Ist Medizin und Pharmazie eine Art von "Satanismus"?

Allfällige Nebenwirkungen aufzeigen und sich nicht darauf verlassen, dass der Patient einfach die Packungsbeilage lesen wird (die bekommt man nämlich erst, nachdem man das Medikament bereits in der Apotheke geholt hat, wenn man nicht gezielt im Internet danach sucht).
Hmmm... Ich erinnere mich nur zu gut an die Sommervorlesung in Pharmakologie :D : Frage des Professors nach einem Blick ins Auditorium: "Ich sehe hier nur Nebenfächler der Math.-Nat.-Fakultät." Wo sind die Damen und Herren zukünftigen Ärzte? Am Badesee oder zum Surfen?"

Was die Fragestellung des Threads angeht: Wir lernten damals so einiges über Medikamente, ihre Wirkungsmechanismen und ihre Anwendung, dazu etwas medizinisches Grundwissen, viel über Physiologie und Metabolisierung. Dämonen zu beschwören stand eigentlich nicht auf dem Programm oder ich hab an dem Tag gefehlt... :whistle::D
 
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Daß Krankheit einen tieferen Sinn hätte, ist eine weltanschauliche Positionierung, die weiterverbreitet wird.
Was möchtest du mit dem letzten Satzteil ausdrücken?
Sinnlosigkeit, also Prozesse / Geschehen denen a priori kein Ziel innewohnt, die keinen vorher bestimmten Sinn haben, ist etwas, mit dem Menschen offensichtlich schwer umgehen können.
Wer Sinnlosigkeit annimmt, der wäre demnach ein Mensch, der etwas schweres leistet, das andere wegen ihrer Schwäche nicht vermögen?
in diesen Infarkt ein häufig "Fingerzeig" hineininterpretiert - nämlich den Lebensstil zu ändern.
Dafür hätte es aber den Infarkt nicht gebraucht.
Theoretisch nicht, faktisch aber soweit zu sehen in diesem Fall schon? Wobei es hier um geistiges Heil geht, nicht um weltliche Vorstellungen von "gesundem" Lebensstil.
 
Was möchtest du mit dem letzten Satzteil ausdrücken?

Das Gleiche wie Du mit diesem Satzteil in Deinem Satz.

Wer Sinnlosigkeit annimmt, der wäre demnach ein Mensch, der etwas schweres leistet, das andere wegen ihrer Schwäche nicht vermögen?

Siehst Du das so? Warum?

Wobei es hier um geistiges Heil geht, nicht um weltliche Vorstellungen von "gesundem" Lebensstil.

Worin liegt aus Deiner Sicht das geistige Heil, an einer Krankheit zu sterben? Worin liegt aus Deiner Sicht das geistige Heil von einer Erkrankung lebenslange, womöglich schwere Einschränkungen /Behinderungen davon zu tragen?
Worin liegt für Dich das geistige Heil von Krankheiten?
 
Das Gleiche wie Du mit diesem Satzteil in Deinem Satz.
Achso, das ist natürlich richtig. Aber es ging mir um die biblische Sichtweise.
Siehst Du das so? Warum?
Du siehst es nicht so?
Worin liegt aus Deiner Sicht das geistige Heil, an einer Krankheit zu sterben?
Entscheidend ist, daß die Zeit des Sterbens von Gott bestimmt ist. Dieser Zeitpunkt ist der bestmögliche, da Gott das Beste für den Menschen beabsichtigt.
Worin liegt aus Deiner Sicht das geistige Heil von einer Erkrankung lebenslange, womöglich schwere Einschränkungen /Behinderungen davon zu tragen?
Das ist pauschal wohl nicht zu sagen.
Worin liegt für Dich das geistige Heil von Krankheiten?
Z.B. einen Menschen darauf hinzuweisen, was wichtig ist, ihn davon abzuhalten sich weiter in Sünde zu verstricken und sich so erheblich zu schädigen. Wenn ein Mensch schwer krank wird, dann liegen in der Regel vermutlich schwerere seelische Mißstände vor, für die die "Krankheit" heilend wirken soll. Oder es ist wie bei Hiob.
 
Sinnlosigkeit, also Prozesse / Geschehen denen a priori kein Ziel innewohnt, die keinen vorher bestimmten Sinn haben, ist etwas, mit dem Menschen offensichtlich schwer umgehen können.
Wer Sinnlosigkeit annimmt, der wäre demnach ein Mensch, der etwas schweres leistet, das andere wegen ihrer Schwäche nicht vermögen?
Siehst Du das so? Warum?
Du siehst es nicht so?

Ich sehe das nicht so.

Sinnlosigkeit im von mir beschriebenen Sinn heißt, dass es a priori keinen Sinn hat, einer Sache nicht vorab ein Sinn innewohnt.
Unser individuelles Leben hat oder enthält a priori keinen Sinn. Dem Leben Sinn zu geben obliegt dem jeweiligen Individuum. Und das ist schon schwer genug (und für Menschen in z.B. Ruanda ungleich schwieriger, als für uns hier). Wenn ein Neugeborenes bei der Geburt stirbt hat dieser Tod keinen (vorab intendierten) Sinn (weder für die Eltern, schon gar nicht für das Kind).
Unser Gehirn ist für Mustererkennung bestens ausgestattet. Das trug unter anderem zum Erfolg unserer Spezies bei, macht uns in diesem Bereich aber auch fehleranfällig. Wir meinen sogar da Muster (wiederkehrende Themen, Zusammenhänge, Ursache-Wirkung) zu erkennen, wo nachweislich keine sind.
Im konkreten Zusammenhang heißt das, wir suchen bei den verschiedensten Geschehnissen nach Zusammenhängen, nach einer erkennbaren (sinnvollen) Ursache, nach einem umfassenden Thema.
In ein schlimmes Ereignis, eine schwere Erkrankung oä. post hoc Sinn hinein zu interpretieren ist für mich kein Zeichen von Schwäche. Es ist schwer auszuhalten, dass ein geliebter Mensch "ohne Grund, ohne tieferen Sinn" gestorben, schwer erkrankt ist. Aber es ist eben ein Sinn den wir nachträglich zuweisen und nicht etwas, das vorab, praktisch schicksalhaft bestanden hätte.
Das hat auch ganz praktische Auswirkungen. Jemand wird krank, weil er krank wird (z.B. durch biologische, genetische od. Umwelteinflüsse; weil möglicherweise irgendwas im Zusammenspiel als bio-psycho-soziale Einheit schiefläuft), nicht weil er sündig ist. Die Betroffenen können also ihre Ressourcen für Gegenwart und Zukunft nützen und müssen sich nicht mit einem abstrusen Sündenkonzept belasten.
Entscheidend ist, daß die Zeit des Sterbens von Gott bestimmt ist. Dieser Zeitpunkt ist der bestmögliche, da Gott das Beste für den Menschen beabsichtigt.

Z.B. einen Menschen darauf hinzuweisen, was wichtig ist, ihn davon abzuhalten sich weiter in Sünde zu verstricken und sich so erheblich zu schädigen. Wenn ein Mensch schwer krank wird, dann liegen in der Regel vermutlich schwerere seelische Mißstände vor, für die die "Krankheit" heilend wirken soll. Oder es ist wie bei Hiob.
Wenn ich diese Kommentare lese bin ich extrem erleichtert, dass ich nicht an einen wie auch immer gearteten Gott (personell, metaphorisch...) glauben muss und auch keine Seele habe (also etwas von meiner physischen Existenz unabhängiges, das nach meinem Tod weiter existiert), die dann von irgendwas erlöst werden müsste.
 
Ich sehe das nicht so.
Die Betroffenen können also ihre Ressourcen für Gegenwart und Zukunft nützen und müssen sich nicht mit einem abstrusen Sündenkonzept belasten.
Das wirkt auf mich widersprüchlich. Wenn eine Weltsicht, die davon ausgeht, daß die Dinge wie sie geschehen einen Sinn aufweisen aus deiner Sicht keine Schwäche bedeutet, wieso malst du ihr Ergebnis als Belastung? Wer sich belasten muß, der wird dadurch doch schwächer? Es wäre besser für ihn, würde man ihm diese Belastung zu nehmen verstehen, damit er freier leben könnte?
Sinnlosigkeit im von mir beschriebenen Sinn heißt, dass es a priori keinen Sinn hat, einer Sache nicht vorab ein Sinn innewohnt.
Unser individuelles Leben hat oder enthält a priori keinen Sinn.
Du priorisierst diese Ansicht also gewissermaßen für dich persönlich. Nur wieso?
für Menschen in z.B. Ruanda ungleich schwieriger, als für uns hier
Das glaube ich nicht. Die westliche hoch arbeitsteilige Gesellschaft ist für ihr Sinnproblem allgemein bekannt.
Unser Gehirn ist für Mustererkennung bestens ausgestattet. Das trug unter anderem zum Erfolg unserer Spezies bei, macht uns in diesem Bereich aber auch fehleranfällig. Wir meinen sogar da Muster (wiederkehrende Themen, Zusammenhänge, Ursache-Wirkung) zu erkennen, wo nachweislich keine sind.
Stimmt, andererseits ist Mustererkennung etwas, in dem Menschen teilweise noch heute Computern überlegen sind.

Aber spielt Mustererkennung bei diesem Thema eine zentrale Rolle? Es geht um Erkennen innerer Qualitäten in einer von Reduktionismus geprägten Welt, in der selbst Liebe nicht bewiesen werden kann. Das sind aber die wichtigsten Dinge des Lebens und da ist ein Kult, der deren Existenz weitgehend ausblendet (abgesehen von Randüberlegungen, die nicht weiter beachtet werden vom Mainstream - in gewisser Weise in Feigenblattfunktion, wenn man so will, so wie die "Aufarbeitung der NS-Zeit").
Wenn ich diese Kommentare lese bin ich extrem erleichtert, dass ich nicht an einen wie auch immer gearteten Gott (personell, metaphorisch...) glauben muss
Glauben müssen wäre unangenehm, richtig.
die dann von irgendwas erlöst werden müsste.
Erlösung ist innere Befreiung, die ein Mensch schon jetzt in sich wachsen sehen kann.
 
Hä? Magst Du diesen Satz nochmal etwas verständlicher formulieren?
Du hast zwei Sätze zitiert. Du meinst vermutlich den zweiten Satz. ;)

Eine Weltsicht, die davon ausgeht, daß die Dinge wie sie geschehen einen Sinn aufweisen, bedeutet aus deiner Sicht keine Schwäche? Wieso malst du dann ihr Ergebnis als Belastung?
 
Gewissermaßen ist das auch ein Fluch, dem sich das Personal unterwirft.

Was steht hinter dem Wunsch bis hin zu dem Drang zu helfen und zu heilen?

Da ist, egal wo man schaut, reichlich "Satanisches" zu finden.

Und weiter, was macht Satanismus aus? Es ist eine sehr egoistische und hedonistische Einstellung zum Leben und den Mitmenschen. Hauptsache ICH. Die eigene Wichtigkeit wird in den Vordergrund gestellt, auch darüber, eine Zielperson, hier einen Patienten, vorzuschieben, um dahinter als Held dazustehen. Seht, ich habe geheilt, ich bin G. O. T. T.

Aber ich bin doch wichtig, ich muss doch... der Mensch verliert die eigenen Bedürfnisse aus den Augen: nach Schlaf, gesundem Leben, innerer Zufriedenheit. Und der Streß bringt dann den Missbrauch von Medikamenten, Nikotin, Beruhigungsmitteln usw. mit sich.

In der Gesundheitsbranche ist dieses Problem natürlich ebenso weit verbreitet wie in anderen stressanfälligen Branchen, wo Menschen sich selbst kaputt machen und schädigen, jeder Fehler dadurch gerechtfertigt wird, dass der Druck, der Streß, die Überstunden... und dadurch irgendwann fremdschädigend agieren.

Ja, es geht nicht anders, es machen doch alle, was kann ich schon tun, ich brauche das Geld, der Stress ist hier eben ganz normal, das ist überall so, Fehler passireen unter Zeitdruck und Schlafentzug nun mal, ich kann nichts ändern, eigentlich ist es auch cool irgendwie, schaut was ich alles aushalte, was ich leiste, dass ich mich zum Wohl der Gesellschaft krank machen lasse...

Da darf jeder selbst drüber nachdenken. :)
Ich habe drüber nachgedacht(n)
Du hast insofern recht, dass die Gesundheitsbranche total überlastet ist und aus diesem Grund oft Missbrauch am eigenen Körper betrieben wird. Auch mag bei dem ein oder anderen das"Helfersyndom" dazu geführt haben einen solchen Beruf auszuüben.
Das aber zu verallgemeinern halte ich für falsch.
Ich selbst bin in einem Beruf im Bereich Gesundheitswesen tätig. Ich kenne viele Mediziner, Krankenschwestern, Medzinstudenten usw.
Niemand hat diesen Beruf ergriffen um der Pharmaindustrie zuzuarbeiten oder sein verkorkstes Selbstbewusstsein zu stärken. Bei allen stand die Intention, Menschen helfen zu wollen, ganz oben.
 
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Bei allen stand die Intention, Menschen helfen zu wollen, ganz oben.
Meinst du nicht, Menschen können glauben etwas Gutes zu tun, tatsächlich aber etwas Schlechtes tun? Wenn jemand unter Mao am Großen Sprung mitwirkte, konnte er da nicht erkennen, was das für Folgen haben wird oder wollte er nicht?
Auch mag bei dem ein oder anderen das"Helfersyndom" dazu geführt haben einen solchen Beruf auszuüben.
Niemand hat diesen Beruf ergriffen um ... sein verkorkstes Selbstbewusstsein zu stärken.
 
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