Gott hat sich doch nicht inkarniert, lieber Reinwiel! Das war Christus, sein Sohn!
Doch, ich bin der festen Überzeugung, dass sich Gott mit seinem ganzen innersten Zentrum inkarniert hat.
Um das jetzt einigermaßen verständlich zu machen, musst du den Blick auf dich selber richten. Also du bist eine einzige, klare und in sich abgeschlossene Person. (Ich und jeder andere Mensch natürlich auch).
Diese keine Person hat aber ein Gedankenfeld, das bis zu den weitesten und äußersten Sternen gehen kann. Das ist ein geistiges Umfeld. Gott hat nun auch ein kleines, fest geschlossenes Zentrum, dessen geistiges Umfeld eben die absolut unendliche Unendlichkeit ist.
Dieses Gotteszentrum ist gleichzeitig die Urform vom Mensch, zuächst nicht als Gestalt, sondern als eine Einheit, in der es haargenau wie bei uns seinen Abbildern, verschiedene Ebenen, Bereiche oder Sphären gibt.
Also du und ich, wir alle haben als erste Hauptebene die Liebe und der Gefühle in uns. Diese erste Hauptebene übt die stärkste Kraft aus. Sie bewegt uns am meisten und ist deshalb der
Vater bzw. der Urgrund für alles, was unsere Lebensführung anbelangt. Doch das alles liegt nicht außerhalb von uns und ist auch keine eigene Person oder Gestalt.
Beim Urwesen Gott ist es ganz gleich: In ihm liegt die Ebene LIEBE als der
Vater für alles.
Als zweite ganz wichtige Ebene verfügen wir in uns über die Ebene der Vernunft, der Ideen und des gescheiten Denkens. Hier überlegen wir, hier fassen wir Pläne, hier konkretisieren wir was in unserer Liebe liegt. Diese zweite Ebene in uns ist die der WEISHEIT, die immer aus der Liebe hervorgeht oder in ununterbrochener Folge von ihr geboren wird - ist also der weisheitsbezogene
Sohn der Liebe.
Ganz gleich ist es beim Urwesen Gott: In ihm liegt der vollkommene Bereich der unendlichen WEISHEIT; dieser Bereich ist als
Sohn äußerst durchsetzungsfähig und wird immer neu vom Vater geboren. Dieser Sohn ist nicht erstgeboren, sondern eingeboren als Wesensteil Gottes.
Als dritten und ganz wichtigen Bereich haben wir in uns den Bereich oder die Sphäre des WOLLENS in uns. Das was wir wollen, das kommt aus unserer Liebe, wird von uns abgewogen und überlegt, bevor wir zur Tat schreiten. Der Bereich des Wollens ist nicht getrennt von uns, er liegt in uns.
Ganz gleich ist es beim Urwesen Gott: In ihm liegt der große Bereich des göttlichen WILLENS und WOLLENS: Es ist die Macht des "Es werde" und ist der große Geist, der über allem pulsiert und schwebt. Es ist der
Heilige Geist im Tun und Schaffen Gottes. Mit diesem Geist wird Gott zum Schöpfer.
Wenn also gemäß der Bibel der
Sohn inkarniert ist, dann weist das in erster Linie auf eine Sphäre hin, nämlich die Sphäre Weisheit in Gott. Doch existiert niemals allein für sich. Erst recht nicht in der einheitlichen Person Jesus Christus. In Ihm sind die Sphären Vater und Hl.Geist unweigerlich in voller Größe und Bedeutung als die anderen Hauptteile Gottes mit inkarniert. Jesus Christus war in der Lage, diese Sphären in sich zu hören und aber auch mit ihnen wie mit gesonderten Wesen zu reden.
Es ist meiner Meinung ziemlich klar, dass das zu dem gehört, wovon Christus meinte, er hätte noch so viel zu sagen, aber die Jünger würden es nicht verstehen.