Kann ich etwas tun um zu helfen?

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Ein naher Angehöriger ist offensichtlich krank. Er ist seit ca. 3 Jahren heiser und hat stark an Gewicht verloren. Der Gewichtsverlust war in den letzten Wochen massiv. Er zeigt alle Symtomem von Kehlkopfkrebs.
Uns allen in der Familie ist klar, dass er dringend ärztliche Hilfe benötigt. Doch er weigert sich zum Arzt zu gehen.
Mit meiner Therapeutin habe ich darüber gesprochen. Sie sagt, dass es Menschen gibt, die trotz schwerer Krankheit keine Hilfe suchen. Man kann diesen Menschen im Grunde gar nicht helfen weil es ihre eigene Entscheidung ist.
Es ist so schwer dabei zuzusehen und nichts tun zu können. Habt ihr Ähnliches erlebt? Konntet ihr jemanden in einer ähnlichen Situation umstimmen? Wenn ja, wie?

Danke für eure Beiträge.
Ja, und nein.....war nicht möglich. Lebt er alleine ?
 
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Das tut mir sehr leid für Dich.

Leider kann man da nichts tun, wenn derjenige nicht will. Hab das selber auch schwer lernen müssen durch meinen Bruder, wie Du ja weißt. Es tut furchtbar weh, zuschauen zu müssen und nichts tun zu können. Deine Therapeutin hat da vollkommen recht, man kann nichts machen. Es ist gut, daß Du sie hast, damit sie Dir in dieser schweren Zeit beistehen kann. Letztendlich bleibt nur loslassen, es ist das letzte, was man noch tun kann.

Wenn ich Du wäre, würde ich ihm aber klar sagen, daß er seine Angelegenheiten regeln soll, wenn er sich schon nicht dazu entscheidet, um sein Leben zu kämpfen, und daß Ihr traurig und wütend seid deswegen.
Ich weiß von deinem Bruder.
Wütend bin ich nicht. Die Trauer ist stark. Ich werde ihn nicht darauf ansprechen, dass er alles regeln soll. Das wirkt sehr hart für mich. Ich mag diesen Menschen wirklich gerne und möchte ihm eine gute Freundin sein, egal welchen Weg er geht.
 
Es ist so, dass seit letztem Jahr in unserer Familie Krankheit ein großes Thema ist. Meine Mutter sowieso, meine Schwester und nun auch mein Bruder. Von mir wisst ihr ja eh, dass ich eine schwierige Zeit hatte. Es ist nicht einfach bei all dem nicht trübsinnig zu werden.
 
.Antwort: ihr übertreibt.
Dieser Satz war ein Schlag ins Gesicht...und wir mußten bitter lernen, daß wir ihn nicht ändern können..

ich darf dazu sagen, das manchen Krankheit nicht so *stresst*,

ich kenne es selbst von mir, da kuemmern sich einige und wollen helfen und leiden darunter weil es mir *angeblich* bescheiden geht und doch empfinde ich das selbst nicht,
Und sollte ich sterben dann sterbe ich, damit kann ich umgehen.

ich will jemand um mich haben mit dem ich lachen kann, der mich Ich sein laesst.
Und wenn ich weiss, jetzt noch 3 monate, dann werde ich versuchen zu leben und nicht zu leiden.
 
ich darf dazu sagen, das manchen Krankheit nicht so *stresst*,

ich kenne es selbst von mir, da kuemmern sich einige und wollen helfen und leiden darunter weil es mir *angeblich* bescheiden geht und doch empfinde ich das selbst nicht,
Und sollte ich sterben dann sterbe ich, damit kann ich umgehen.

ich will jemand um mich haben mit dem ich lachen kann, der mich Ich sein laesst.
Und wenn ich weiss, jetzt noch 3 monate, dann werde ich versuchen zu leben und nicht zu leiden.

Das geht aber nur, wenn die Krankheit nicht ein Ausmaß erreicht, wo das Leiden schon inkludiert ist.
Wenn du ständig Schmerzen hast, nichts mehr bei dir beibehalten kannst und nur mehr stöhnst, dann ist die Möglichkeit das Leben zu leben sehr eingeschränkt. Und natürlich schmerzt das ebenso die Angehörigen, zumal wenn sie in die Position der hilflosen Zuseher verfrachtet werden und man sieht, wie der/die Betroffene Tag für Tag mehr leidet.
 
Es ist so, dass seit letztem Jahr in unserer Familie Krankheit ein großes Thema ist. Meine Mutter sowieso, meine Schwester und nun auch mein Bruder. Von mir wisst ihr ja eh, dass ich eine schwierige Zeit hatte. Es ist nicht einfach bei all dem nicht trübsinnig zu werden.

Stimmt, solche Phasen sind sehr herausfordernd, es gibt leider immer wieder Zäsuren im Leben und da gehören Krankheiten (eigene oder von nahestehenden Menschen) eindeutig dazu.:trost:
 
Es ist so schwer dabei zuzusehen und nichts tun zu können. Habt ihr Ähnliches erlebt? Konntet ihr jemanden in einer ähnlichen Situation umstimmen? Wenn ja, wie?
Ich mag diesen Menschen wirklich gerne und möchte ihm eine gute Freundin sein, egal welchen Weg er geht.
Wenn ich in einer schlimmen Situation war, hat es mir am meisten geholfen, wenn meine Entscheidung akzeptiert und nicht in Frage gestellt wurde. Es gibt vermutlich unausgesprochene Dinge, die deswegen nicht ausgesprochen werden, weil sie schmerzhaft sind. Wenn das so ist, könnte es für Euch beide gut sein damit anzufangen.

Es ist schwer dabei bei sich zu bleiben und nicht vorwurfsvoll zu klingen. Ist ein Drahtseilakt, aber es kann Euch beiden größeren Frieden bringen, wenn Ihr Euch darauf einlassen könnt. Dazu gehören allerdings zwei. Wenn er nicht will, will er nicht.

Vielleicht reicht es, wenn Du ihm sagst, dass Du ihm eine gute Freundin sein willst und - falls Du das aus Unwissenheit mal nicht so hinkriegst wie er es braucht - er Dir bitte sagen soll, wie er es gerne hätte bzw. was Du vermeiden sollst.
 
Das geht aber nur, wenn die Krankheit nicht ein Ausmaß erreicht, wo das Leiden schon inkludiert ist.
Wenn du ständig Schmerzen hast, nichts mehr bei dir beibehalten kannst und nur mehr stöhnst, dann ist die Möglichkeit das Leben zu leben sehr eingeschränkt. Und natürlich schmerzt das ebenso die Angehörigen, zumal wenn sie in die Position der hilflosen Zuseher verfrachtet werden und man sieht, wie der/die Betroffene Tag für Tag mehr leidet.

ich finde dieser ausdruck *leiden* ist eben eine Empfindung des einzelnen,
ich kenne Schmerz, deswegen kann ich da jetzt auch mitreden,
wenn ich Schmerz habe will ich keinen um mich rum der mir noch sagt was ich tun koennte oder sollte, das stresst mich dann mehr als die Schmerzen und ich rede von Schmerzen die nur noch mit harten bandagen bekaempft werden konnten.
Natuerlich habe ich gestoehnt, gelitten habe ich unter den menschen, genau in der Zeit die mir da noch was aufdraengeln wollen was ich mit den Schmerzen garnicht gebrauchen konnte, naemlich mich mit anderen beschaeftigen, die da jammern und heulen.
Und mehr gelitten haben als ich anscheinend.

ich finde genau das ist der punkt, man kann fragen ob man Hilfe will oder irgendwas moechte oder braucht, aber wenn nicht dann bitte schoen auch akzeptieren und nicht noch mehr Stress fuer den kranken reingeben wie er eh fuer sich schon hat.
 
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ich finde dieser ausdruck *leiden* ist eben eine Empfindung des einzelnen,
ich kenne Schmerz, deswegen kann ich da jetzt auch mitreden,
wenn ich Schmerz habe will ich keinen um mich rum der mir noch sagt was ich tun koennte oder sollte, das stresst mich dann mehr als die Schmerzen und ich rede von Schmerzen die nur noch mit harten bandagen bekaempft werden konnten.
Natuerlich habe ich gestoehnt, gelitten habe ich unter den menschen, genau in der Zeit die mir da noch was aufdraengeln wollen was ich mit den Schmerzen garnicht gebrauchen konnte, naemlich mich mit anderen beschaeftigen, die da jammern und heulen.
Und mehr gelitten haben als ich anscheinend.

ich finde genau das ist der punkt, man kann fragen ob man Hilfe will oder irgendwas moechte oder braucht, aber wenn nicht dann bitte schoen auch akzeptieren und nicht noch mehr Stress fuer den kranken reingeben wie er eh fuer sich schon hat.

Nunja, wenn man als Angehöriger die Angst hat, dass derjenige aufgrund der Schwere der Erkrankung sterben könnte, dann erscheint es mir ein wenig viel verlangt, sie mögen zu der Entscheidung lächeln und es hinnehmen und nicht weinen.

Genauso wie die Erkrankten sich für ihren Weg entscheiden können, kann man als Angehörige den Weg wählen, den man für angemessen erachtet, um mit dieser Erfahrung irgendwie umgehen und sie durchstehen zu können. Diese Akzeptanz ist ja keine einseitige Bringschuld und man muss sogar in letzter Konsequenz damit leben können, wenn jemand sagt "Das ist unerträglich, du bist schwerkrank und stirbst vielleicht und lässt dir nicht helfen, also gehe ich auf Distanz, weil ich dieses Verhalten nicht verstehe und es mich wütend und traurig macht".
Jede Entscheidung hat Konsequenzen, damit muss man dann auch leben und (vielleicht) alleine sterben.
 
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