niemals zugeben würde.
Natürlich gibts auch die Sexbesessenen, aber die gabs früher und auch jetzt.
Fazit viel hat sich nicht geändert, prinzipell.
So wies heute Aids gibt, gabs früher Syphillis. Jede Zeit hat ihre Krankheiten.
Auch Aids wird richtig heilbar werden, dann kommt wieder eine neue Krankheit.
Der Kreislauf hört nie auf.

lg :confused:
 
Hallo Leute

Ich kann mir nicht vorstellen das es jetzt mehr Sex gibt als früher. Auch auf einen langen Zeitraum gesehen. Der einzige Unterschied ist das sie früher unzulängliche Verhütung hatten und über Sex nur unter der Hand gesprochen wurde. Sehr wohl aber praktiziert wurde. Die Angst vor einer Schwangerschaft war vielleicht eine Hemmschwelle.Aber nicht die Lust auf Enthaltsamkeit. Was hätten sie ja auch sonst machen sollen ohne fernsehen:confused:
Unsere Zeit: Der Unterschied besteht nur darin es ist Öffentlich, es ist Thema und es gibt die Verhütung die auch funktioniert.
Aber ob wir mehr Sex haben als unsere Vorfahren wage ich zu bezweifeln. Es ist einfach nur chic darüber zu Sprechen.
Den durch den heutigen Stress, Karriere, Kino Fernsehen u. auch Internet, dann sollen wir auch noch sportlich sein, bleibt fürn Sex nur mehr ein kleines Fensterl. Was 99% der Menschheit aber niemals zugeben würde.
Natürlich gibts auch die Sexbesessenen, aber die gabs früher und auch jetzt.
Fazit viel hat sich nicht geändert, prinzipell.
So wies heute Aids gibt, gabs früher Syphillis. Jede Zeit hat ihre Krankheiten.
Auch Aids wird richtig heilbar werden, dann kommt wieder eine neue Krankheit.
Der Kreislauf hört nie auf.

lg :confused:

So ähnlich sehe ich das auch. Verhütung hat´s schon gegeben, auch solche, die funktionierte.
Und es gab auch die Hausmittelchen für "Pille danach"!. Kondome waren nicht aus Latex sondern aus Schafsdärmen oder ähnlichem, auch aus Stoff gab´s welche, die aber dem Kinde eine große Chance gaben...


http://de.wikipedia.org/wiki/Kondom



Sage
 
das Aids-Problem sei durch die Verteilung von Kondomen nicht zu regeln. [...]"Ihre Benutzung verschlimmert vielmehr das Problem"

Ja natürlich verschlimmert es die Blasphemnie ! :D
 
So wies heute Aids gibt, gabs früher Syphillis. Jede Zeit hat ihre Krankheiten.


Eben! Früher war sogar die Mode darauf ausgerichtet die sichtbaren Spuren der Syphillis zu überdecken und dass man die Hände beim Essen über dem Tisch lässt, ist auch in dieser Epoche enstanden. Einfach aus dem Grund, dass die Leute sogar beim Essen unter dem Tisch an sich oder anderen rumfummelten.
 
Also ich finde ja, der der Heilige Vater hat recht, wenn er sagt:
"Kondome verschlimmern das Aids-Problem!"

Man stelle sich vor wir hätten gar keine Kondome. Dann bliebe nur noch das Aids-Problem. Eine grundlegende Vereinfachung der Sachlage. Doch so, wie es jetzt ist, werden wir uns wohl mit zwei Problemen herumschlagen müssen.

Opti Du hattest gesagt:
"Die Menschen in früheren Zeiten lebten sehr viel enthaltsamer. Sie waren nicht so sexbesessen, wie die heutigen Menschen. Ich könnte jetzt eine Menge Beispiele anführen, aber lassen wir das."

Sicher, nach 14-16 Stunden auf dem Feld und ohne Fahrrad noch ins nächste Dorf zu kommen stelle ich mir auch anstrengend vor.
 
Also ich finde ja, der der Heilige Vater hat recht, wenn er sagt:
"Kondome verschlimmern das Aids-Problem!"


Sicher, nach 14-16 Stunden auf dem Feld und ohne Fahrrad noch ins nächste Dorf zu kommen stelle ich mir auch anstrengend vor.

Und Holz hacken, und die Wäsche per Hand Waschen, kaltes Wasser, kaltes Schlafzimmer, kaltes Bett, Essen selber kochen, aber vorher auf dem Feld arbeiten... Da fehlt man doch tod ins Bett.

Nur die Adligen, die hatten es besser. Sie haben mehr Zeit für Sex gehabt. Aber dafür hatten manche mit ihrem Leben bezahlt.

LG
 
Ich kann mir nicht vorstellen das es jetzt mehr Sex gibt als früher.

Du solltest dich vielleicht einmal erkundigen, bevor du solche Vermutungen anstellst. Ich möchte einmal ein Beispiel bringen, welches stellvertretend für viele Völker in der Vergangenheit ist.

Die enthaltsam lebenden Dani aus Neuguinea

Die Dani sind ein Volk aus Neuguinea mit 370.000 Einwohnern. Sie hatten in den ersten beiden Jahren nach der Heirat keinen Geschlechtsverkehr und lebten für 4 bis 6 Jahre nach der Geburt eines Kindes vollkommen enthaltsam. Vorehelicher und außerehelicher Geschlechtsverkehr sind praktisch unbekannt, und es gibt scheinbar keine Homosexualität oder andere sexuelle Formen der sexuellen Befriedigung (Onanie). Darüber hinaus scheint niemand irgendwelche Anzeichen von Unglück oder Stress zu zeigen. Übermenschen? Eine Erfindung, die der Phantasie eines Science Fiction Autors entsprungen ist? Tatsächlich leben die Dani ziemlich schön, im großartigen Tal von Westirian (früher West-Neuguinea), wo sie für 2 ½ Jahre von Karl Heider, einem Anthropologe von der Universität South Carolina (USA), studiert wurden. Heider, der an den amerikanischen Universitäten von Harvard, Brown und Stanford lehrte, beschreibt das enthaltsame sexuelle Verhalten der 5.000 Mitglieder des Stammes in der aktuellen Ausgabe des "The Journal of the Royal Anthropological Institute of Great Britain".

Er fand keine starken Bestrafungen gegen sexuelle Betätigungen oder irgendeine brauchbare Erklärung für eine unterentwickelte Libido (sexuelles Verlangen) der Dani. Nach der Befragung, sagten die Stammesangehörigen, die Verletzung der Enthaltsamkeit nach der Schwangerschaft würde Probleme mit den Geistern des Stammes verursachen. Dennoch wirkten die Dani keineswegs gezwungen gegenüber ihren Geistern, und Heider stellt fest, dass die Befolgung dieser übernatürlichen Bestimmungen als ziemlich zwanglos verstanden werden muss. Das Dani scheinen einfach keinen größeren Drang zu kennen, weder sexuell noch in anderer Weise. Es gibt kaum starke Gefühle, wenig künstlerische Ambitionen und nur wenig Streit. Anstatt seiner Wut Ausdruck zu verleihen, entfernt sich der Dani lieber von der belastenden Situation. Kriege haben, laut Heider, den emotionalen Charakter der Rotwildjagd in Amerika. Die Krieger unterhalten sich eine längere Zeit, kämpfen dann eine Stunde lang, und setzen danach die Unterhaltung fort. Wut und Rache spielen dabei nur selten eine Rolle. Die Dani wollen einfach nur ihre Geister besänftigen und den Kampf so schnell wie möglich beenden. Ihr einzig wirkliches Interesse gilt der Schweinehaltung und dem Anbau der Süßkartoffel.

Heider kann es sich nicht erklären, warum das Energieniveau der Dani so "niedrig" ist. Der Stamm scheint eine niedrige Kindsterblichkeitsrate, eine ausreichende Ernährung und keine ernsten Krankheiten zu haben. Heider glaubt nicht, dass genetische oder biologische Faktoren die Ursachen für dieses "niedrige Energiesystem" der Dani sind, sondern dass sie kulturell bedingt ist. Wenn das so ist, dann müsste die westliche Theorie über den angeborenen sexuellen Trieb, der vor allen Dingen von Freud postuliert wurde, neu überdacht werden.

Ein Bericht aus dem Time Magazine - Montag, Aug. 2, 1976

Time Magazine
 
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Quantität schließt Qualität nicht aus...

Dem würde ich widersprechen. Wenn jemand oft Sex will dann ist er unbefriedigt und wenn er unbefriedigt ist dann will er oft Sex (mal so grundsätzlich gesagt).

Man müsste natürlich definieren was "oft" bedeutet, aber seis drum.

Die ganze Porno-Welle ist meiner Meinung nach nur entstanden weil die Menschen nicht mehr in der Lage sind guten Sex zu haben und deshalb immer wieder den schnellen Kick brauchen. Ihre Energie einfach mal schnell entladen.
 
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