Meine eigene Erfahrung bei einer Geburtstagseinladung eines Nachbarjungen: Ich musste ohne Geschenk hingehen, weil meine Mutti dies erst in der Stadt kaufen und mir nachbringen wollte. Peinliche Situation, ich hatte schon so ein Magengrummeln. Aber ich ging um 15 Uhr artig zur Einladung. Geburtstagsjunge macht mir die Tür auf. In mein "Herzlichen Glückw..........." fiel sein "WO IST DEIN GESCHENK??????". Ich: "Meine Mutti bringt es nach, weißt du, weil....." weiter kam ich nicht. Die Haustüre wurde mir vor der Nase zugeschlagen. Ich ging bedröbbelt und auch wütend (auf ihn, auf meine Mutter) nach Hause. 10 Min. später stand die Mutter dieses Jungen vor unserer Tür. Diesmal war sie die Bedröppelte. Sie entschuldigte sich und wollte mich zurücklocken. "Nö", war meine trotzige Antwort. "Ich warte erst auf meine Mutter. Ohne Geschenk geh ich ZU DEM DA nicht mehr hin." In diesem Moment kam meine Mutti um die Ecke und sah uns fragend an, denn die Nachbarsmutter stand in Schürzchen und Hausschuhen frierend vor unserer Tür. Meine Mutter gab mir schnell das Geschenk, lächelte der Nachbarsmutter ermunternd zu und diese zog mit mir von dannen.
War eigentlich noch ein schöner Geburtstag, an dem wir viel getobt hatten und durchs Haus rannten. (was mir als "wilde Hummel" immer am liebsten war).
Als "Strafe" musste ich einmal einen Kindergeburtstag meines eigenen Sohnes, der 10 (zehn!!) Jungen eingeladen hatte - ausrichten. Was soll ich sagen: mein Mann und ich haben den Tag überlebt. Nachdem jeder dieser Rangen abgeholt wurde, fiel ich Abends tot ins Bett. Von Fingerquetschungen (wir waren zum Bowlen gegangen), aufgeschlagenen Knien, Nasenbluten, welches gestillt werden mußte - bis hin zu Wasserbomben, die aus unserem obersten Fenster auf den Briefträger hinunter geworfen wurde, war alles dabei.
Nach so einem Tag ist man für alles dankbar. Insbesondere für die Ruhe.
Liebe Grüße
Urajup