Ist der Tod heute noch ein Tabuthema?


Gerade in unserer turbulenten, oberflächlichen Zeit wird der Tod verdrängt. Was auch sonst, in Zeiten von "Höher, Weiter, Schneller, Schöner"?

Der Tod zer-stört, folglich können die meisten Menschen ihn nun wirklich nicht gebrauchen. Und da man ihn nicht entsorgen kann, wird er verdrängt.

Aber der Tod gehört zum Leben dazu. Wird ihn negiert, negiert sein Leben.

LG
Urajup
 
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Ich bin bei Sterbebegleitung. hab die Erfahrung gemacht, je mehr ein Mensch den Tod verdrängt, desto aufwühlender die letzten Tage.
 
Tod Tabuthema??
Ist das nicht individuell?
Manche wollen darüber nicht reden, manche sind sich bewusst dass Tod zum Leben gehört.
Wir haben so viele Vorsorgemöglichkeiten, finanziell und gesundheitlich,
wir können alles absichern, so ganz tabu ist der Tod nicht.


was wenn ich sage das meine katze heute von heute auf morgen gestorben ist - eigentlich will das niemand hören bzw. lesen, oder? :(

Dann hast Du mein ganzes Mitgefühl, aber ich mag nicht allzu sehr daran denken!
Mein Tigerchen ist fast 17 Jahre alt, etwas übergewichtig.
Wenn Du schreibst dass Deine Katze gestorben ist, rufst Du in mir ein gewisses Gefühl aus -
ich weiß dass mein Kater irgendwann geht, aber allein der Gedanke schmerzt (jetzt schon)!

Noch schlimmer ist es ja mit Eltern verstorbener Kinder (unabhängig vom Alter der Kinder),
wie tröstet man jemanden der sein Kind zu Grabe trägt???

Ich denke nicht dass der Tod an sich ein wirkliches Tabuthema ist,
aber ich glaube schon dass unsere ?? wie drücke ich das aus?? dass sowohl unsere Sprache,
als auch unsere Möglichkeiten beschränkt sind zu trösten.
 
was wenn ich sage das meine katze heute von heute auf morgen gestorben ist - eigentlich will das niemand hören bzw. lesen, oder? :(
... doch, dann antworte ich dir, dass meine auch vor 2 Wochen überfahren wurde und ich gut nachvollziehen kann, wie es dir momentan geht.

Ich denke für viele Menschen ist der Tod ein Tabuthema, für viele andere dagegen nicht. Man kann das sicher nicht verallgemeinernd beantworten. Jeder sieht das Leben anders ... und der Tod ist nunmal ein Teil des Lebens, er gehört dazu.

R.
 
..stimmt auch nicht unbedingt...es gibt menschen, egal ob jugendlich oder älter die sich sehr viel mit diesem thema befassen..
theoretisch befassen Darkhorizon kann man sich mit sehr vielen Dingen,praktisch sieht die Sache ganz anders aus.
Wie oft sagt ein älterer Mensch..hab die "Schnauze" voll und will endlich meine Ruhe,...Jüngere Menschen meinen es im Scherz bzw.mit einem leichten lächeln..Der Tod ist bestimmt und jeder muss einmal sterben..nur wann..und gehört zum alltäglichen Gespräch einfach mit zum leben...wie Brot und Wasser
 

Ich würde sagen, wir verstehen den Tod und seine Bedeutung nicht. Na ja, ob er tabuisiert wird, ist eine Sache, wie mit ihm umgegangen und wie der Umgang eingeschätzt wird. Zum Beispiel fiel mir immer der große Andrang der Wanderausstellung "Körperwelten" von Gunther von Hagens vor einigen Jahren auf, bei der tote Leiber in Scheiben geschnitten und sie kunstvoll dargestellt wurden. Aus solchen Beobachtungen heraus, denke ich, dass die Menschen sehr wohl ein Interesse an dem Tod haben, aber nicht wissen, wie sie das Thema angehen sollten.
 
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was wenn ich sage das meine katze heute von heute auf morgen gestorben ist - eigentlich will das niemand hören bzw. lesen, oder? :(

Da geht es dann um dich, nicht den Tod deiner Katze, oder?

Und für den, wo der Tod thematisch integriert ist, der sagt: das ist natürlich, nicht nur geboren zu werden sondern auch zu sterben, wird daran nichts Schlimmes finden. Schlimm ist das, wenn, für die Menschen, die unter dem Tod eines Mitmenschen oder Tieres leiden und die dieses Thema Tod noch nicht für sich verarbeitet haben.

Und ja, klar, Tod darf nicht sein. Sonst würden die Menschen nicht um jeden Preis, auch den unendlichen Leides, Menschen am Leben erhalten wollen.

LG
Any
 
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