Weder unterschätze ich etwas noch überschätze ich etwas, ich betrachte Dinge und Entwicklungen. Das Gemeinschaftliche ist etwas was schon in der Tierwelt präsent/gelernt wurde, z.B. überall da wo es Rudelbildungen gab. Das war vor allem bei jagenden Tieren der Fall, wo dies zu einem Überlebensvorteil wurde und dazu gehörte auch der Mensch der sich allerdings nicht nur auf Fleischnahrung beschränkte, was ein weiterer Überlebensvorteil war. Das individuelle ist das, was evolutionär immer stärker präsent geworden ist. Das hat eine lange Entwicklung hinter sich und begann mit der Arbeitsteilung in den ältesten Menschengruppen, wo es z.B. welche gab, die bessere Abschläge von Obsidian etc machen konnten als andere.
Die Seele ist kein statisches Konstrukt, sondern sie ist flexibel und kann sich anpassen, sie ist sogar in der Lage, sich einem Feind anzupassen (Stockholmsyndrom). Und der Kopf ist und bleibt der Bereich wo Bewusstsein generiert wird und der Kopf ist nicht abgetrennt von der Seele, auch die Seele kann bewusst werden und diese seelische Bewusstwerdung bekommt damit Aspekte des "Kopfes". Ich habe den Verdacht, dass du den Kopf als weniger wert erachtest, aber er ist nun mal eine Schaltzentrale, auch für seelische Belange. Wahrscheinlich meinst du die rationale Betrachtung unserer Zeit als minderwertig, was ich nicht so sehe, beides hat eine gleichberechtigte Bedeutung und ich finde beides sollte respektiert und gewürdigt werden.
Nö überhaupt nicht, es war unbewusster, aber sehr viel präsenter - es hat viel stärker das Leben bestimmt. Davon lösen sich die Menschen immer mehr durch die Individualisierung und Bewusstwerdung.
Heute ist angesagt, das Gemeinschaftliche nicht mehr auf einer unbewussten Ebene zu suchen (wie es in religiösen, parteilichen oder sonstigen Gruppen automatisch/unbewusst gelebt wird), sondern es auf einer bewussten Ebene zu gestalten.
Diese Entwicklung sehe ich auch, aber es ist wie gesagt eine meist unbewusst ablaufende Integrierung in bestimmte Strukturen, anstatt bewusst sich seine Umgebung zu gestalten.
Das hört sich an, als ob du tatsächlich meinst, dass diese "Volksseeele" eine feste Größe sei, die aufgrund des "polnischen" (was auch immer dies ist) einfach so sein muss wie sie ist.
Sie ist geworden und ganz starke Kräfte darin sind momenatn noch die katholische Kirche, die einen starken konservativen Zuschlag gibt. Und auch die Geschichte der letzten 50 Jahre hat ihre Bedeutung, die Unterdrückung der Individualität durch die Macht der Sowjets. Ein ganz eigenes G´schmäckle hat Solidarnosc dazugeliefert. Und im tiefen Volksempfinden ist ganz sicher auch noch, dass Polen immer ein Spielball der umliegenden Staaten war - das führt dazu, dass die Polen sich abschotten und keine Bevormundung (Europa) zulassen wollen und zum Nationalismus neigen (natürlich nicht alle Polen, aber halt die Mehrheit).
Das sehe ich auch so, klar, ein Staat und was er wie macht, wirkt natürlich immer auf die Bürger. Wobei "der Staat" wieder nur ein gedankliches Hilfskonstrukt ist, denn ein Staat ohne Menschen gibt es nicht, also wirkt auch das Volk auf den Staat. Jedes Volk bekommt den Staat den es verdient. Jedenfalls solange bis sich eine Regierung formiert, die nicht mehr vom Volk legitimiert wird.

Kla, aber Menschen die sich den ganzen Tag im Freien aufhalten werden auch anders als Menschen die den ganzen Tag Sesselfurzen praktizieren.
Die einen waren nicht schlimmer als die anderen.
Ja find ich richtig
LGInti