Kinski: Ich und Gegen-Ich Gedicht

Ich fand ihn auch mal ''gut'' kann ich nicht sagen , eher interessant , aber nachdem ich das Buch gelesen habe war das wie weggeblasen . Da ist jetzt nur noch Ekel und Abscheu .

Ich oute mich auch mal als Fan der in mal gut fand und ich habe auch das Buch seiner Tochter gelesen. Aber die Kritik ist schon berechtigt. Hier geht es um sein Gedicht. Wenn man sich über einen Film austauscht spricht man ja auch nicht darüber wie der Hauptdarsteller sich in seinem Privatleben aufführt.
 
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Ich oute mich auch mal als Fan der in mal gut fand und ich habe auch das Buch seiner Tochter gelesen. Aber die Kritik ist schon berechtigt. Hier geht es um sein Gedicht. Wenn man sich über einen Film austauscht spricht man ja auch nicht darüber wie der Hauptdarsteller sich in seinem Privatleben aufführt.

Ein Film ist gestellt und nicht so persönlich wie ein Tagebuch , Zitate usw., wenn es sich nicht um die eigene Biografie oder Drehbuch geht .
Seine oft düsteren oder cholerischen Rollen die er gespielt hat , waren seinem Wesen sehr nahe. Andere hätten sich dafür wahrscheinlich viel mehr anstrengen müssen .
 
P.S. @wandervogel

Um den Zahn zu ziehen:



Vielleicht gehts jetzt thematisch lyrisch weiter........

Wer sich mit neurolorischen Biochemischen Prozessen auskennt, wird schnell begreifen, dass hier eine wahrscheinlich eine Störung im Hirnstoffwechsel vorliegt. Das ist dann nämlich eine typische Reaktion, wenn Hormone auf die Rezeptoren knallen.

Abe egal ich will nicht wieder damit anfangen.

Und nochmal zum Gedicht. Diese Widersprüche die da stehen, sind mehr als nur das, sie zeigen eine wankende Gefühlswelt, die nicht einfach nur Widersprüche beschreibt sondern wie "Engelchen und Teufelchen" die Umwelt durch Stereotypen bewertet.
Genau genommen ist das sogar sehr kurz gedacht für einen "Lyriker".
Ich denke auch, wer in sich einen Ort gefunden hat, wo er glücklich sein kann, wird auch in der Lage sein seine eigenen Empfindungen von den Stereotypen der Außenwelt trennen zu können. Der Verfasser dieses "Gedichtes" litt offensichtlich Qualen, nichts von wegen Glück.
Der Leser mag sagen "Toll, der sagt es mal frei raus, zwar überspitzt, aber ehrlich" - nix "überspitzt", es ist sein momentanes Gefühl. Er versucht sich durch das schreiben zu "entladen", nur leider scheint ihm das bis zum Schluß des Textes nicht zu gelingen.
Bleibt die Frage offen was er dann mit dem Gefühl macht und man kann hoffen, dass er einen guten Wisky dabei hatte.

LG
Waldkraut
 
Bei manchen Ansichten hier frage ich mich, ob die Leute zB ihre "Musiker" die sie hören, auch so ins Kreuzdebattieren nehmen.

Ja, in Kunstausstellungen und wenn ich die Vita des Künstlers nicht kenne, lasse ich die Bilder auf mich wirken, und so entsteht ein Porträt der Person samt seiner Persönlichkeit. Wenn ich dann die Vita lese, passt es zu der Bildwirkung meistens hervorragend. So erkannte ich schon Frauenhasser und Größenwahnsinnige, Gescheiterte und Verzweifelte.

So ist es auch mit dem Gedicht hier, die Psychopathologie springt regelrecht aus den Zeilen heraus. Und es ist wie mit allem: in kleinen Fragmenten mögen sich solche Widerprüche bei jedem Menschen hin und wieder zeigen. zu 2% und hin und wieder eben... und ich finde es grottig geschrieben. Aber das ist ja eh Geschmackssache.

LG
Any
 
Man kann doch diese Zeilen im Eingangspost unbeachtet der Person, welche sie schrieb, betrachten...

Vielleicht wäre es besser gewesen, du hättest es erst am Ende verraten, wer der Verfasser ist ;)

Das ist es, was ich meinte, erlangtes Wissen oder Vorabwissen wieder ausblenden, wie soll das dann bitteschön geschehen?

Wenn es nun von "Hans Jakob Müller" einem "Schustergesellen aus Insbruck" gewesen wäre, hätte sich auch keiner an der schreibenden Person hochgezogen

Ja wahrscheinlich, aber ich glaube, GrauerWolf hätte es ebenso wenig gemocht und Any hätte genau dasselbe darin gelesen wie jetzt.

Ich schließe mich übrigens der Meinung von GW an. Finde mich in dem Geschreibsel nicht wieder und spricht mich auch nicht an.

Nicht zwangsläufig.. Wenn ich schreibe gibt es 2 Situationen: Die eine sind eben "Meine" Sachen und Lyrik/Prosa um etwas darzuschreiben... Das andere sind reine Texte um des Schreiben willens.
Beides stammt zwar dann von mir, hat aber verschiedene Wertigkeit.
Persönliche Sachen sind auch von der Struktur und der Wortform anders, als rein "Textspielerei"..
So betrachte ich auch andere Werke.

Verstehe ich nicht, was du schreibst: Wenn es persönlich ist, ist es von dir… und was du sonst so schreibst ist nicht von dir da nur Textspielerei?

Welchen Geistes Kind ist es denn dann? Von dem Spirit aus deinem Stift? :D

Es geht nicht darum, dass man Texte von Kinski oder wie brachtest du das Beispiel, z. B. Bands die Drogen nehmen, nicht besprechen kann/darf, sondern dass man einfach das Hintergrundwissen, wenn man es denn über den Verfasser hat, nicht so einfach ausblenden kann, wie du das hier für dich beschreibst und das kann den einen oder anderen dann schon mal triggern ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Mhh. Ich weiß gar nicht wie ich einsteigen soll... eigentlich nur eine Anmerkung.

Ich habe schon einige Menschen gekannt, die in besagten Mustern dachten. Sie alle hatten natürlich eine sehr polarisierende Persönlichkeit.
So eine Persönlichkeit ist nichts Alltägliches, daher gibt es alle möglichen Menschen, die das Ungewöhnliche einmal näher betrachten wollen und davon fasziniert sind... zu allererst einfach, weil es so anders ist.

Das sind Menschen, die selbst ein eher tristes Leben führen oder sich generell nach etwas Besonderem sehnen, was sie selbst nicht in sich finden können. So sehen sie in diesen Menschen das Andersartige und sehen es als Besonderheit an. Sie hofieren sie, ohne zu hinterfragen.
Man möchte auch ein Stückchen abhaben von dem, was die Aufmerksamkeit auf sich zieht. Man möchte selbst Aufmerksamkeit.
Damit unterstützt man das Krankhafte und hilft, dass es sich fortpflanzt.

Ich selbst finde, genau wie einige andere, einen gesunden Geist schön. So etwas ist für mich selten und besonders. Gesund ist für mich Liebes- und Bindungsfähigkeit, Vertrauen, in sich ruhen und nicht getrieben sein usw.
Das Krankhafte hat von je her die Menschen fasziniert - aber doch ganz besonders diejenigen, die selbst in sich Anteile so einer Gefühlswelt tragen (und das sind viele), fühlen sich von diesen Zeilen angesprochen.

Die Zeilen drücken sehr viel Leid aus. Es gibt viele Menschen, die das Leid mögen. Man schaut Krimis in denen Morde geschehen, Horrorfilme, bleibt stehen bei einem Unfall, in dem Menschen ums Leben gekommen sind, sieht die Nachrichten, in denen von anderen Katastrophen berichtet wird.

Ich habe im Krankhaften nie einen genialen Geist gesehen. Aber vielleicht ist Genialität auch eine Definitionssache...
 
wer an Kinskis Gedicht nix finden kann, dem sagt wohl auch Goethes Faust nichts
oder sein Die Leiden des jungen Werthers oder andere große Werke der Weltliteratur.
liegt halt nicht jedem.
 
Kinski mit Weltliteratur zu vergleichen. ... kann man machen. Muss man aber nicht.

Psychopathologien finde ich auch interessant. Das ist ein Blick hinter das Tor zur Hölle. Man möchte wissen wie Leute ticken und was sie reitet. Bei mir ist es Schaulust. Bitte mit ausreichend Abstand.

Lg
Any
 
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