Gabi0405#1119
Die Tatsache dieser Frage zeigt, dass du von Astrologie nicht den blassesten Schimmer hast.
Egal - Astrologen arbeiten nicht mit Sternzeichen, sondern mit Tierkreiszeichen und davon gibts eben nur 12.
Dass Astrologen mit 12 Sternzeichen (vielleicht magst Du ja die zahlreichen AstrologInnen korrigieren, die allesamt wahlweise von Sternzeichen/Tierkreiszeichen schreiben) arbeiten ist mir bekannt. Den Schlangenträger habe ich übrigens als Sternbild (da ja kein Sternzeichen

) tituliert.
Die Antwort auf meine Frage ist leider nach wie vor ausständig aus 13 Sternbildern auf der Ekliptik wurden 12 Sternzeichen im Zodiak warum eigentlich?
Gabi 0405 #1191
Die westliche Astrologie arbeitet mit dem tropischen Tierkreis, da stimmen Sternbilder und Tierkreiszeichen nicht überein im Gegensatz zum siderischen Tierkreis mit dem die indische Astrologie arbeitet.
"Astrologie ist die Lehre der Entsprechungen zwischen den Gestirnen am Himmel und dem Leben auf der Erde. Sie geht davon aus, dass Veranlagung und Werdegang von Entitäten wie z. B. Menschen, Völkern, Nationen oder Unternehmen durch entsprechende Konstellationen am Himmel angezeigt bzw. beschrieben werden."
Die Tierkreiszeichen liegen auf einem Messkreis mit der Ekliptik als Mittellinie, unterteilt in 12 Zeichen à 30° (alle gleich groß festgelegt) wobei die Zuordnung von Zeichen zu Sternbild die ungefähre Situation um 300 v. Chr. widerspiegelt (ausgenommen Schlangenträger/ Ophiuchus, der zwar bekannt war, ebenfalls auf der Ekliptik liegt, aber nicht aufgenommen wurde).
Die Einteilung der Ekliptik in 12 gleichgroße Teile ist zwar hübsch anzusehen, hat aber mit dem tatsächlichen Sonnendurchlauf durch Sternbilder nix gemeinsam. Praktisch, aber willkürlich.
Für die abendländische Astrologie ist die Größe der
realen Sternbilder und auch
die langsame Verschiebung ihrer Positionen bezüglich des Frühlingspunkts bereits
seit der Antike nicht mehr relevant. Der Frühlingspunkt liegt nicht mehr im Widder, sondern in den Fischen (und wandert Richtung Wassermann). Der Effekt der Präzession ist schon lange bekannt, auch die Babylonier wussten schon um diese Verschiebung.
Sowohl die realen Zeiten der Sonnendurchgänge unterscheiden sich stark, als auch die genauen Zeiträume (
Widder astronomisch: 19. April14. Mai (25 Tage)
Widder astrologisch: 21. März20. April;
Schlangenträger astronomisch: 30. November18. Dezember (18 Tage);
Schütze astronomisch: 18. Dezember20. Januar (33 Tage) -
Schütze astrologisch: 23. November21. Dezember).
Einerseits wird eine Korrelation zwischen Sonne, Mond, Planeten, Tierkreiszeichen und Geburtszeitpunkt (und Ort) postuliert, tatsächlich durchläuft die Sonne aber z.B. am 27. März gar nicht den Widder, sondern die Fische.
Interessant ist auch die Bedeutungszuweisung zu den Planeten.
Pluto wurde erst 1930 entdeckt und zählt mit Uranus (entdeckt 1781) und Neptun (entdeckt 1846) zu den drei geistigen Planeten. Vor dem ausgehenden 18. Jhdt. brauchten die Menschen offensichtlich keine geistigen Planeten für die Astrologie.
Dass es neben Pluto noch andere Zwergplaneten gibt, mit vergleichbarer Größe (z.B.: Eris, Haumea) scheint für die astrologische Analogiebildung wiederum nebensächlich. Der astrologischen Bedeutung Plutos tut dies auch keinerlei Abbruch.
Die Zuschreibungen zu den Planeten (siehe AstroWiki, siehe Hermann Lefeldt: Methodik der astrologischen Häuser und Planetenbilder) entbehrt nicht einer gewissen Komik:
Uranus:
In der persönlichen Radix drückt Uranus das revolutionäre Potenzial eines Menschen aus. Sein Haus zeigt den Bereich an, in dem ein Mensch unkonventionell ist, zu spontanen Verhaltensweisen neigt, Grenzen sprengt und gerne ungebunden sowie originell ist. Ist er schwierig gestellt, neigt die betreffende Persönlichkeit unter Umständen dazu, alles zwanghaft anders machen zu müssen. Auch elitärer Dünkel kann zu den uranischen Schattenseiten gehören.
Neptun:
Er steht für die Sehnsucht des Menschen, in etwas Größerem aufzugehen, für Transzendenz und Spiritualität. Er ist Symbol für die Inspiration. Die Hausstellung zeigt den Bereich an, wo ein Mensch Zugang zu den höheren, nicht konkret fassbaren Schwingungen des Daseins hat, wo er sich von seiner inneren Stimme leiten lassen und Urvertrauen entwickeln kann. Die Hausstellung Neptuns sagt aber auch etwas darüber aus, wo sich der Betreffende Täuschungen hingibt und Enttäuschungen erlebt, wo er möglicherweise ein Suchtverhalten an den Tag legt und die Dinge mit einer rosaroten Brille betrachtet.
Pluto:
Pluto-Themen sind Macht und Ohnmacht, fixe Leitbilder, Projektionen, absolute Gewissheiten, Abhängigkeit bis hin zu seelischen Verstrickungen, Sexualität, Tabus aller Art. Im besten Sinne steht er für die vollkommene Hingabe an den Augenblick und damit für höchste Intensität, für den wahren Kern einer Sache. Er weist auf überpersönliche Notwendigkeiten hin, gerade auch der Sippe/ des Kollektivs, denen sich der einzelne beugen muss.
Da frage ich mich, wie wohl das Radixhoroskop der Madame Pompadour ausgesehen hat die Arme starb vor der Entdeckung des Uranus (von Neptun und Pluto ganz zu schweigen).
Die Auswahl und Einteilung der Tierkreiszeichen ist ebenso willkürlich wie die Auswahl der Planeten und deren Bedeutungszuordnung.
Wenn hier irgendeine Entsprechung zwischen Gestirnen und dem Leben auf der Erde (Veranlagung und Werdegang von Entitäten) konstruiert wird, so basiert diese auf einem völlig willkürlichen Konstrukt von Regeln und Zuschreibungen, einem mind. 2300 Jahre alten und obsoleten Gestirnsbild mit Sonnendurchlauf und zu allem Überfluss, garniert von Interpretationen der jeweiligen AstrologInnen.
Da könnte ich genauso gut (und mindestens so fundiert) von einer alten Fototapete mit Strandmotiv Entsprechungen und Prognosen zur Klimaerwärmung oder Tsunamis herleiten.
Gabi0405
Im übrigen hat das keine Relevanz für die heutige Astrologie.
Besser hätte ich es nicht ausdrücken können - die Astrologie schickt sich zwar an, Entsprechungen zu Veranlagung und Werdegang von Entitäten wie z. B. Menschen, Völkern, Nationen oder Unternehmen die durch entsprechende Konstellationen am Himmel angezeigt bzw. beschrieben werden, zu erkennen, aber genau die Gestirne haben keine Relevanz für die Astrologie...
Was bleibt also von Astrologie, wenn man die (für sie eh unnötigen) Gestirne und Planeten abzieht? Viel Lärm um Nichts...
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