Hallo Eireen.
danke dass du mir schreibst!
Das Quadrat von t-Saturn auf deinen Chiron ist seit dem 5.12.2021 zu Ende. In dieser Zeit war dein Chiron-Jupiter Trigon unterbrochen - zu dem t-Saturn im Quinkunx war - was just heute zu Ende gegangen ist. Vllt. kommt dir da auch noch selbst etwas an eigener für dich stimmiger Erklärung.
Dieses Transit-Quadrat hatte ich gar nicht auf dem Schirm. Ich dachte, was mir derzeit so sehr zu schaffen macht, ist die immer exakter werdende Saturn-Oppo zu meinem Mond. Aber es kommt sicher nicht von irgendwo her, dass genau dieses Thema für mich aufploppt.
Dein Chiron im Stier steht in einem Venus regierten 10. Haus - Venus steht im Wassermann - da gelten andere Werte - als nur die materiellen. Wassermann ist ein Luftzeichen - geistiger und überpersönlicher Natur - eine höhere Gemeinschaft - Sinn für Gemeinschaft - und dass es nicht egal ist - was jeder Einzelne tut, sondern dass das wie -eines jeden Einzelnen im grossen Ganzen eine Rolle spielt - weil wir alle miteinander vernetzt und verbunden sind - Wassermann- Luft - die wir alle atmen. .
Das passt ja in gewisser Weise ziemlich gut zu der Problematik, die ich oben an
@Stracciatella formuliert habe - Systemkritik bei Venus im Wassermann.
In Haus 10 geht es um eigene Massstäbe, die man für sich selbst individuell und persönlich finden muss, denen man selbst "dienen will" - und die einem selbst dann auch dienen (sollen) - wo etwas wachsen soll und Früchte tragen sollen. Die aber das Geniessen dürfen mit einschliessen und es muss auch etwas Sichtbares, Anfassbares dabei herauskommen.
Ein Stier-Chiron in Haus 10 könnte eine Schwachstelle sein, sich von gesellschaftlich als anerkannten Massstäben zu lösen und die Angst davor zeigen - dann "allein auf weiter Flur"damit da zu stehen - dieses Risiko einzugehen. Damit sich aber auch die Chance zu nehmen, eine neue Gemeinschaft zu finden - wo die eigenen echten gefühlt/gefunden Massstäbe hineinpassen und zum gefühlten Lebenssinn führen können.
Unzufriedenheit mit dem, was man bisher ereicht hat - wird ja an etwas gemessen...und da nimmt man dann das als Bewertung - was als erfolgreich im Aussen allgemein gilt.
Das trifft mich so punktgenau, das ist wirklich erstaunlich. Um das zu erklären muss ich ein wenig ausholen:
Ich spüre ja schon seit Monaten den Druck, den mir die Saturn-Opposition zu meinem Mond bereitet, und bin teilweise schon fast verrückt geworden, weil ich keinen Weg fand, damit umzugehen. Bis sich letztes Wochenende etwas in mir Bahn gebrochen hat. Seither ist alles anders.
Ich bin in meinen 20ern draufgekommen, dass ich ein gewisses bildnerisches Talent habe. Damals hatte ich eine Phase, in der ich viel gezeichnet habe, und ich habe dabei tolle, ermutigende Rückmeldungen bekommen. Aus den verschiedensten Gründen habe ich es dann wieder sein lassen. Einer davon war, dass meine Ansprüche an mich selbst unendlich hoch waren, und ich das Gefühl hatte, ihnen nicht gerecht werden zu können. in anderer war, dass ich das Gefühl hatte, nicht kreativ genug zu sein. Keine Ideen zu haben. Dass es mir an Phantasie fehlt. Also hab ich es irgendwann wieder sein lassen.
Mitte dreißig hatte ich dann noch einmal eine Phase, wo ich recht produktiv war. Aber mit dem selben Gefühl wie beim ersten Mal habe ich es wieder sein lassen.
Bis dieses Wochenende, wo es regelrecht aus mir herausgebrochen ist. Seither male ich wie eine verrückte. Und ich finde in mir so viel, was heraus und festgehalten werden will. Es ist wie ein Strom, der auf die Leinwand gebracht werden will.
Ich war die Monate davor emotional völlig blockiert. Ich hatte ständig körperliche Schmerzen, gleichzeitig fühlte ich nichts. Ich war wie ein Druckkochtopf - kurz vorm explodieren, betäubt von dem Druck, aber ins Fließen wollte nichts kommen.
Während ich den Sonntag mit Malen verbracht habe, begannen meine Gefühle auf einmal zu fließen. Und ich habe mich wieder erinnert, wie es damals war, als ich meine kreativen Phasen hatte: jedes Mal ging es mir besser.
Mit einem Mal sehe ich auch mein Radix ganz anders: ich kann anerkennen, dass ich den Zugang zu meinem verlorenen Löwe-Mond als Herrscher von 12 in 12 darüber finde, dass ich kreativ zum Ausdruck bringe, was in mir vorgeht. Dass ich dadurch auch Zugang zu meinen zahlreichen Verdrängungen (IC im Skorpion) erhalte. Dass ich die emotionalen Schlacken heben kann, indem ich sie male.
Und noch viel mehr: mir ist klar geworden, dass ich diesen riesigen, unbeachteten, ungeliebten, verdrängten Teil von mir integrieren MUSS, um ganz zu werden, um mich zu spüren, und dieses Spüren endlich zu integrieren: Schließlich ist die Sonne, der Löweherrscher meine Lebenskraft, mein Ich, meine Wirklichkeit. So gesehen ist der kreative Ausdruck zentraler Bestandteil meiner Persönlichkeit. Diese Erkenntnis ist für mich epochal!
Und das führt mich zu den von dir angesprochenen "gesellschaftlichen Maßstäben". Ich habe mich immer nach diesen gerichtet - danach, was ich glaubte, dass das Außen von mir verlangt. Jetzt beginne ich plötzlich zu verstehen, dass mein Innenleben den Maßstab vorgibt, nach dem ich mein Leben ausrichten muss. Dass ich mir selbst gerecht werden muss und meinem Wohlergehen.
Auch
@Stracciatella hat das oben schon angesprochen. Und ja, endlich kann ich verstehen, was damit gemeint ist - letzte Woche hätte ich das vielleicht noch nicht gekonnt.
Steinbock steht ja nun auch für "Meisterschaft". Vielleicht ist das meine Aufgabe in diesem leben: meinen kreativen Selbstausdruck (die Sonne steht ja außerdem noch in 5) zur Meisterschaft zu bringen.
Bei diesem Gedanken wird mein Herz plötzlich ganz leicht und weit.
Und plötzlich fällt der Druck von mir ab, etwas leisten zu müssen, um Status zu erreichen. Weil ich merke, dass genau das mein innerster Wunsch ist. Weil ich endlich weiß, was ich brauche um erfüllt zu sein. Und die Außenwirkung plötzlich an Bedeutung verliert. Die Leerstelle in mir ist plötzlich gefüllt.
Beim Stier geht es für mich generell und auch im 10.Haus - darum, etwas Sinnvolles und Nützliches zu tun, etwas das einen Nutzen hat und irgendwie auch einen bleibenden und sichtbaren Wert hat.
Aber auch Schönes zu erschaffen würde doch zum Stier passen, oder?