Wenn von “wir” gesprochen wird, geht es darum, die kollektive Verantwortung der Menschheit für die Klimaveränderungen zu betonen. Stimmt aber nicht. Deshalb vermeide ich das auch. Es ist auch so, das Menschen offenbar lieber negative und Kontroverse Dinge sehen wollen (siehe Threadtitel) und alles andere ignorieren und endlos Monologe darüber halten, was getan werden müsste uswusf...
Wenn man dann selbst aktiv wird und selbst sieht wie viele Menschen sehr engagiert sind und nicht nur auf ihre eigenen Privilegien pochen, dann ist das für mich hundert Mal mehr wert, als solche Aktionen Denkmäler zu beschmieren oder das allgemeine Weltuntergang Gejammer, ohne jemals selbst ins Tun zu kommen.
Jeder positive Beitrag zählt und macht einen Unterschied. Es ist wichtig, dass solche individuellen Bemühungen anerkannt werden und Aufmerksamkeit bekommen. Anstatt sogenannte "Klimaaktivisten" , und ihre Aktionen.
Wenn man sich umhören würde, gibt es einige Förderung auch für Privatpersonen. Jede Gemeinde hat Klimaschutz auf der Agenda und will etwas tun. Dafür braucht es aber Menschen die etwas tun. Und wie gesagt, jeder Beitrag ist unglaublich wichtig. Ich habe innerhalb dieser"Gemeinschaft " oft gehört, das Bemühungen überhaupt keine Anmerkung bekommen und das es für manche wirklich frustrierend ist. Was man immerhin auch verstehen kann.
Anderseits wirkt man ja schnell überheblich (oder wird so gesehen), wenn man über die eigenen Dinge spricht und dann steht Überheblichkeit im Vordergrund und nicht die Tat. Das seid aber dann"ihr" und nicht "wir". Leider ist das so.
Du hast Recht, es wird viel getan, und das sollte nicht ignoriert werden.
Und Du hast auch Recht, dass es nichts bringt nur zu lamentieren ohne selbst etwas zu tun.
Mein Punkt ist, dass das, was schon getan wird, noch nicht ausreicht, um die globale Erwärmung auf 2° zu beschränken. Und so lange es nicht massentauglich ist, wird es auch nicht ausreichen können.
Jeder, der es schafft, den Alltag ohne eigenes Auto zu begehen, Einkäufe zu Fuß oder Lastenfahrrad erledigt, zur Arbeit mit den Öffis pendelt oder sich Fahrgemeinschaften anschließt, etc. leistet da einen guten eigenen Beitrag zum Klimaschutz. Die Menschen, die das tun, reichen nur leider nicht aus für eine gute
Verkehrswende, und besser ist es, dass z.B. der Mobilitätsdruck weiter weggenommen wird - Stichwort
15-Minuten-Stadt. Was kann ich als einzelner tun, damit die zukünftige Stadtplanung sich weiter dahin entwickelt?
Jeder, der Ökostrom-Anbieter bezahlt, leistet auch seinen eigenen Beitrag. Leider ändert das am bezogenen Strom-Mix herzlich wenig, wenn die Energiewende nicht schnell vollzogen wird. Auch wenn alle Kunden nur noch bei Ökostrom-Anbietern wären, hätten wir die paradox anmutende Situation, dass diese die laufenden Kohlekraftwerke bezahlen müssten.
Jeder, der sich ein Solardach oder Balkonkraftwerk zulegt, ist mein persönlicher Held. So lange sich das auch mit Bezuschussung durch Gemeinden o.ä. nich viele leisten können ist leider auch das nicht wirklich massentauglich, und die Solardächer, die es gibt, bringen die Energiewende alleine auch nicht deutlich vorran. (Und ich kann es mir von meinem aktuellen Einkommen als selbstständiger ITler nicht leisten - abgesehen davon, dass ich es hier in meiner aktuellen Wohnung gar nicht dürfte).
Ich bin hier als Mieter mitnutzer einer recht großen Gartenanlage. Mein Vorschlag, etwa 50 bis 100 qm dieses großen Gartens dem Wildwuchs zu überlassen, stieß leider bei meinen Vermietern und den anderen Mitbenutzern des Gartens auf wenig bis keine Gegenliebe. Auch mein Vorschlag eines Insektenhotels wurde nicht angenommen. So haben wir hier einen durchaus hübschen und gepflegten Garten mit Rasenmähroboter, und die Blumen werden immerhin auch von einigen schönen Schmetterlingen besucht... wie ein "massentauglicher" Garten eben aussieht, den ich persönlich zwar durchaus auch ästhetisch schön finde, aber nicht besonders ökologisch.
Wir können viel für Klima- und Naturschutz tun. So lange dieses aber nicht massentauglich ist - so lange es mit mehr Mühe oder Mehrkosten verbunden ist - wird es ein paar wenige Menschen geben, die es praktizieren wollen oder gar auch nur können, und daneben eine Mehrheit von Leuten, die sich das kopfschüttelnd angucken. Darum verweise ich immer auf die Infrastruktur etc.