Ireland
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"Rituale" in der Psychotherapie haben meist nur den Sinn, einer nicht fassbaren (weil psychischen) Thematik eine äußerliche Form zu geben. Als Beispiel in dem Zitat von Elfman z.B. eine (äußerliche) Versöhnungsgeste als körperliches Zeichen für eine psychische Veränderung (die Versöhnung).
Dabei ist es aber nicht maßgebilch, um welches konkrete Ritual es sich handelt - also ob man sich eine Umarmung, einen Kuss auf die Wange oder einen supergeheimen rituellen Handschlag gibt. Natürlich können Rituale unterschiedlich effektiv sein, aber das hängt nicht vom Ritual ab (i.e. das Ritual ist nicht die Ursache), sondern vom einzelnen Menschen und was er auf psychologischer Ebene mit dem Ritual verbindet.
Was ich damit meine: Es macht wohl kaum einen Unterschied, ob man sich im Rahmen einer Psychotherapie eines uralten keltischen Rituals bedient oder eines Rituals, das sich ein Therapeut aus Jux nach zwei Gläschen Wein zusammengeschrieben hat. Wichtig ist einfach die Stimmung, die vermittelt wird und die sich dann auf den Therapieerfolg auswirken soll.
Es gibt einiges an Unsinn, was Rituale in der Psychotherapie anbelangt (hier wurde u.a. von Schwitzhütten und Chakren geschrieben ...).
Die wenigen Rituale, die genutzt werden (und da muß man ganz genau hinschauen, welche Therapieschule was nutzt - nur wenige sind anerkannt) basieren auf Wahrnehmungs-, Kognitionstheorien und natürlich den Lerntheorien, sind also gut belegt.