Nun ist es aber ja so, daß im Handeln dieses Medizinkultes fast immer impliziert wird, daß "Krankheit" eine Art von Verfall ist, der keinen tieferen Sinn innehat. Das ist eine weltanschauliche Positionierung, die weiterverbreitet wird.
Daß Krankheit einen tieferen Sinn hätte, ist eine weltanschauliche Positionierung, die weiterverbreitet wird.
Sinnlosigkeit, also Prozesse / Geschehen denen a priori kein Ziel innewohnt, die keinen vorher bestimmten Sinn haben, ist etwas, mit dem Menschen offensichtlich schwer umgehen können.
Wenn jemand durch stressinduzierte Verhaltensänderungen (z.B. Bewegungsmangel, Schlafdefizit, einseitige Ernährung, erhöhter Alkoholkonsum, Nikotinabusus...) somatische Auswirkungen bekommt (z.B. chronisch erhöhter Cortisolspiegel, Bluthochdruck, Hypercholesterinämie, Gefäßverengungen, verminderte Pumpfunktion...) und dann möglicherweise einen Herzinfarkt erleidet, so wird, sofern der Infarkt gut überstanden wird (mit Hilfe von Pharmakeia

), post hoc in diesen Infarkt ein häufig "Fingerzeig" hineininterpretiert - nämlich den Lebensstil zu ändern.
Dafür hätte es aber den Infarkt nicht gebraucht.
Und für genügend Betroffene gibt´s auch keinen "Fingerzeig", keine 2. Chance - die sterben.
Wenn es für Dich wichtig ist, in Krankheiten einen "tieferen Sinn" zu sehen, dann ist das eben so.
Wie Du dieses Konzept schützt, wenn Du mal auf einer Kinderonko warst, schwer betroffene Mukoviszidose-PatientInnen siehst, PatientInnen mit Morbus Pick, juvenilem Alzheimer, Chorea Huntington, Moja-Moja-Syndrom uvm., musst Du ohnehin für Dich selber klären.