Der Begriff des Karma ist in diesen Religionen eng mit dem Konzept der Reinkarnation ("Wiedergeburt") verknüpft. Taten können gutes oder schlechtes Karma beinhalten oder karmisch gesehen neutral sein. Gutes Karma führt zu einer "Belohnung" entweder schon im Leben oder zu einer Wiedergeburt in angenehmen menschlichen Verhältnissen oder in der Göttersphäre; schlechtes Karma zu einer "Bestrafung" durch eine Wiedergeburt unter negativen Umständen z.B. auch als Tier oder Dämon. Teilweise werden als Orte für Belohnungen und Bestrafungen auch Orte wie eine Hölle oder ein Paradies beschrieben. Hinzuzufügen ist, dass die Begriffe "Belohnung" und "Bestrafung" eher dem christlichen Kulturkreis entspringen und eine richtende göttliche Kraft implizieren. Insbesondere beim Buddhismus, einer nichttheistischen Lehre, greifen solche Konzepte zu kurz. Der buddhistische Karma-Begriff ist wesentlich komplexer, mußte aber in der westlichen Rezeptionsgeschichte immer wieder unzulässige Vereinfachungen über sich ergehen lassen. Aber auch in Ländern, in deren religiösem Leben der Buddhismus eine wichtige Rolle spielt, begegnet uns die Karma-Lehre oft in volkstümlichen Vereinfachungen und Banalisierungen.
Gutes wie schlechtes Karma erzeugen die Folge der Wiedergeburten, das Samsara. Höchstes Ziel der Gläubigen ist es, diesem Kreislauf zu entkommen, indem kein Karma mehr erzeugt wird - Handlungen hinterlassen dann keine Spur in der Welt. Im Buddhismus wird dies als Eingang ins Nirvana bezeichnet; im frühen Hinduismus verschmilzt die Individualseele (sanskr. atman) mit der Weltseele (sanskr. brahman).
Das Karma entsteht durch eine kosmische Gesetzmäßigkeit (sanskr. Dharma), und nicht infolge einer Beurteilung durch einen Weltenrichter oder Gott.
Anstelle des Karma-Begriffes verwenden buddhistische Autoren gerne auch die Termini "Prägungen" oder "Samen". Alle Formen des menschlichen Handelns (der Buddhismus unterscheidet drei Handlungen: die des Körpers, die der Rede sowie die des Geistes) erzeugen Prägungen, die wiederum die Basis zukünftigen Handelns und Erlebens/Erfahrens sind.
Meine Taten sind der Boden, auf dem ich stehe (Thich Nhat Hanh). Alle Handlungen erzeugen Samen (bijas). Diese Samen sind wiederum die Keimzelle zukünftiger Manifestationen. Die Manifestation eines Samens heißt Phänomen. Entscheidend für die bei einer Handlung erzeugte Prägung ist die der Handlung zugrunde liegende Absicht (Motivation), weshalb auch das Denken als Handlungsform den körperlichen Handlungen und denen der Rede übergeordnet ist. Bsp.: Sage ich jemandem etwas Freundliches, weil ich ihm meines persönlichen Vorteils wegen schmeicheln möchte, so produziert diese Form der nicht rechten Rede unheilsame Prägungen (negatives Karma). Entscheidend für die Prägung ist also nicht die äußere Form einer Handlung, sondern die Motivation des Handelnden.
Im Sanskrit ist "Karman", grammatikalisch betrachtet, das vom Verb "kri" ("tun, handeln") abgeleitete Substantiv (neutrum), und "Karma" dessen Nominativform (singular).