Tarbagan
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Nein; Skeptiker denken diese Theorien konsequent zu Ende. Ich hab das vorhin schonmal beschrieben: Viele Leute, die an gewisse Themen glauben, denken diese nicht konsequent zu Ende. Das hat man letztens im Karma-Thread sehr deutlich gesehen. Mit Karma kann man alles und nix rechtfertigen, man kann sich alles so hinbiegen wie man möchte und selbst die schrecklichsten Gräueltaten der Menschheit relativieren. Aber soweit denken die meisten Menschen nicht, weil irgendwo vorher ihr gesunder Menschenverstand "stopp" sagt - gerade an der Grenze, wo Karma noch bequem ist. Tatsächlich ist das aber kein "absichtlich falsch interpretieren", sondern ein "konsequent zu Ende denken", wo andere vorher aufhören.Na ja, Tarbagan, es ändert rein gar nichts daran, dass Skeptiker die Aussage zur Eigenverantwortlichkeit aus der Esoterik gerne falsch interpretieren, damit sie kritisieren können.
Ich hab keine Ahnung, wie du jetzt hier auf Drogen kommst. Es ist ja keine gängige Meinung, dass Drogenkonsum supertoll oder gesund oder lebensfördernd wäre, oder?Jemand, der sich Drogen (Alkohol, Rauschmittel, zu denen auch Zigaretten gehören) einpfeift, wählt auch nur den bequemeren Weg seinem Leben zu fliehen.
Der Mechanismus ist derselbe, wird aber gerne von Skeptikern unberücksichtigt gelassen. "Man will ja selbst richtig sein", gelle?
Also ist es idiotisch sich die Karten legen zu lassen (p.s. um die Eigenverantwortung abgeben zu können), aber völlig ok sich die Birne zuzudröhnen (rsp)? Nö, Beides ist volkommen idiotisch.![]()
Aber, zum letzten Satz: Wie gesagt, manchen Leuten kann das Kartenlegen durchaus was Positives in ihrem Leben bringe: Zuversicht, Ruhe, Gelassenheit, Frohmut. Wie ich aber vorhin geschrieben habe ist Esoterik damit nur "Symptombekämpfung" - etwas, das kurzfristig hilft, aber langfristig meist das Problem nur kaschiert.
Auch, wenn man sich mal richtig "zudröhnt" kann das gut sein, wenn man dabei die Nacht seines Lebens feiert und richtig viel Spaß hat, kann das direkt ne gute Entscheidung sein. Ich müsste lügen wenn ich behaupten würde, ich hätt nicht schon mehrere solcher Nächte gehabt, die ohne die "Zudröhnung" nichtmal halb so erinnerungswürdig gewesen wären und von denen ich keine einzige missen möchte.
Der Punkt ist aber, dass weder das eine, noch das andere eine Problemlösung darstellen kann.
Wie gesagt, ich stimme dir hier zu - kein Mensch soll einem anderen vorschreiben dürfen, dass er nicht in einer "Traumwelt" zu leben hat. ABER es muss dabei auch okay sein, die Fakten auf den Tisch zu legen und auszusprechen, was die Esoterik ist: Eine Scheinwelt, eine Illusion, in die man sich flüchtet.Urajup schrieb:Das meine ich auch. Sehr esoterisch veranlagte Menschen haben sich in ihrer ganz eigenen Welt eingesponnen und sind glücklich damit, so wie sie leben und fühlen. Warum sie aufwecken und in eine Realität zerren, in der sie nicht leben wollen? Du darfst nicht vergessen, dass die Menschen nicht alle gleich „ticken“. D.H., vielen ist ein normaler Realitätssinn gar nicht gegeben. Wie willst du sie auf „sachlichem“ Wege überzeugen, dass sie phantasieren oder in einer Traumwelt leben? Sachlichkeit und Traumwelt haben so gar nichts gemeinsam, haben keinen gemeinsamen „Nenner“.
Und wie gesagt, ich sehe allgemein sehr viele Probleme in dieser Schweinwelt. Du hast recht: Wenn es einem Menschen wirklich gut geht mit dieser Illusion, dann gibt es überhaupt keinen Grund - überhaupt keine Rechtfertigung - sie ihm zu nehmen. Aber hier möchte ich nochmal die zwei Kritikpunkte von oben nennen:
1. Dass Esoterik auch dazu führen kann, dass man "ganz abrutscht" und irgendwann einfach vor dem nichts steht bzw. dass man auch Leute reinzieht, die nix damit zu tun haben - bei Osho mussten sich zum Beispiel die minderjährigen Töchter von Anhängern von ihm zeitweise vergewaltigen lassen, obwohl die vielleicht gar nicht so begeistert von dem allen waren, sondern da halt durch die Eltern reingezogen wurden.
2. Der gesellschaftliche Aspekt - dass es für unsere Gesellschaft als ganzes eigentlich nicht wünschenswert ist, dass Menschen sich freiwillig manipulieren lassen, um ein angenehmeres Leben zu haben. Dazu könnte man noch viel mehr schreiben.
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