Klima-Aktivisten besprühen Stongehenge mit Farbe

Vor drei Jahren haben 3 Burger + Pommes 15 Euro gekostet. (bei mir im Lokal wo ich bestelle)
Heute habe ich 3 Burger ohne Beilage um 22.50 gekauft.
Das Fleisch kann gar nicht teuer genug sein - die tierische Landwirtschaft (bei uns 97 %!!! Massentierhaltung) verursacht weltweit 15 % aller Treibhausgasemissionen - mehr als alle Flugzeuge und Autos zusammen.
Die industrielle Massentierhaltung ist der Hauptgrund für weltweite Landnutzung, Regenwaldabholzung, Überdüngung, Versauerung der Meere und das Artensterben.
Von all dem Elend, das den Tieren widerfährt, fange ich hier gar nicht erst an.
 
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Das Fleisch kann gar nicht teuer genug sein - die tierische Landwirtschaft (bei uns 97 %!!! Massentierhaltung) verursacht weltweit 15 % aller Treibhausgasemissionen - mehr als alle Flugzeuge und Autos zusammen.
Die industrielle Massentierhaltung ist der Hauptgrund für weltweite Landnutzung, Regenwaldabholzung, Überdüngung, Versauerung der Meere und das Artensterben.
Von all dem Elend, das den Tieren widerfährt, fange ich hier gar nicht erst an.

Ja Massentierhaltung gehört abgeschafft!
Bei mir wo ich wohne mobilisieren sich die Bauern tatkräftig.
Es tut sich einiges.
 
Ich hör es auch nicht gern. Wer tut das schon?
Und ehrlich - ich hab nicht mehr viel Hoffnung für die Menschen. Aber zuschauen und nichts tun ist halt auch keine Option.

Es ist ja nicht so, dass wir entweder gänzlich gewonnen oder gänzlich verloren hätten.

Die Menschheit und das Leben auf der Erde wird sehr wahrscheinlich weiter bestehen. Nur die Rahmenbefingungen werden mehr oder weniger unbequemer werden. Während die Erde aktuell noch 10 Milliarden Menschen beherbergen könnte, wird es mit gekippten Ökosystemen etc. In Zukundt vielleicht nur noch eine Milliarde Menschen sein, die der Olanet ernähren und halten kann o.ä.

Wir haben schon verloren, und je mehr die Erwärmung fortschreitet, desto mehr verlieren wir. Und andersrum: Je stärker wir den Klimawandel einschränken können, desto besser ist es im Vergleich zu auch nur einem Zehntel Grad mehr.

Insofern: Es lohnt sich ständig und andauernd sich zu bemühen. Dass wir das 1,5°-Ziel wahrscheinlich reißen werfen, ist katastrophal, aber wenn wir es beispielsweise schaffen könnten, das 2°-Ziel einzuhalten wäre das immernoch deutlich besser als der 2,5°- bis 3°-Kurs, auf dem wir und aktuell noch befinden.
 
Nur, so weit wir und das auch leisten können. Und es ist leider noch so, dass es teurer ist oder aufwändiger, wenn man versucht seinen eigenen CO2-Fußabdruck deutlich zu reduzieren. Der Durchschnitt in Deutschland liegt bei 11 bis 12 Tonnen pro Jahr. Mit viel Mühe schaffen einige das für sich zu halbieren.
Die ärmere Hälfte der Deutschen muss sich für diese Halbierung gar keine Mühe geben, sie wird durch ihre wirtschaftlichen Verhältnisse dazu gezwungen. Sie verursacht mit durchschnittlich 5,4 Tonnen CO2 pro Kopf und Jahr nicht nur jetzt schon ziemlich genau das, was das Klimaschutzgesetz als Ziel für das Jahr 2030 vorgibt, der ärmere Teil der Bevölkerung hat auch überproportional viel zu den CO2-Einsparungen der letzten Jahrzehnte beigetragen, während die Emissionen der Superreichen sogar zugenommen haben.

Ja, weil diese Parteien das Schreckgespenst "Klimaschutz = deindustriealisierte sozialistische vegane Ökodiktatur" erschaffen, und Klimaschützer nicht viel dagegen tun, dieses Strohmannargument als solches zu enttarnen.
Wer wirklich Angst vor einer deindustriealisierten, sozialistischen und veganen Ökodiktatur hat, der hat sich sich von soetwas wie einem faktenbasierten, politischen Willensbildungsprozess sowieso verabschiedet und ist durch Argumente kaum noch zu erreichen.
Was meiner Meinung nach viel mehr Menschen gegen die real existierende Klimapolitik aufbringt, ist deren himmelschreiende soziale Unausgewogenheit, durch die sich die ohnehin schon weit auseinanderklaffende Schere zwischen arm und reich noch weiter öffnet. Während der Millionär seinen Privatjet mit steuerfreiem Kerosin betankt, und sich eine staatlich geförderte PV-Anlage auf seine steuerfrei geerbte Villa montiert, um seinen steuerbegünstigten und mit einer Kaufprämie subventionierten Elektro-SUV zu laden, müssen viele andere sehen, wie sie neben Inflation und steigenden Mieten nun auch noch mit immer höheren Heiz- und Spritkosten klarkommen, und hoffen, dass das 49-Euro-Ticket nicht bald dramatisch teurer wird. Vom versprochenen Klimageld, das wohl nie an die Bürger ausgezahlt werden wird, mal ganz zu schweigen.

Auf Instagram wurde mir kürzlich ein Reel in die Timeline gespült, in dem eine Frau berichtete, dass ihre Kinder wieder Pizza essen wollten. Also fing sie an, Morzarella-Käse selbst herzustellen, Mehl aus Dinkelkörnern selbst zu mahlen, Timatensazçe aus Tomaten selbst zu kochen. Eine Pizza derart zuzubereiten ist sicher gesund und maximal klimafreundlich. Die wenigsten werden sich aber diese Zeit (oder Mehrkosten leisten können. Wer es kann und will, hat neinen Respekt und Wohlwollen, ich mache es aber niemandem zum Vorwurf, der das nicht kann. Für mich wäre es nur am Wochenende mal was, eine derart gute Pizza zu machen, und meistens reicht meine Zeit auch nur für eine Tuefkühlpizza.
Ich musste erst mal nachsehen, was ein Reel ist...

Das mag ja schön veranschaulichen, wieviele Arbeitsgänge nötig sind, um so etwas wie eine Pizza zu machen, ansonsten macht das Ganze für mich nicht viel Sinn, auch was die Klimafreundlichkeit angeht. Warum erst Dinkelkörner und Milch kaufen (sie wird ja wohl weder ein Dinkelfeld noch eine eigene Kuh haben), und die dann umständlich selbst zu Mehl und Käse verarbeiten? Das überlassen die Menschen schon seit Jahrtausenden Profis, nicht umsonst sind die Namen Müller und Meier so verbreitet. Dann braucht es eine eigene Getreidemühle, die Utensilien fürs Käsen usw. Ich sehe nicht, wo da CO2 gespart wird.
Und wenn man bedenkt, wieviel Energie beim wahrscheinlich zigtausendfachen Streamen dieses Reels verbraucht wird, wäre es fürs Klima wohl sowieso besser gewesen, eine Tiefkühlpizza zu essen, aber dafür darauf zu verzichten, ein Video davon in die Timelines dieser Welt zu spülen.

Die Einsparung eines Kleinwagens ggü. eines SUV ist nicht so groß, als wenn ein eigenes Auto wegen intelligenter Stadtplanung, vermehrt Homeoffice-Möglichkeiten und brauchbaren ÖPNV gar nicht mehr nötig wäre.
Das mag ja sein, erklärt aber nicht, warum es weiterhin ungebremst Jahr für Jahr mehr Autos gibt, die im Schnitt auch noch immer größer, schwerer und leistungsstärker werden.
 
@McCoy, zunächst ganz allgemein: Den Frust, den Du hier zum Ausdruck bringst kann ich gut nachvollziehen und Du rennst teilweise bei mir offene Türen ein. Ich glaube nur nicht, dass dieser Frust hier zielführend ist bzw. im Gegenteil die "falschen Leute" trifft.

Du hast u.a. vor zwei Wochen geschrieben:
Das sehe ich anders. Wir leben in einer Demokratie und in einer Marktwirtschaft, wir Endverbraucher haben mit unserem Wahl- und Konsumverhalten so ziemlich alles in der Hand.

Und mit dem Satz hast Du zwar Recht, versuchst aber das Problem an der falschen Stelle zu packen. Noch keine Kriese wurde dadurch gelöst, dass sich plötzlich alle Menschen einsichtig und vernünftig verhalten haben. Und Du beschreibst zwar richtig, dass vor allem die reicheren Menschen mehr konsumieren und alleine deswegen mehr CO2-Emissionen verursachen, aber die Schräglage ist nicht ganz so drastisch, wie Du es darstellst.

Mal etwas im Detail zum jüngsten Beitrag:

Die ärmere Hälfte der Deutschen muss sich für diese Halbierung gar keine Mühe geben, sie wird durch ihre wirtschaftlichen Verhältnisse dazu gezwungen. Sie verursacht mit durchschnittlich 5,4 Tonnen CO2 pro Kopf und Jahr nicht nur jetzt schon ziemlich genau das, was das Klimaschutzgesetz als Ziel für das Jahr 2030 vorgibt, der ärmere Teil der Bevölkerung hat auch überproportional viel zu den CO2-Einsparungen der letzten Jahrzehnte beigetragen, während die Emissionen der Superreichen sogar zugenommen haben.

Dieser Vergleich hinkt vielleicht etwas:
Um die durchschnittlichen pro-Kopf-Emissionen zu berechnen (soweit ich mich erinnere 11 bis 12 Tonnen pro Kopf und Jahr), nimmt man ganz einfach ALLE Emissionen in Deutschland und teilt sie durch die Anzahl der Einwohner. Damit werden aber auch die Emissionen auf die Einwohner rechnerisch verteilt, die keine Einzelperson in der Hand hat. Also z.B. Energiegewinnung, (Stahl- und Beton-)Industrie bzw. auch Industrie allgemein, Gebäudebau...

Wie kommen jetzt die 5,4 Tonnen zustande, die Du hier der ärmeren Hälfte des Landes zuschreibst? Auch diese ärmere Hälfte kauft im Einkaufszentrum ein und nutzt dieses. Auch diese Menschen heizen ihr Haus bzw. ihre Wohnung und wohnen wahrscheinlicher im Beton-Wohnblock als im Öko-Holzhaus. Diese Menschen bezahlen sicher nicht alle Öko-Strom - bzw. selbst wenn sie es täten würde das am Energiemix leider rein gar nichts ändern, weil dieser nicht davon abhängt welche Energie bezahlt wird, sondern welche wie produziert wird. Auch wenn ALLE Einwohner Deutschlands nur noch bei Ökostrom-Anbietern wären, hätten wir immernoch Kohlekraftwerke, deren Betrieb dann ggf. auch von den Ökostrom-Anbietern zähneknirschend mit-bezahlt werden müsste.

Wem sind die Emissionen anzulasten, die diese Kohlekraftwerke verursachen? Allen Menschen, die den Kohlestrom mit konsumieren (weil sie es müssen), oder nur denen, die ihn wissentlich produzieren? Wem sind die Emissionen anzulasten, die beim Bau von Wohnkomplexen und Einkaufszentren entstehen? Nur den Erbauern und Investoren oder nicht auch den Menschen, die diese Wohn- und Einkaufsmöglichkeiten nutzen (teilweise auch nutzen müssen)?

Es ist leicht, den eigenen CO2-Fußabdruck in den gängigen Fußabdruck-Rechnern gefühlt zu reduzieren und sich dann auf die Schulter zu klopfen, weil man damit deutlich unter dem Durchschnitt von 11 bis 12 Tonnen liegt, weil in diesen Rechnern nicht all diese Emissionen beinhaltet sind, die man als Individuum gar nicht in der Hand hat, aber indirekt trotzdem mit-konsumiert.

Den eigenen realen Fußabdruck inklusive all dieser mittelbaren Nutzung der Infrastruktur etc. wirklich zu halbieren, ist deutlich schwieriger, und das schafft glaube ich auch nicht die ärmere Hälfte Deustchlands, sondern nur ganz wenige Menschen, die sich wirklich sehr viel Mühe geben und Mehrkosten in Kauf nehmen.

Und wenn wir die ganze Zeit nur auf diesen individuellen Fußabdruck schielen und nur missmutig auf die Klimasünden anderer Individuen mit dem Zeigefinger zeigen - am besten noch mit dem Framing "die Superreichen" o.ä. - werden wir das Problem nicht lösen. Dieser missmutige Blick darauf, worauf man noch verzichten sollte, bzw. mit dem Zeigefinger auf die zu zeigen, die vielleicht nicht genug verzichten, lenkt von den Hauptverursachern ab, von denen wir aber auch teilweise mit-abhängen und so an deren Treibhausgas-Emissionen mit-teilhaben. Dass ist diesen Hauptverursachern auch nur zu Recht - nicht umsonst wurde der Begriff des individuellen CO2-Fußabdrucks ausgerechnet von BP sehr prominent ins Spiel gebracht.

Wie gesagt: Noch keine Kriese wurde dadurch gelöst, dass sich plötzlich alle Menschen einsichtig und vernünftig verhalten hätten.

Wer wirklich Angst vor einer deindustriealisierten, sozialistischen und veganen Ökodiktatur hat, der hat sich sich von soetwas wie einem faktenbasierten, politischen Willensbildungsprozess sowieso verabschiedet und ist durch Argumente kaum noch zu erreichen.

Es sind vor allem die AfD, die dieses falsche Framing betreibt, und FDP wie auch große Teile der CDU/CSU machen dabei leider tatkräftig mit. Und leider scheint das zu wirken, dass ausgerechnet diese Parteien - leider vor allem auch die AfD - einen gewissen Zulauf genießt. Es mag sein, dass die Mehrheit der AfD-Wähler dieses Framing gedanklich nicht mitmacht... sie wählen es aber. Das kommt dann leider aufs gleiche raus.

Was meiner Meinung nach viel mehr Menschen gegen die real existierende Klimapolitik aufbringt, ist deren himmelschreiende soziale Unausgewogenheit, durch die sich die ohnehin schon weit auseinanderklaffende Schere zwischen arm und reich noch weiter öffnet. (...)

Absolut. Das ist der Teil, mit dem Du bei mir offene Türen einrennst, und wo ich am liebsten Fragen würde: "Wo kann ich auch unterschreiben?" Aber Du siehst es ja selbst: Die Menschen wählen nicht so. Sie sehen nur: "Die Grünen machen es schlecht und wollen uns alles verbieten..." (was so in der Form nicht stimmt), "... deswegen wählen wir lieber die Parteien, die gar keinen Klimaschutz machen und wir weiter unsere Wohnung heizen dürfen."

Ich musste erst mal nachsehen, was ein Reel ist...

Das mag ja schön veranschaulichen, wieviele Arbeitsgänge nötig sind, um so etwas wie eine Pizza zu machen, ansonsten macht das Ganze für mich nicht viel Sinn, auch was die Klimafreundlichkeit angeht. Warum erst Dinkelkörner und Milch kaufen (sie wird ja wohl weder ein Dinkelfeld noch eine eigene Kuh haben), und die dann umständlich selbst zu Mehl und Käse verarbeiten? Das überlassen die Menschen schon seit Jahrtausenden Profis, nicht umsonst sind die Namen Müller und Meier so verbreitet. Dann braucht es eine eigene Getreidemühle, die Utensilien fürs Käsen usw. Ich sehe nicht, wo da CO2 gespart wird.
Und wenn man bedenkt, wieviel Energie beim wahrscheinlich zigtausendfachen Streamen dieses Reels verbraucht wird, wäre es fürs Klima wohl sowieso besser gewesen, eine Tiefkühlpizza zu essen, aber dafür darauf zu verzichten, ein Video davon in die Timelines dieser Welt zu spülen.

Die Frau im Reel und ihre Kinder sahen schon sehr "alternativ" aus - beinahe eine Karikatur des Klisches. Entweder sie leben wirklich so; dann würde mich aber auch nicht überraschen, wenn sie gänzlich Selbstversorger inklusive eigenem Dinkelfeld und Kuh wären. Die Getreidemühle war übrigens ein Mühlstein und Handbetrieben. Dann und damit würden sie ihren individuellen CO2-Fußabdruck auch wirklich deutlich senken - sie würden die Halbierung damit vielleicht wirklich schaffen... aber eben auch unter deutlich mehr Aufwand und Kosten für sich.

Oder das Video ist eine ironische Aktion von Klimaschutz-Gegnern im Sinne von: "Schaut mal, wohin uns die Grünen treiben wollen."

Das mag ja sein, erklärt aber nicht, warum es weiterhin ungebremst Jahr für Jahr mehr Autos gibt, die im Schnitt auch noch immer größer, schwerer und leistungsstärker werden.

Stimmt, das erklärt es nicht. Aber wer kauft die Autos und warum? Anstelle uns über jeden Neu-SUV aufzuregen, den wir auf der Straße sehen mögen und die Nase über die Reichen zu rümpfen, die mit ihrem Konsumverhalten mehr CO2-Emissionen verursachen als die Armen, sollten wir uns eher fragen: Wer kauft warum ein Auto? Da gibt es dann z.B. auch den Berufspendler, nicht unbedingt ein Super-Reicher, dem der Verkäufer im Autohaus aufschwatzt: "Und schauen sie mal, mit dem SUV da können sie hinten auch mehr Kindersitze einbauen. Und sie sind sicherer..." Und wenn das Angebot einigermaßen günstige SUV parat hält, ist der leider auch schnell gekauft.

Wir haben zwar, wie Du richtig schreibst, mit unserem Wahl- und Konsumverhalten sehr viel in der Hand. Im Gegenzug beeinflusst aber auch sehr vieles unser Wahl- und Konsumverhalten.

Das Ziel ist und muss sein, dass deutlich weniger Autos benötigt werden - egal ob mit Verbrenner- oder Elektroantrieb. Die Infrastruktur muss geschaffen werden, dass der Individualverkehr reduziert werden kann. So lange die Infrastruktur das nicht hergibt, werden aber mehr und mehr Autos gekauft werden. Und wenn die Autohersteller mehr und mehr SUVs herstellen, werden auch die gekauft werden (müssen). Wer hat da diese Stellschraube in der Hand? Wer kann realistisch dafür sorgen, dass weniger Autos benötigt und deswegen auch weniger verkauft werden? Wie weit können wir das nur mit unserem Konsumverhalten steuern, ohne dass es deutlich Mehraufwand für uns bedeuten würde? DAS sind die meiner Meinung nach wichtigen Fragen hier.
 
Zuletzt bearbeitet:
Du beschreibst zwar richtig, dass vor allem die reicheren Menschen mehr konsumieren und alleine deswegen mehr CO2-Emissionen verursachen, aber die Schräglage ist nicht ganz so drastisch, wie Du es darstellst.
Mir ist sie drastisch genug:

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Und das sind nur die Zahlen für Deutschland. Vergleicht man das Ganze global und differenziert die Gruppe der Reichen weiter aus, dann wird die Schräglage immer drastischer. Die ärmere Hälfte der Welt emittiert durchschnittlich 1,4 Tonnen CO2 pro Person und Jahr, bei den Superreichen 0,01% sind es 2300 Tonnen. Das kann man noch weitertreiben, wie drastisch hättest du es denn gerne? Die Investitionen von jedem einzelnen der 125 reichsten Milliardäre verursachen im Schnitt 3 Millionen Tonnen CO2. Das ist so viel, wie eine Million Menschen aus den ärmeren 90% der Weltbevölkerung erzeugen.

Wie kommen jetzt die 5,4 Tonnen zustande, die Du hier der ärmeren Hälfte des Landes zuschreibst? Auch diese ärmere Hälfte kauft im Einkaufszentrum ein und nutzt dieses. Auch diese Menschen heizen ihr Haus bzw. ihre Wohnung und wohnen wahrscheinlicher im Beton-Wohnblock als im Öko-Holzhaus.
Aber es macht einen Unterschied, ob man als vierköpfige Familie auf 60m² wohnt und Nudeln mit Soße isst, oder sich als Paar im 200m²-Loft Hummer lefern lässt, der gerade frisch aus Kanada eingeflogen wurde. Im Übrigen habe ich mir die all diese Zahlen nicht ausgedacht, sie entstammen einer Studie, die im Auftrag von Oxfam erstellt wurde.




Noch keine Kriese wurde dadurch gelöst, dass sich plötzlich alle Menschen einsichtig und vernünftig verhalten haben.
Ich denke gar nicht, dass mangelnde Einsicht das Hauptproblem ist. Angesichts all der Naturkatastrophen der letzten Jahre, der Dürren, Waldbrände und Überschwemmungen, haben wohl die meisten Menschen im Prinzip verstanden, dass in Sachen Klimaschutz etwas geschehen muss. Viele verstehen aber nicht, warum ausgerechnet die, die sowieso schon am wenigsten haben, am wenigsten CO2 emittieren und den größten Teil der bisherigen Reduktion getragen haben, auch weiterhin mehr oder weniger alleine die Kosten der dringend erforderlichen Klimaschutzmaßnahmen tragen sollen. Ich bin einer davon.

Man könnte den Menschen vielleicht noch viel mehr zumuten, wenn man ihnen das Gefühl geben würde, dass alle ihren Teil beitragen. Mir fallen dazu die autofreien Sonntage während der Ölkrise in den 1970er Jahren ein. Wäre heute aus vielerlei Gründen gar nicht mehr umsetzbar und würde fürs Klima nicht viel bringen, aber es gab keinen Volksaufstand, weil es alle gleich traf, egal ob man einen Mercedes hatte, oder einen VW-Käfer.
 
Und das sind nur die Zahlen für Deutschland. Vergleicht man das Ganze global und differenziert die Gruppe der Reichen weiter aus, dann wird die Schräglage immer drastischer. Die ärmere Hälfte der Welt emittiert durchschnittlich 1,4 Tonnen CO2 pro Person und Jahr, bei den Superreichen 0,01% sind es 2300 Tonnen. Das kann man noch weitertreiben, wie drastisch hättest du es denn gerne? Die Investitionen von jedem der 125 reichsten Milliardäre verursachen im Schnitt 3 Millionen Tonnen CO2. Das ist so viel, wie eine Million Menschen aus den ärmeren 90% der Weltbevölkerung erzeugen.

Du schreibst es selbst: Die Investitionen der reichsten Milliadäre verursachen das im Schnitt. Der Punkt ist: Diese Investitionen werden nicht nur von diesen reichsten Milliadären genutzt. Sie kommen nicht nur denen zu Gute.

Ein Investor baut beispielsweise ein großes Einkaufszentrum. Wem sind diese Emissionen anzurechnen? Nur dem Investor, oder auch den Menschen, die dieses Einkaufszentrum nutzen?

Ein Investor baut einen großen Beton-Wohnblock. Wem sind die damit verbundenen Emissionen anzurechnen? Nur dem Investor oder auch den Menschen, die da einziehen (teilweise, weil sie nicht anders können)?

Aber es macht einen Unterschied, ob man als vierköpfige Familie auf 60m² wohnt und Nudeln mit Soße isst, oder sich als Paar im 200m²-Loft Hummer lefern lässt, der gerade frisch aus Kanada eingeflogen wurde.

Natürlich macht das auch einen Unterschied. Das sind dann auch die Emissionen im Privatgebrauch, die diese Leute als Endverbraucher unmittelbar in der Hand haben, und dieser Luxus wird dann auch nur von ihnen "genossen".

Die Super-Reichen und Reichen verursachen aber nicht nur deswegen soviele Emissionen, weil sie selbst im Grenzenlosen Luxus leben, sondern weil sie eben auch in Bauprojekte etc. investieren. In Projekte, die auch mindestens von der "Mittelschicht" aktiv mit benutzt werden (teilweise müssen).

Im Übrigen habe ich mir die all diese Zahlen nicht ausgedacht, sie entstammen einer Studie, die im Auftrag von Oxfam erstellt wurde.




Ich habe nicht bezweifelt, dass Du für die Zahlen eine seriöse Quelle hast. Und die Zahlen selbst auch nicht.

Und nun schau Dir mal an, was z.B. Deutschlandfunk im von Dir gesetzten Link dazu schreibt. Sie unterscheiden da wie ich auch zwischen dem privatem Konsum - der unbestritten und wenig überraschend bei den Reichen ebenfalls größer ist - und den Emissionen durch ihre Investitiionen. Ich zitiere:
Die meisten Emissionen reicher Menschen werden oft gar nicht im sichtbaren Bereich ihres Lebensstils erzeugt. Deutlich stärker kann der Besitz von Unternehmensanteilen die CO2-Bilanz in die Höhe treiben.

(Zur Vollständigkeit und Nachvollziehbarkeit hier auch nochmal die Quelle: https://www.deutschlandfunk.de/klim...egen-co2-fussabdruck-ausstoss-reiche-100.html)

Wem rechnest/lastest Du diese Emissionen aus Unternehmensanteilen o.ä. an? Den Unternehmens-Inhabern und Teilhabern, oder auch den Menschen, die diese Erzeugnisse dieser Unternehmen nutzen, ja teilweise sogar nutzen müssen, weil sie sich was anderes nicht leisten können?

Wir beide sagen eigentlich hier unterm Strich das gleiche: Ich fordere die Industrie und Politik auf, die Infrastruktur zu schaffen, die für alle ein klimafreundliches Leben vereinfacht oder gar erst ermöglicht. Bevor das nicht gegeben ist, betrachte ich es als wenig zielführend, wenn wir uns gegenseitig individuell-missmutig beäugen, wer wie viele Klimasünden individuell-privat begeht.

Ich wünsche mir also von der Politik und den Super-Reichen Investoren, dass sie doch bitte ihre Großprojekte, die ja auch vom Rest der Welt mit-genutzt werden müssen, klimafreundlich gestalten mögen. Du schreibst noch, dass auch wir kleinen Bürger das durch unser Konsum- und Wahlverhalten steuern können. Bzgl. dem Wahlverhalten gehe ich eigentlich voll mit Dir mit. Leider die Wähler aktuell nicht.
Bzgl. dem aktuellen Konsumverhalten haben wir oftmals nicht wirklich das nötige Kapital oder die Zeit, nur die klimafreundliche(re)n Unternehmen zu unterstützen und die Klimasünder zu boykottieren.

Ich denke gar nicht, dass mangelnde Einsicht das Hauptproblem ist. Angesichts all der Naturkatastrophen der letzten Jahre, der Dürren, Waldbrände und Überschwemmungen, haben wohl die meisten Menschen im Prinzip verstanden, dass in Sachen Klimaschutz etwas geschehen muss. Viele verstehen aber nicht, warum ausgerechnet die, die sowieso schon am wenigsten haben, am wenigsten CO2 emittieren und den größten Teil der bisherigen Reduktion getragen haben, auch weiterhin mehr oder weniger alleine die Kosten der dringend erforderlichen Klimaschutzmaßnahmen tragen sollen. Ich bin einer davon.

Man könnte den Menschen vielleicht noch viel mehr zumuten, wenn man ihnen das Gefühl geben würde, dass alle ihren Teil beitragen. Mir fallen dazu die autofreien Sonntage während der Ölkrise in den 1970er Jahren ein. Wäre heute aus vielerlei Gründen gar nicht mehr umsetzbar und würde fürs Klima nicht viel bringen, aber es gab keinen Volksaufstand, weil es alle gleich traf, egal ob man einen Mercedes hatte, oder einen VW-Käfer.

Ja, ein allgemeines Tempolimit auch in Deutschland, wäre auch meiner Meinung nach gut zumutbar. Das würde ja auch für alle gelten; auch für E-Autos. Auch fände ich es zumutbar, wenn alle Flugverbindungen gestrichen werden, für die es eine Bahnverbindung unter fünf Stunden gibt. Soweit ich weiß, würde das sogar die Fluggesellschaften mehr erfreuen als stören, weil sie das Kurzstrecken-Angebot eher subventionieren müssen.

Langfristig muss es auf 15-Minuten-Stadt, dezentralisiertes und "intelligentes" Stromnetz etc. hinaus laufen. Auch das wird für alle gut zumutbar sein. Ich glaube gar nicht mal, dass die Menschen in einer solchen Welt auf sonderlich viel verzichten müssen. Das "Disagreement" zwischen uns beiden ist eigentlich nur, wie weit wir - auch die sehr armen Menschen und die "Mittelschicht" - mit unserem Konsumverhalten dafür sorgen können, dass dieses Ziel schneller erreicht wird.
 
Ein Investor baut einen großen Beton-Wohnblock. Wem sind die damit verbundenen Emissionen anzurechnen? Nur dem Investor oder auch den Menschen, die da einziehen (teilweise, weil sie nicht anders können)?
Leider fällt mir hierzu der traurige Umstand ein, dass insbesondere der Bau von Immobilien (auch staatlich gefördert!), nicht denen dient, die sich auf Wohnungssuche befinden, sondern vor allem jenen dienen, die mit deren Leerstand ihr Kapital maximieren oder ganz nebenbei damit Aufenthaltsrechte generieren - wohlhabende Chinesen sind da ganz weit vorn.
Schon 2016 wurde bekannt, dass sich der chinesische Staatsfonds CIC in großem Stil in den deutschen Wohnimmobilienmarkt eingekauft hat - Tendenz steigend.
 
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Leider fällt mir hierzu der traurige Umstand ein, dass insbesondere der Bau von Immobilien (auch staatlich gefördert!), nicht denen dient, die sich auf Wohnungssuche befinden, sondern vor allem jenen dienen, die mit deren Leerstand ihr Kapital maximieren oder ganz nebenbei damit Aufenthaltsrechte generieren - wohlhabende Chinesen sind da ganz weit vorn.
Schon 2016 wurde bekannt, dass sich der chinesische Staatsfonds CIC in großem Stil in den deutschen Wohnimmobilienmarkt eingekauft hat - Tendenz steigend.

Ja, und derartige weitere Machenschaften gibt es viele.

Falls es irgendwie den Anschein erweckt haben sollte, ich würde sowas ignorieren oder die (Super-)Reichen aus ihrer Vrantwortung ziehen wollen, wäre das falsch. Denn das wollte ich mit meinen jüngsten Posts sicher nicht ausdrücken - eher das Gegenteil.
 
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