Komplizierte Seelenverwandtschaft

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Ich guck hin und wieder hier rein.
Ab und zu habe ich den Impuls mich schützend vor Dich zu stellen - aber Du bekommst es sehr gut selber hin :)

Mich erinnert, was Du erzählst, an Lebenssituationen, in denen einem alles unter den Füssen wegzubrechen scheint.
Das kann finanzieller Ruin sein, der Tod eines geliebten Menschen oder auch einfach in persönlicher Umbruch.
Das Leben ist eine Naturgewalt - wir können das "schön" finden, oder "schrecklich". Es bleibt Naturgewalt und wir sind ihr unterworfen.

Meine Erfahrung nach Situationen, in denen mir alles wegbrach:
Ich verlor immer erst einmal alles - bis hin zu meiner Identität, Weltbild, Werten, Geld - alles.
Dann kam eine Zeit der Neuwerdung, die bis zu 10 Jahren dauern konnte, in denen ich sehr einsam war (denn: wer nicht mehr weiss, wer er ist, zu dem fühlen sich andere nicht hingezogen, der irritiert, der findet keine Freunde in der Situation).
Gegen Ende so einer Zeit (ich habe das vier- oder fünf Mal erlebt, glaube ich), kam von allem, was ich zuvor verloren hatte, wieder zu mir zurück, was schon immer zu mir gehört hatte. Was nie "meines" war, bleib weg. Und was zurück kam, kam in neuer Form (der mir jetzt angemessenen) zurück.
Es waren also Prozesse und Zeiten, die jeden Selbstbetrug (über andere, mich selber) zunichte machten. Und nur das Wahrhaftigste fand Bestand.

Ich glaube, wenn ich hier von Seelenpartnerschaften lese, ist das Problem, die grosse Schönheit - die allerdings nicht darüber hinwegtäuschen kann, welche Mächtigkeit ein Leben durchtosen kann, wenn so ein "Lebenssturm" mal hindurch braust.
Es ist wie ein Paradox: hinreissende Schönheit und Urgewalt zugleich.

Vielleicht kann man sich nur forttragen lassen vom Orkan - und, wenn er sich gelegt hat, schauen, wie sich die ursprünglich gewohnte "Landschaft" (die inneren und die äusseren Gegebenheiten) verändert hat ........
Sorry, wenn ich jetzt mal einen anderen Aspekt hineinbringe......er mag auch falsch sein in dem Zusammenhang.
Ich kann einfach, was ich lese, nur abgleichen mit dem, was ich erlebt habe ......

Wowh... Den Beitrag mag ich jetzt wirklich nicht zerstückeln. Danke dafür!

Es gibt doch kein Richtig oder Falsch. Du hast doch durchaus recht damit, auch andere Hintergründe zu durchleuchten.

Ja. Das trifft es. Schönheit, Urgewalt und ein gewaltiger Umbruch, mit dem man erstmal klar kommen muss. Dieser Gefühlsorkan hinterlässt mächtige Spuren und man kann nur abwarten, was da passiert.

Ich hatte gedacht, dass ich immer alles unter Kontrolle habe, mit meinen ganzen moralischen Werten und Prinzipien. Hier aber absolut nicht.

Aber soll ich dir was sagen? Jeder der von meinen Träumen wusste (und sie waren damals extrem mächtig), hat mir diesen Orkan voraus gesagt. "Sollte er dir jemals wirklich begegnen, dann wird das extrem." Und so ist es auch.

Schauen wir mal, was der Tornado übrig lässt und was darunter wachsen kann.
 
.........Ich hatte gedacht, dass ich immer alles unter Kontrolle habe, mit meinen ganzen moralischen Werten und Prinzipien. Hier aber absolut nicht.

Wir werden damit gross, das eigene (und andere) Leben zu kontrollieren. Wir müssen erst lernen, dass wir Unterworfene sind, die nur ihre eigenen Bewegung im Fluss des Lebens ein wenig steuern lernen können - aber nicht den Fluss selber....

Aber soll ich dir was sagen? Jeder der von meinen Träumen wusste (und sie waren damals extrem mächtig), hat mir diesen Orkan voraus gesagt. "Sollte er dir jemals wirklich begegnen, dann wird das extrem." Und so ist es auch.

Schauen wir mal, was der Tornado übrig lässt und was darunter wachsen kann.

Du hast Kraft, ist mein Eindruck.
Und Du bist nicht allein :)

Ich glaube, ich verstehe hin und wieder mir fremde Erfahrungen, wenn ich sie auf das Wesentliche "reduziere" - und das kennt jeder in irgendeiner Form.
Da können sich Menschen auch begegnen .... was jeder kennt, damit kann man Brücken bauen.......
 
@LalDed

Normalerweise würde ich sagen: ja hab ich. Es ist ein immenser Überlebenswille in mir. Und ich habe immer gesagt: für einen Moment der Schwäche alles riskieren? Ha! Ich doch nicht. Wie kann man nur!

Die Wahrheit ist: es ist tatsächlich diese bevorstehende Sturmsituation im Raum und zu spät, um die Fenster ausreichend zuzunageln. Du hast die Worte sehr richtig gewählt.

Man hatte viele Tage nur mentalen Kontakt. Der war schon da. Aber man weiß im Moment nicht, was der Sturm mit einem macht. Und habe ein gewisses Lampenfieber. Warum, ist mir jetzt noch nicht so komplett bewusst.

Das wird wohl erst wieder vergehen, wenn die Situation da ist und ich wieder vor ihm stehe. Dann weiß ich es. Vielleicht habe ich vor den beiden von mir genannten Extremen Angst.
 
Dem stimme ich nicht zu. Unser Basisbauplan scheint ähnlich angelegt, doch ist jede angelegte Zelle einzigartig. Wir können uns zu gewissen Teilen gleichen und doch sind wir alle individuelle Wesen, mit komplett auseinander driftenden Vorleben und Erfahrungen.

Menschen sind keine leblosen Bauklötze.

Und genauso unterschiedlich sind unsere Reaktionen. Ganz besonders, was Gefühle betrifft. Manchmal kann es auch erschreckend sein, große Gefühle zu entwickeln. Der eine oder andere, läuft sogar davon, weil der Kopf nicht tragen kann, was das Herz sagt.

Ich kritisiere das sehr das du behauptest Außenstehende könnten niemals so welche inneren Prozesse nachvollziehen. Wenn man in so welchen Verbindungen wirklich tief berührt wird, dann beschreibt man die Gefühle und Erkenntnisse automatisch, es kommt einfach aus einem heraus, dass ist an sich alles keine komplexe Wissenschaft. Aber dafür muss man sich schon öffnen und zu den Gefühlen stehen, wenn dann innere Schatten dazu kommen, dann schmerzt das oft, innere Schatten sind nämlich in erster Linie der Grund für den Schmerz.
 
Ich kritisiere das sehr das du behauptest Außenstehende könnten niemals so welche inneren Prozesse nachvollziehen.
Ich selber kann nicht nachvollziehen, was ich in meinem Leben nie erfahren habe. Deshalb begrüsse ich, sehr viel erlebt zu haben.
Allerdings: es könnte jeder (auch mir fremden) Erfahrung etwas zugrunde liegen, was ich wiederum kenne. Das allerdings eröfnet sich mir nicht solange ich mit der Erfahrung selber (fremdele) - es eröffnet sich nur, wenn ich in meine eigenen Tiefen steige und dann auf Grundlegendes stosse, das man mit fast allen Mesnchen teilen kann (inklusive Vertreibungen, Beschneidungen, Folterungen, Kriege, die ich niemals selber erfahren habe).


Wenn man in so welchen Verbindungen wirklich tief berührt wird, dann beschreibt man die Gefühle und Erkenntnisse automatisch, es kommt einfach aus einem heraus, dass ist an sich alles keine komplexe Wissenschaft. Aber dafür muss man sich schon öffnen und zu den Gefühlen stehen, wenn dann innere Schatten dazu kommen, dann schmerzt das oft, innere Schatten sind nämlich in erster Linie der Grund für den Schmerz.

Warum redest Du von "man" und nicht von Dir selber?
@Kleine Wölfin Moonlight ist in dem Punkt wesentlich mutiger als Du.
Etwas zu verallgemeinern, damit bin ich zutiefst vorsichtig, wenn es um persönliche Erfahrungen anderer geht.
 
Ich kritisiere das sehr das du behauptest Außenstehende könnten niemals so welche inneren Prozesse nachvollziehen. Wenn man in so welchen Verbindungen wirklich tief berührt wird, dann beschreibt man die Gefühle und Erkenntnisse automatisch, es kommt einfach aus einem heraus, dass ist an sich alles keine komplexe Wissenschaft. Aber dafür muss man sich schon öffnen und zu den Gefühlen stehen, wenn dann innere Schatten dazu kommen, dann schmerzt das oft, innere Schatten sind nämlich in erster Linie der Grund für den Schmerz.

Da hast du etwas in den falschen Hals bekommen. Ich habe nie geschrieben, dass andere nicht nachvollziehen könnten, worum es geht. Durchaus! Wenn man möchte, kann man sich immer in die Gefühlslage eines anderen Menschen versetzen. Man muss nur gut zuhören und fühlen. Und manches kann man sich auch vorstellen, ohne es selbst erlebt zu haben.

Es ist aber natürlich schon eine Tatsache, dass jeder Mensch, sein eigenes Inneres hat, dass er nur versuchen kann, anderen Menschen verständlich zu machen. Manchmal können sie es nachvollziehen, manchmal fehlt der Hintergrund. Aber das ist nicht schlimm, denn wir sind doch hier, um uns auszutauschen und irgendwo auch voneinander zu lernen, oder?

Und ich würde keine Erfahrung oder Liebe, je abwerten oder behaupten, dass ist das Einzige und Absolute. Alles was ich kann, ist meine eigenen Gedanken und Gefühle zu beschreiben und wie ich just in diesem Moment empfinde.

Ich bin nicht der Mensch, der sich über andere stellt. Nie. Und schon gar nicht in Gefühlsdingen? Wie kann man das überhaupt? Das ist doch alles individuell empfunden.
 
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