Diese (echt dumme) Aussage ist ein super Beispiel für das was ich meine: Du bläst alles gleich zu gesellschaftlicher Relevanz auf um ja nicht in den Spiegel schauen zu müssen. Jetzt sogar schon das Thema "Verallgemeinerungen".
Das hat mit Political Corectness wenig zu tun sondern mit Präzision im Denken und Verbalisieren dessen was man denkt. Verallgemeinerungen sind im besten Fall Annäherungen an die Wahrheit, in vielen Fällen sind sie aber einfach falsch.
Beim Thema Unterdrückung der Frau wäre es dann z.B. so, dass eine Verallgemeinerung, dass Frauen unterdrückt wurden und werden der Wahrheit näher kommt als das Gegenteil.
Ein halbes Dutzend entspricht der Zahl 6... Das ist nicht so richtig viel.
Das ist nicht so richtig viel, ganz genau. Jedenfalls nicht so richtig viel im Vergleich zu dem, was bei soziologischen Untersuchungen verlangt wird. Diese werden freilich mit Fragebögen und statistisch geführt, und haben wenig mit realer Lebenserfahrung zu tun.
Wenn jemand -zum Beispiel- sagen würde, dass er mit Ehen bestimmte Erfahrungen gemacht hat, und sich dabei auf ein halbes dutzend seiner Ehen bezieht, dann hat er offenbar sechs Ehen geführt. Ihm dann vorzuhalten, dass er, um eine Relevanz seiner Aussagen zu erbringen, wenigstens 200 Ehen hätte führen müssen, ist typisch linksopportun dummdreist und soll nur dafür sorgen, dass man nichts mehr zu sagen wagt.
Aber das tust Du ja nicht. Du sagst, es ist nicht so richtig viel, und da stimme ich Dir zu.
Interessant wäre dann, wie oft Du ein entsprechendes Muster NICHT beobachtet hast und Du daran aber trotzdem KEINE gesellschaftliche Relevanz erkennen kannst.
Sehr gut mitgedacht - das ist dabei dann die nächste wichtige Frage, wenn man sachlich und seriös betrachten will.
Anders gesagt: All die Frauen, vermutlich hunderte, bei denen Du ein entsprechendes Muster nicht erkennen konntest, nimmst Du einfach aus Deiner persönlichen Statistik.
Das ist nun allerdings nicht mehr sachlich, sondern eine Unterstellung, denn das kannst Du nicht wissen.
Das zeigt sehr deutlich wie Du denkst... und worum es bei Dir geht: Um Deine ganz persönliche Befindlichkeiten. Bedeutet: Hochrelevant für Dich selbst, aber irrelevant für andere.
Und das sind nun Folgerungen aufgrund einer Unterstellung, die also einer konkreten Grundlage entbehren. Anders gesagt, Deine obige Einlassung, es ginge "um Präzision im Denken und Verbalisieren", ist schonmal eine Farce.
Besonders übel an dieser Stelle ist, dass es Dir nicht etwa nur um falsches Folgern geht, sondern darum, Meinungen und damit
Menschen abzuwerten.
Bleiben wir aber erstmal bei der Präzision. Du sagst, sechs ist nicht besonders viel, und da bin ich einverstanden. Allerdings ist sechs auch mehr als eines.
Also: wenn ich mich entschliesse, mir meinetwegen einen Chaosstern auf die Nase tätowieren zu lassen, dann ist das meine ganz persönliche Geschichte.
Wenn ich freilich sechs verschiedenen Leuten begegne, in verschiedenen Städten, die auch nichts miteinander zu tun haben, und die alle einen Chaosstern auf die Nase tätowiert haben, dann ist das etwas anderes, und dann kann ich fragen wo diese Idee herkommt, denn in aller Regel ist das dann kein Zufall, sondern die Idee kommt von irgendwo her. Und das ist
etwas anderes als ein Einzelfall, und daher auch anders zu betrachten.
Bei der Genderdiskussion fällt nun auf, dass es diesen Fall von sechs (oder auch sechzig oder sechshundert) Leuten, die irgendetwas übereinstimmend tun (was eben
etwas anderes ist als ein Einzelfall) nicht gibt, nicht geben darf. Sondern, egal was man beobachtet, wird man aufgefordert, erstmal zu beweisen, dass es wirklich auf alle sieben Milliarden Menschen zutrifft, ohne eine einzige Ausnahme.
Und alles, wofür sich das nicht beweisen läßt,
wird zum Einzelfall, zur "subjektiven Wahrnehmung" oder zur "persönlcihen Geschichte" erklärt.
Das ganze ist freilich eine ideologische Spielwiese, um -wie jede Ideologie es anstrebt- eine einseitige Meinungsbildung zu ermöglichen: die Dogmen, die man selbst verkündet, sind zunächst unhinterfragbar wahr - und alle realen Beobachtungen, die eventuell Zweifel aufkommen lassen könnten, werden in der ebenbeschriebenen Strategie zu Einzelfällen und "persönlichen Geschchten" erklärt, und
damit eine genauere Untersuchung verhindert.
Es wäre dabei ja methodisch nichtmal falsch, den
Verdacht auf einen Einzelfall oder eine persönliche Voreingenommenheit zu äußern - um dann in einer genaueren Untersuchung unvoreingenommen zu schauen, ob da was dran ist. Darum geht es aber regelmäßig nicht, sondern die sogenannte Argumentation" in Richtung "Einzelfall" zielt nur darauf ab, die betreffenden Beobachtungen vom Tisch zu wischen und eben nicht genauer zu betrachten, und stattdessen
die Meinung und ihren Autor abzuwerten - zumeist mit hilfe von Unterstellungen, so wie Du es hier demonstrierst.
Dieses Muster hat Tradition: es wurde schon 1975 in den marxistischen Studentengruppen auf genau diese Weise betrieben.
Wie oben bereits gesagt: Wenn man beim Thema Frauenrechte zu Verallgemeinerungen greift, dann müsste man fairerweise sagen, dass sogar vor allem weltweit, Frauen wie keine andere "Menschengruppe" unterdrückt wurden und werden.
Das muss man nicht, sondern das ist Deine persönliche Meinung. Ich bin da anderer Auffassung.
Das hat mit Political Corectness nichts zu tun. Das ist dann schlicht Fakt.
Aha, Deine persönliche Meinung ist also "Fakt", und wer anderer Meinung ist hat folglich unrecht.
Ich finde es gut, dass wir das nun herausgearbeitet haben - soetwas nennt man Fanatismus.
Es geht Dir also offensichtlich nicht um Diskussionen, und schon gar nicht um irgendwelche Präzision im Denken, sondern einfach nur ums persönliche Rechthaben.
Denn dann sind alle Themen dabei, von Menschenhandel und Zwangsprostitution über Vergewaltigungen, minimalen politischen Einfluss und finanzieller Nachteile und Abhängigkeit. In unseren Breitengraden ist das nicht ganz so extrem, aber grundlegend trifft DIESE Verallgemeinerung eher zu als die gegenteilige Verzerrungen die Du hier zum Besten gibst.
Oder ganz simpel gesagt: Mehr Frauen auf diesem Planeten haben NICHT die gleichen Rechte und Möglichkeiten wie Männer, als jene die sie haben.
Und sehr wahrscheinlich trifft diese Verallgemeinerung sogar auf eigentlich recht fortschrittliche Länder wie Österreich und Deutschland zu.
Das sind durchweg dogmatische Behauptungen mit Absolutheitsanspruch.
Auf gar keinen Fall treffen gegenteilige Verallgemeinerungen zu. Ein halbes Dutzend Deiner Beobachtungen, die Du aus emotionalen Befindlichkeiten überbewertest und daher verallgemeinerst sind nur für Dich relevant.
Und natürlich muss darauf dann noch die Abwertung des Gegenüber folgen.
Mit Diskussion hat das, was Du machst, nichts zu tun, sondern ist ganz einfach gestrickte Propaganda.