"Ja, es gibt Verrueckte, aber ich habe Recht"

Bougenvailla sagt es wie's ist.
Esoterik ist im Prinzip eine Ausflucht aus dem Leben und Symptom einer Krankheit, die die gesamte moderne Menschheit betrifft (und nicht lediglich Esoteriker). Menschen lassen sich alles einreden, wenn mans nur richtig verpackt. Egal, ob es um "Reiki" geht oder um die Vorteile dieser neuen tollen Lebensversicherung die einem der Vertreter andrehen will.

Dabei bedienen sich die Schienen natürlich unterschiedlicher Methoden, um die Leute an den Haken zu bekommen. Beispiel: Diese ganzen "schnell reich werden mit binären Optionen" Werbungen, die die ganze Zeit im Internet aufgehen, bedienen sich einfach der Gier der Menschen nach Geld und der Faulheit und verwenden zusätzlich den Glauben der Menschen, sie hätten jetzt einen "geheimen Trick" entdeckt, mit dem man schnell und einfach Geld bekommt. Manche Leute glauben, dass es solche Tricks gibt, und fallen drauf rein.

Die Esoterik bedient sich im Wesentlichen dreier Faktoren:
a) Sie setzt auf die "Intuition" (um ein Wort aus diesem Thread zu verwenden) von Menschen und stellt sie einfach an den richtigen Angelpunkten auf den Kopf. Sie bietet einfache Antworten auf komplexe Fragen, und wir sind nunmal so konzipiert, dass wir einfache Antworten den komplexen Antworten vorziehen - deswegen kriegt populistische Politik immer wieder so viele Wähler, und deswegen lieben Leute Verschwörungstheorien.
b) Sie baut auf die Ängste und Verzweiflung der Menschen. Oft haben die Leute das Gefühl, es gibt keine klassische Lösung für ihre Probleme. Die Esoterik bietet oft "Komplettpakete" an, Patentlösungen für eben solche Krisen. Das muss gar nicht nur gesundheitlich sein - kann auch um Liebe, Geld oder Sex gehen.
c) Sie baut auf die fehlende Eigenverantwortlichkeit der Menschen an. Menschen fühlen sich oft allein oder unfähig, Dinge allein zu schaffen. Dann ist es umso besser, Hilfe von außen - von ominösen Geistern, Energien, Engeln oder (ganz klassisch) von Gott zu haben. In der Esoterik liegen auch die Ursachen meist "außen" - in negativen Energien oder falschen "Frequenzen" oder irgendwelchen schlechten Geistern oder sonstwas.

Das ist die Marketingmasche der Esoterik, und sie klappt exzellent. Leute lieben das.

Und auch, wenn viele Leute meinen, die Esoterik würde ihnen helfen - das kann gut sein, aber ich bin davon überzeugt, dass diese Menschen einfach Ausflüchte aus der Realität suchen, Dinge verdrängen bzw. daran vorbeileben.
Ich bin überzeugt, dass Menschen mit einem humanistischen, logischen Weltbild, Disziplin und Kreativität weiter kommen würden - bewaffnet mit dem Wissen, dass sie selbst für den Großteil ihrer Probleme (natürlich ausgenommen schwerer Krankheiten etc) verantwortlich sind, dass nur sie selbst diese Probleme (für immer) lösen können und dass sie dazu kein Seminar und keinen Meister, keinen Heiler und keinen Guru brauchen.

Und ich glaube auch, dass die meisten Menschen ohne ihren esoterischen Aberglauben "bessere" Menschen sein könnten als sie es momentan sind. Sie würden klarer sehen, sie wären mehr "geerdet", sie wären zufriedener, beliebter und erfolgreicher.


Ich hab aber nicht im Sinn, irgendwen zu bekehren. Ich schreib hier normalerweise nur, wenn die Esoterik über Bord geht - bei völlig irrsinnigen Verschwörungstheorien, wenn Eltern ihre Kinder aus irrationalen Gründen nicht impfen lassen, wenn Leute behaupten, mit irgendwelchen Zauberkräutern lebensgefährliche Krankheiten wie Krebs behandeln zu können und so weiter. Dort halt, wo sich die negativen Seiten der Esoterik in der Praxis als Gefahr manifestieren.

Ich verstehe Dich so, dass das impliziert, dass Menschen sich, anstatt zum Kartenlegen zu gehen (um zu erfahren, ob Person xy) der passende Mann ist, die Situation mit Vernunft betrachten - welche Punkte sprechen dafür - und welche nicht.

Und 'gebe ich diese Vernunft ab', kann es (je nach Person) dazu führen, dass ich mich auf einen Typen (Menschen) einlasse, weil die Karten ja sagen, dass DAS der Herzmann/die Dualseele sei und es für mich, bei Befolgen, Schmerz und Leid bedeutet.
Das ist noch ein 'harmloses' Beispiel und kann auf x weitere Beispiele übertragen werden.
 
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Es gibt Threads in denen sich darüber ausgetauscht wurde, was Esoterik bedeute - das füllt in der Tat jeder anders. Tarbagan hat, m.E. transparent gemacht, worin sich 'Esoterik' von der Wissenschaft im Kern unterscheidet. Welche Kriterien erfüllt sein müssen, um...

Ich habe mehr als einmal einzelne Personen darum gebeten, auszuführen, was genau, er/sie macht (z.B. als 'Medium') - mit der Rückmeldung, dass das Privatsphäre sei.

Wenn ich von etwas, das ich mache, überzeugt bin, weshalb mich nicht dazu äußern, wenn mir zudem wichtig ist, dass das, was ich mache, auf Anerkennung oder Verstehen trifft.

Ist es mir nicht wichtig, weshalb dann darauf *anspringen*, wenn 'die Esoterik' kritisiert wird? Und das immer und immer wieder - sich von xy 'distanzieren' ohne aufzuzeigen, wovon genau?

Was hat das nun mit mir zu tun?
Warüber genau willst du dich eigentlich nun mit mir austauschen?
Oder willst mir nur erklären oder erzählen wie das so allgemein im Forum ist?
Was mich jetzt wiederum weniger interessiert.
Ehrlich gesagt.
 
Was hat das nun mit mir zu tun?

Du schreibst hier in einem Thrad mit, der unter Esoterik kritisch. läuft.

Hier geht es, u.a., darum, dass sich Leute darüber austauschen, was sie unter Esoterik verstehen (was Esoterik ausmacht) - und inwiefern/ob etwas eine messbare Wirkung hat. Wir können gerne etwas besprechen, was mit Dir direkt zu tun hat.

Dazu ist es notwendig, sich über Termini/deren Definition zu einigen (s. Beispiel Lüge, Apfel/Birne).

Warüber genau willst du dich eigentlich nun mit mir austauschen?
Ich bin da aufgeschlossen - z.B., was Du unter Esoterik verstehst - was Du als jemand, d. den Beruf *Helipraktiker f. Psychotherapie* lernt und nutzt/einsetzt (welche Mittel, Methoden, 'Werkzeuge', Strategien'). Dann können wir abgleichen, was davon unter Esoterik fällt, nach Deiner Def., und inwiefern was objektiv messbar ist.

Oder willst mir nur erklären oder erzählen wie das so allgemein im Forum ist?
Was mich jetzt wiederum weniger interessiert.
Ehrlich gesagt.

Dann klammern wir das aus. :)
 
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Da mag bei den Leuten, die Kaufhausesoterikprodukte wie Gummidrops lutschen und konsumieren, bestimmt zutreffen.

Ich bin btw. der festen Überzeugung, dass Spiritualität so manch einem Wissenschaftler sehr gut tun würde. Es gäbe sehr wahrscheinlich weniger "Mengeles" unter ihnen.

Das Fettmarkierte hast Du dir vermutlich aus der Esoterik geklaut. :lachen:

p.s. lustig das Du dafür keinen Widerspruch erhälst, sondern sogar Zustimmung. Das ist doch wieder sehr spannend, dass ein vermeintlich rationaler Mensch das schreiben darf und andre, die sonst bei dem Satz auf die Barrikaden gehen, das hier ganz richtig finden. Ein Fakefeffekt live vorgeführt. ;)

LG
Any
Du musst meine Sätze schon im Kontext lesen.
Wenn die Esoterik solche Behauptungen macht, macht sie das meist in einer Koppelung an völlig idiotische Umstände. (siehe Murphy)
Ich rede hier davon, dass es in den allermeisten Fällen sinnvoller wäre, nach konkreten, praktischen Lösungen zu seinen Problemen zu suchen und nicht auf Engel oder Kartenleger oder Gurus oder sonstwas zu hören. Dass ein Mensch, der krank ist im Normalfall nichts dafür kann, sollte klar sein. Wenn aber ein Mensch sagt "wieso hab ich keine Freunde", "wieso finde ich nicht den/die richtigen für mich", "wieso komme ich in meiner Arbeit nicht voran", "wieso schaffe ich es nicht abzunehmen", etc - also Fragen des täglichen Lebens, dann hilft es halt nix, hier die Sterne zu befragen. Die Antwort ist: irgendwas machst du falsch. Erster Schritt: Finde heraus, was. Zweiter Schritt: Ändere es.

Das hat hier aber nix mit dem Fatalismus von Karma oder den Ideen von Murphy zu tun á la "jeder bekommt was er verdient".

sternja schrieb:
Eine Liste mit: das fällt unter Esoterik und das nicht, fände ich hilfreicher.
Aber das wäre dann auch nur (d)eine subjektive Liste.
Also einige Kerngebiete fallen glaube ich für (fast) jeden in die Esoterik:
Astrologie, Kartenlegen, Auren, Engel, Channeln, usw. Darauf kann man sich, glaube ich, einigen.
Nach meiner - vorhin gebrachten - Definition kommen dann natürlich alle möglichen Sachen aus der Alternativmedizin dazu: Homöopathie, GNM, Aurachirurgie, etc.
Nach meiner Definition fällt auch Religion teilweise in die Esoterik rein - zumindest da, wo sie sich nicht mit metaphysischen Fragen (Leben nach dem Tod etc) beschäftigt (die sind ja einem Beweis nicht zugänglich und dadurch kann man sich der Beweisführung auch nicht verwehren), sondern da, wo sie verschiedene Ereignisse mit Eingriffen Gottes erklären will.

Dann noch zu deinen Fragen: zur Meditation sagte ich ja "Psychologie" und nicht "Psychotherapie" - mit "angewandte Psychologie" meinte ich, wie man durch Veränderungen seiner Psyche (in diesem Fall der Wahrnehmung) auch im sonstigen Körper Veränderungen herbeiführen kann.
Weiters: Wie gesagt, manche Leute klammern sich daran, dass Dinge funktionieren. Dass sie das tun, obwohl gewisse Konzepte (wie Homöopathie) längst nach wissenschaftlichen Kriterien widerlegt worden sind, ist ja auch ihr gutes Recht. Aber diese Denkweise ist für mich esoterisch, weil sie sich halt vor den Fakten drückt und Ausflüchte sucht bzw. die Wirklichkeit nicht anerkennen will. Deswegen sprach ich auch von "Lüge".
Und ja, Placebo funktioniert bei allem möglichen sehr gut. Aber ob etwas übers Placebo hinaus wirkt, kann man normalerweise ganz leicht feststellen - man nimmt 2 Tabletten, eine ist ne Zuckertablette und die andere hat nen Wirkstoff drin. Die gibst du dann jeweils 1000 Leuten und guckst, ob die einen häufiger gesund werden als die anderen.
Bei Aspirin wirst du merken, dass die Leute, die Aspirin bekommen tatsächlich weniger Kopfweh haben werden als die mit den Zuckerpillen. Und die mit den Zuckerpillen haben wahrscheinlich weniger Kopfweh als Leute, die gar nix bekommen.
Wenn du aber Homöopathie hernimmst, wirst du merken dass die Leute, die Homöopathika bekommen im Schnitt genauso viel oder wenig Kopfweh haben wie die, die einfach Zucker bekommen. Und beide haben natürlich wieder weniger Kopfweh als Leute, die gar nix kriegen. Insofern kann man den Placeboeffekt schon ganz gut nachweisen.

sternja schrieb:
Gut, eine mögliche Farb-Therapie ist zum Beispiel Aura-Soma.
Diese fällt vermutlich aber für dich wieder unter Esoterik.
Und Traumdeutung scheint ja für dich auch Esoterik zu sein.
Kannst du mir erklären, warum Farben und Träume psychologisch sind, die Arbeit damit aber esoterisch sein soll?
Ich weiß nicht was Aura-Soma ist, aber wenn du's mir erklärst, kann ich dir sagen, in welche Kategorie es für mich fällt.

Traumdeutung ist für mich Esoterik, wenn es um fixe Traumsymbole geht. Wenn ich von einer Gurke träume, liegt das nicht daran dass ich irgendeinen Peniskomplex habe, sondern vielleicht einfach daran, dass gestern im Supermarkt Gurken verbilligt waren und ich deswegen ne Werbung gesehen habe, die ich mir irgendwie unbewusst gemerkt hab. Wenn jemand zu mir herkommt und mir sagen will die Gurke steht für nen Penis ohne in Betracht zu ziehen, was die Gurke für mich bedeutet, dann halte ich das für Schwachsinn.
C.G. Jung hat aber die persönliche Interpretation schon mehr einbezogen in die Deutung - je mehr man das macht, desto sinnvoller wird das ganze. Ich glaube, dass die erstgenannte Art von "Arbeit" mit Träumen einfach nicht seriös ist. Ich glaube aber durchaus, dass man aus den Grundstimmungen von Träumen was rauslesen kann (aber nicht immer), v.a. wenn die Träume wiederkehrend sind.

Übrigens: Die Traumdeutung nach Freud fällt für mich nicht wirklich in die Esoterik, sondern noch in die Psychologie. Das liegt daran, dass man diese Thesen der Traumdeutung nicht wirklich gut widerlegen kann, weil Psychologie halt so ne "weiche" Wissenschaft ist. Anders als z.B. bei der Homöopathie gibts hier also keine wirkliche "Faktenlage", an der man das ganze messen könnte. Für mich persönlich fällts halt unter "Bullshit-Psychologie". Es ist aber das Indiz der Willkürlichkeit da (wenn du dich erinnerst, punkt 1 meiner Definition), also dass keine bestimmte logische Verknüpfung besteht in der Theorie.
 
Ich mußte eben so herzlich lachen , irgendwie niedlich :D , aber ich finde auch , lieber unterstützt man dieses und das ist mir 100x lieber , als Leute die Drogen verkaufen oder stehlen.

Da stimme ich dir zu. Wenn die Leute freundlich sind, kann ich oft nicht widerstehen und kaufe ihnen meistens etwas ab. Ich gebe zu: Manches davon wandert gleich in den Mülleimer. :autsch: (Zum Glück sehen sie es ja nicht). Und ich gebe dir Recht: besser, diesen Leuten allen möglichen Schund abzukaufen, als dass sie Drogen an den Mann bringen oder stehlen. Ist ja keiner gezwungen, die Dinge zu kaufen, die an der Haustiere feilgeboten werden.

Ich kaufe, weil die meisten von ihnen mir leid tun. Wenn sie da so zerzaust, mit regennassen Haaren und heruntergekommenen Klamotten vor mir stehen und mir mit klammen Fingern ihre "Kostbarkeiten" offenbaren, ich dann auch noch ihren gehetzten Ausdruck in den Augen wahrnehme, dann kommt es schon vor, dass ich ihr oder ihm auch mal ein größeres Scheinchen zuschiebe. Wenn man hat, dann soll man geben oder wie heißt es so schön?:)

Lg
Juppi
 
Du verwendest den Begriff der „Kaufhausesoterik /Kaufhausesos“.
Wie grenzt Du diesen Begriff gegenüber „Esoterik“ ab?
Schlussendlich ist das ja auch (etwas vereinfacht) die Eingangsfrage von Joey – was macht den Unterschied zwischen „seriöser“ Esoterik und „unseriöser“ Esoterik.

Meinst Du damit, welche 'Bereiche'?

Ob z.B. Kartenlegen, Channeling, .... im Vergleich (vom Prinzip her) einen qualitativen Unterschied machen, wenn es um die Differenzierung 'Esoterik' und 'Kaufhausesoterik' geht?

Beispiel: Channeling = 'Esoterik' vs Kartenlegen = 'Kaufhausesoterik'.
 
Du musst meine Sätze schon im Kontext lesen.
Wenn die Esoterik solche Behauptungen macht, macht sie das meist in einer Koppelung an völlig idiotische Umstände. (siehe Murphy)
Ich rede hier davon, dass es in den allermeisten Fällen sinnvoller wäre, nach konkreten, praktischen Lösungen zu seinen Problemen zu suchen und nicht auf Engel oder Kartenleger oder Gurus oder sonstwas zu hören. Dass ein Mensch, der krank ist im Normalfall nichts dafür kann, sollte klar sein. Wenn aber ein Mensch sagt "wieso hab ich keine Freunde", "wieso finde ich nicht den/die richtigen für mich", "wieso komme ich in meiner Arbeit nicht voran", "wieso schaffe ich es nicht abzunehmen", etc - also Fragen des täglichen Lebens, dann hilft es halt nix, hier die Sterne zu befragen. Die Antwort ist: irgendwas machst du falsch. Erster Schritt: Finde heraus, was. Zweiter Schritt: Ändere es.

Das hat hier aber nix mit dem Fatalismus von Karma oder den Ideen von Murphy zu tun á la "jeder bekommt was er verdient".

Na ja, Tarbagan, es ändert rein gar nichts daran, dass Skeptiker die Aussage zur Eigenverantwortlichkeit aus der Esoterik gerne falsch interpretieren, damit sie kritisieren können.

Jemand, der sich Drogen (Alkohol, Rauschmittel, zu denen auch Zigaretten gehören) einpfeift, wählt auch nur den bequemeren Weg seinem Leben zu fliehen.

Der Mechanismus ist derselbe, wird aber gerne von Skeptikern unberücksichtigt gelassen. "Man will ja selbst richtig sein", gelle? ;)

Also ist es idiotisch sich die Karten legen zu lassen (p.s. um die Eigenverantwortung abgeben zu können), aber völlig ok sich die Birne zuzudröhnen (rsp)? Nö, Beides ist volkommen idiotisch. :rolleyes:

Nur dagegen abzugrenzen ist eben, dass ein Mensch sich selbstverständlich mit esoterischen Themen sinnvoll und gesundheitsfördernd beschäftigen kann, genauso wie das berühmte eine Glas Rotwein am Abend, das sehr gesund sein soll, darf man den Studien der Wissenschaftler dazu glauben.

LG
Any
 
Zuletzt bearbeitet:
Du musst meine Sätze schon im Kontext lesen.
Wenn die Esoterik solche Behauptungen macht, macht sie das meist in einer Koppelung an völlig idiotische Umstände. (siehe Murphy)
Ich rede hier davon, dass es in den allermeisten Fällen sinnvoller wäre, nach konkreten, praktischen Lösungen zu seinen Problemen zu suchen und nicht auf Engel oder Kartenleger oder Gurus oder sonstwas zu hören. Dass ein Mensch, der krank ist im Normalfall nichts dafür kann, sollte klar sein.
Wenn aber ein Mensch sagt "wieso hab ich keine Freunde", "wieso finde ich nicht den/die richtigen für mich", "wieso komme ich in meiner Arbeit nicht voran", "wieso schaffe ich es nicht abzunehmen", etc - also Fragen des täglichen Lebens, dann hilft es halt nix, hier die Sterne zu befragen. Die Antwort ist: irgendwas machst du falsch. Erster Schritt: Finde heraus, was. Zweiter Schritt: Ändere es. Das hat hier aber nix mit dem Fatalismus von Karma oder den Ideen von Murphy zu tun á la "jeder bekommt was er verdient".

So hatte ich Dich auch verstanden - siehe meine Rückmeldung zu Deinem Text.
 
Tarbargan schrieb:
Genau das sprach ich in meinem letzten Beitrag an, und gebe dir in der Hinsicht recht - wenn man daraus glücklich wird, kann es durchaus eine gute Entscheidung sein


Das meine ich auch. Sehr esoterisch veranlagte Menschen haben sich in ihrer ganz eigenen Welt eingesponnen und sind glücklich damit, so wie sie leben und fühlen. Warum sie aufwecken und in eine Realität zerren, in der sie nicht leben wollen? Du darfst nicht vergessen, dass die Menschen nicht alle gleich „ticken“. D.H., vielen ist ein normaler Realitätssinn gar nicht gegeben. Wie willst du sie auf „sachlichem“ Wege überzeugen, dass sie phantasieren oder in einer Traumwelt leben? Sachlichkeit und Traumwelt haben so gar nichts gemeinsam, haben keinen gemeinsamen „Nenner“.

Ehrlich gesagt frage ich mich auch, was es diesen Menschen bringen soll, sie mit einer Realität zu konfrontieren, die keinesfalls eine Verbesserung ihrer Lebenslage darstellt. Denn wenn sie anders leben wollten, würden sie es doch tun?
Ich fand es ja auch bedenkenswert, dass es da Gurus gab, wie z.B. den Osho, der sich einen Autopark von sage und schreibe 99 Fahrzeugen anlegte, alles bezahlt von seinen Anhängern. Nur: Es ist so, dass diese Leute diesem angeblichen Guru gerne gegeben haben und viele ganz einfach glücklich waren – wenn auch hörig. Das ist ja gerade das seltsame: Viele lassen sich gerne verführen, bezahlen gern ihren Obolus an abstruse Gurus oder Institutionen und sind den Menschen so gar nicht dankbar, welche ihnen „die Wahrheit“ über ihre Lebenslügen erzählen. Du unterschätzt ihre „Sehnsucht nach Erlösung“, wenn du Dankbarkeit von diesen Menschen erwartest. Aufklärung ist das Letzte, was sie wollen bzw. können sie „Verstandesmenschen“ gar nicht erst verstehen. Mit einem Wort: starke, realistische Egos leben in ihrer Welt, Traumtänzer in einer anderen. Beide Welten haben ihre Berechtigung.


Lg
Urajup
 
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Tarbagan schrieb:
Wenn die Esoterik solche Behauptungen macht, macht sie das meist in einer Koppelung an völlig idiotische Umstände. (siehe Murphy)
Ich rede hier davon, dass es in den allermeisten Fällen sinnvoller wäre, nach konkreten, praktischen Lösungen zu seinen Problemen zu suchen und nicht auf Engel oder Kartenleger oder Gurus oder sonstwas zu hören.

Ich frage mich immer, wieso Menschen, die von sich behaupten, intelligent zu sein, dann - sorry - ständig so dumme Sprüche machen, als wäre ein Esoteriker bar jeglicher Bodenhaftung, bar jeglicher praktischer Lösung für Probleme. Das eine schliesst das andere nicht aus. Und "Hardcore-Esos", die abheben von von nix mehr mitkriegen "da herunten" sind genauso in der Minderheit wie diverse Wissenschaftler, die irgendwann mal "umkippen".
 
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