Kanadier ersticht Briten bei Schamanenritual

Interessanterweise wurde ich vom Pflanzengeist später öfters mit eingespannt. Beispielsweise ging ich für andere scheissen und übernahm den Prozess der Reinigung. Oder ich verfiel in einen seltsamen Singsang, als jemand anders feststeckte und holte ihn damit raus. Das hatte Null mit persönlichem Talent zu tun. Der Pflanzengeist übernahm mich und handelte mit mir als Werkzeug.

Jeder nach seiner Facon:thumbup:
darf ich fragen ob Du im Alltag daraufhin ähnliche Kollektivprozesse erlebt hast?
 
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@.:K9:.

Danke für deine ausführliche Erklärung.
Ich sehe für uns hier allerdings diesbezüglich eine anderes "Problem". Du sprichst von den Traditionen die DORT wer weiß wie lange geführt wurden/werden, ist okay und eine Seite.
Doch finde ich nach wie vor, dass man solche Rituale nicht auf einen Westeuropäer übertragen kann. Die Sehnsucht nach solchen Riten ist ja nur, wie du auch beschrieben hast, ein Ausdruck des eigenen Verlustes der Zeremonien bei uns. Doch die Welt da draussen hat sich nun mal verändert, das heißt auch unsere früheren Riten passen so nicht mehr 1:1 in unsere Zeit.
Komische Dinge kommen bei dem Versuch heraus so etwas auf die Welt hier umzulagern.
Mir fällt da ganz spontan der Spielfilm "Happiness Runs" ein, der auf der Grundlage einer wahren Geschichte gedreht wurde.
Zwar gehts da nicht speziell um eine Zeremonie, eher um ein Lebensgefühl, das auf die Kinder zwangsübertragen wird, aber es zeigt ganz gut auf, dass der eigene Wille hier niemanden interessiert.

Bemerkenswert ist auch dass dieses Ayahuasca-Ritual so große Beliebtheit hat bei uns. An die richtigen schwierigen Zeremonien traut sich aber keiner ran. Oder kennst du wen der einen Baumschamanen im Urwald besucht, begleitet und an dessen Zeremonien teilgenommen hat?

Das Bewusstsein ist einfach hier nicht vorhanden und gehört auch nicht zu uns.

Alte Rituale wieder neu beleben und auf die jetzige Zeit "anpassen", finde ich wirklich wichtig, aber die Ayahuasca-Zeremonien haben damit nix zu tun.



Stimmt, aber man muss eine Kinderseele nicht damit belasten. Heute kann man studieren und dann als Erwachsener selbst wählen welchen "Ritualen" man sich unterziehen möchte.
Es gibt mit Sicherheit viel wichtigere Rituale für unsere Jugendlichen als sich mit psychoaktiven Pflanzen die Rübe weg zu scherbeln, ganz gleich was im Dschungel Amerikas läuft.

Das Thema ging hier darum wie sich solche Rituale auswirken auf Menschen die eben nicht vertraut sind mit so etwas, damit meine ich nicht in solch eine Tradition/Kultur hinein gewachsen sind.
Das kann man einfach nicht übertragen, auch wenn die Sehnsucht danach noch so groß ist.

LG
Waldkraut

Es mag tatsächlich in der Welt Ritale geben, welche eingebettet sind in den kulturellen Raum, wo sie abgehalten werden. Deine Kritik ist also nicht pauschal unberechtigt.
Beim Ayahuasca findet nicht viel rituelles statt ( außer vielleicht bei der Santo Daime Kirche und hier findet man ein Beispiel perfekter Symbiose christlicher Kultur und dem Pflanzengeist. Es kann also funktionieren)
Man wird vorher abgeräuchert, tritt einzeln vor, der Schamane spricht ein "Gebet" über dem Yage und man trinkt ihn. Dann arbeitet der Pflanzengeist. Und dieser ist auf die innerste Struktur des Menschen angelegt. Ich erlebte dann meist ein Zischen nach zwanzig Minuten( bestenfalls in diesen zwanzig Minuten könnte der Konflikt im Spiegelbericht entstanden sein)wurde mehr oder weniger an den Boden genagelt und dann kam es vor dem inneren Auge zu fließenden schlangenartigen Strukturen, die mich sehr an die DNA errinneren. Nach meinem persönlichen Dafürhalten wird direkt am Erbgut des Lebewesens angedockt und mit dem Kosmos verbunden. Ich werde bis ins Innerste zerlegt und gereinigt und Störungen , Erbschäden im übertragenden Sinne ( gelegentlich auch im wörtlichen) werden dem natürlichen Gefüge des Kosmos angepasst.
Das hat nach meinem Erleben nichts mit einem Gruppengeist einer speziellen Menschengruppe zu tun, sondern geht weit darüber hinaus , bzw. viel tiefer hinein. Es geht direkt an die Lebensbausteine, aus denen der Mensch und das Tier zusammengesetzt ist. Der kulturelle Hintergrund spielt nicht die geringste Rolle.
Die inneren Bilder im Film Blueberry geben das ziemlich naturgetreu wieder, wenn auch in meinen Augen zu düster. Ich habe das viel farbenfroher erlebt.
Die Beschreibung und Deutung , was dort stattfindet, ist natürlich rein persönlich.

Deine Kritik ist ja eine typische des Schamanismus. Wenn man sich die reale Welt anschaut ( nimm das nicht persönlich, es kommt ja aus sämtlichen Ecken des Forums und scheint mehrheitsfähig zu sein) ist das in weiten Teilen völlig absurd. Ich tanke mein Auto aus Japan mit dem Benzin aus Saudi-Arabien , gehe Bananen aus Südamerika in einem türkischen Obstladen einkaufen und rauche im Anschluss eine Zigarette aus südamerikanischem Tabak. Dann schaue ich mir einen chinesischen Kampffilm an.
Mein Geist und mein Körper bekommt es aus sämtlichen Ecken der Welt besorgt.
So what?
 
darf ich fragen ob Du im Alltag daraufhin ähnliche Kollektivprozesse erlebt hast?
Was haften bleibt ist nach meinem Dafürhalten insgesamt eine Annäherung an das, was man als Gegenüber bezeichnet. Besonders auffällig war es für mich bei meinen Waldspaziergängen oder Gartenarbeiten. Du wirst mehr zu einem Teil des Ganzen, gehörst dazu, verstehst es besser und bist weniger abgetrennt und vom Persönlichen freier. Kollektivprozesse werden also sehr erleichtert und überpersönliches Handeln nimmt zu.
Aber es bleibt im Rahmen und nimmt nicht so intensive Ausmaße wie im Ritual an. Außerhalb dessen kann ich mich entscheiden, innerhalb dessen nimmt mich der Pflanzengeist in Besitz und handelt, wie es nützlich ist, ungefiltert von meiner Persönlichkeit. Allerdings hab ich den Singsang behalten und er funktioniert noch :)
 
Wenns um das Pflanzenzeug geht, sollte man als Zusatz schreiben.
Seine Weihnachtsgschichtln sind ja etwas an den Haaren herbei gezerrt. Aber das macht ja der andere Pflanzenonkel auch gern.
Mag sein. Er ist ja sowohl ernstzunehmender Wissenschaftler als auch praxiserfahren. Bzgl. Weihnachten erwähnt er glaube ich, dass das eher auf letzterem beruht oder seine Ahnung ist.
Ich hab sein dickes Rezeptbuch für 98€ daheim. Eine herausragende Arbeit meines Erachtens. Hab mir u.a. Absinth nach seinen Vorgaben hergestellt. Kein Vergleich mit dem gekauften:D
 
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Mag sein. Er ist ja sowohl ernstzunehmender Wissenschaftler als auch praxiserfahren. Bzgl. Weihnachten erwähnt er glaube ich, dass das eher auf letzterem beruht oder seine Ahnung ist.
Ich war mit ein paar Freunden vor Jahren auf nem Vortrag von ihm darüber ... es war grausam. *gg*
Und da hat er sehr pseudowissenschaftlich argumentiert und nix von wegen Ahnungen.
Bei ihm und beim Onkel mit Bart geb ich viel auf das Pflanzenzeugs, aber nix auf ihre historischen Sachen. Die sind zumeist unreflektierte wüste Sammlungen.
 
Ich war mit ein paar Freunden vor Jahren auf nem Vortrag von ihm darüber ... es war grausam. *gg*
Und da hat er sehr pseudowissenschaftlich argumentiert und nix von wegen Ahnungen.
Bei ihm und beim Onkel mit Bart geb ich viel auf das Pflanzenzeugs, aber nix auf ihre historischen Sachen. Die sind zumeist unreflektierte wüste Sammlungen.
Uns beide wird ja ersteres mehr interessieren. Ich meine, das er auf wissenschaftlichen Kongressen auch anders kann. Da versteht unsereiner nix mehr.
 
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ja, wenns um sein thema geht - pflanzenethnologie.
historik eben net. nur das meint er halt schon.
ist halt so, wenn ein historiker dann quantenphysik erklärt ..... funzt auch nicht. und muß er auch nicht können. aber wenn er denkt, er kanns ... dann wirds seltsam.
 
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