Na, eine Relativierung konnte man schon herauslesen, wenn vllt. auch unbeabsichtigt.
Oje, das ist immer eine blöde Situation: Im großen und ganzen sind wir - bzw.
@McCoy und ich - ja der gleichen Ansicht so wie ich das sehe. Es ist eigentlich nur ein kleines Detail, wo wir zu differieren scheinen:
Ich verweise ja gerne und oft drauf, dass wir Endverbraucher - der kleine Mann - nicht die großen Stellschrauben unmittelbar in der Hand haben, sondern dass die Wirtschaft, Industrie und Politik da gefragt sind. McCoy widersprach mir da und entgegnete, dass wir kleinen Leute in einer demokratischen freien Marktwirtschaft sehr wohl durch unser Konsum- und Wahlverhalten die volle Kontrolle haben.
Ganz allgemein gesprochen - ich hoffe trotzdem nachvollziehbar: Das wäre der Fall, wenn wirtschaftlich das Angebot alleine durch die Nachfrage gesteuert werden würde. So einfach ist es leider nicht. Denn es ist leider gleichzeitig auch so, dass die Nachfrage durch das Angebot zurück gesteuert wird. Es handelt sich hier um eine Rückkopplung.
Am Beispiel Auto-Industrie: Die Autos werden immer größer und stärker, weil sich das gut an die Kunden verkauft - Nachfrage steuert das Angebot. Und gleichzeitig kaufen die Kunden vor allem deswegen gerne größere und stärkere Autos, weil es die vermehrt (und teilweise brauchbar-günstig) gibt - Angebot steuert die Nachfrage. Die große Stellschrsube hätte hier eigentlich die Auto-Industrie selbst in der Hand, indem sie die Größe oder den Verbrauch der Autos begrenzt, oder die Politik, die da Grenzen festlegt. Wenn wir uns alleinig drauf verlassen würden, dass wir alle Endverbrsucher uns vernünftig verhalten und trotz des steigenden Angebots an SUV nur noch Kleinwagen kaufen... wie schon gesagt: Es wurde leider noch keine Kriese gelöst, indem sich plötzlich alle kollektiv vernünftig verhalten haben. Eine verzwickte Situation, weil die Autokonzerne das wahrscheinlich auch nicht von selbst tun werden.
Und in Sachen der Immobilien ist es sogar noch schlimmer: Wir Bürger können oft gar nicht auswählen, wie wir wohnen. Es gibt da keine klimafreundlichere Alternative, die wir nur auswählen müssten, um so wiederum das Angebot zu steuern. Die Investoren, die in große Beton-Wohnnlöcke oder Einkaufszentren investieren, brauchen keine Konkurenz von klimafreundliches Alternativen zu fürchten, weil die von vielen nicht realistisch ausgewählt werden kann. Das mögen wir mit unserem Wahlvethalten beeinflussen können, auf dass da vielleicht brauchbare Stadtplanung bei rauskommt, (tun aber eher das Gegenteil). Unser Konsumverhalten können wir da nicht wirklich anpassen. Ebenso wenig, wo und wie wir einkaufen.
Und trotzdem tragen wir mit diesem unseren Konsumverhalten die damit einhergehenden Emissionen mit. Wir müssen es quasi. Ich finde es "unfair" mit dem Zeigefinger da nur auf die reichen Investoren zu zeigen, deren CO2-Fußabdruck zwar durch ihre Investitionen in exorbitante Höhe schießen kann, was aber unter Umdtänden zumindest idealerweise doch uns kleinen Bürgern zu Gute kommt, weil wir es nutzen können (bzw. müssen)
Wäre natürlich besser, wenn diese Investoren in klimafreundliche Alternativen investieren würden, und so dann auch verstärkt zu einer Infrastruktur hinarbeiten, die Klimafreunfliches Leben vereinfacht oder gar erst ermöglicht - und das ist auch mein Wunsch bzw. sogar Forderung an diese Leute - aber durch diese Rückkopplung zwischen Angebot und Nachfrage, können wir sie durch ein anderes Konsumverhalten alleine nicht so leicht dazu bewegen.
Es ist dieses Detail, wo zwischen McCoy und mir etwas Disagreement zu sein scheint. Leider ist es ein relativ interessanter Punkt, weil er bestimmt, wen wir wie zur Verantwortung ziehen können - wer also wie das große Ruder bewegen kann und sollte.
Ich finde es einerseits zwar nachvollziehbar, dass man in meinen Ausführungen Relativierung verorten mag, so will ich es aber eigentlich nicht verstanden wissen. Ich hoffe, es ist hiermit vielleicht ein wenig klarer geworden?
Ich denke, mein Einwand macht deutlich, dass in solchen Fällen die anfallenden Emissionen nicht von potentiellen Mietern verursacht werden.
Ja.