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Wellenspiel
Guest
Der Meinung bin ich auch. Was ich aber vor allem meinte, war ja, dass sich die Erfahrung des Eins-Sein fortsetzt und niemals statisch dieselbe bleibt, mal erlebt man sie von innen, mal von außen: nimm die Reinkarnationstheorie. Wir Menschen bekommen hier die besondere Chance, das Eins-Sein in der Illusion einer Getrenntheit zu erfahren. Das mag sich widersprechen, aber es gibt so viele Formen der Erfahrung, dass das Eins-Sein niemals dasselbe Erlebnis ist. Mit einem Teil - der Seele - sind wir ja bereits aktiv im Eins-Sein. Mit dem anderen Teil, dem Geist, erforschen wir den Raum »angeblich« außerhalb und können es so von außen betrachten. Ob es einem Menschen nun klar ist oder nicht, in jedem Moment betrachtet er mit seinem Geist das Eins-Sein, jedes Fühlen, Spüren der inneren wie äußeren Sinne sind die Verbindungen zu diesem Einen.Weiter verstehe ich wieder nicht was du meinst. Das Ziel der Reinkarnationen ist ja - wenn ich das richtig verstanden habe - das Eins-Sein zu erfahren. Du schreibst hier "Dass alles Eins ist wissen wir, weil wir es jeden Tag erfahren...". Dass das so ist, dass wir das Eins-Sein schon rein mit unserem beschränkten Verstand erfahren können - sehe ich genauso. Und genau weil ich es so sehe entzieht sich mir der vermutlich der Sinn der Reinkarnationstheorie. Ich räume zwar ein dass ncht alle, vielleicht nicht einmal viele Menschen das Eins-Sein verstandesgemäss nachvolziehen können (oder wollen) und da wäre dann die Möglichkeit zu vermuten - wenn du´s in "diesem Leben" nicht "gekneisst" hast musst du "nochmal": Ich gehe allerdings auch davon aus, dass jeder Mensch die Erfahrung des Eins-Seins(auch wenn er sie nicht schon im Laufe seines irdischen "Lebens" wahrnehmen kann oder wiill) spätestens am Ende des irdischen Lebens macht, wenn der "kleine bewusste "Teil"" seines Geistes wieder mit dem "grossen ganzen Einen" verschmilzt (und wenn das so ist, macht tausende Male die selbe Erfahrung machen keinen Sinn)
Oh, ich fürchte, meine Antwort dazu wird recht lang.Andererseits - wenn z.B "die Aufgabe" lauten würde "alle Facetten des Lebens" kennenlernen zu müssen bevor man im Eins-Sein aufgehen kann, dann wirds zu einer "unendlichen Geschichte" weil da weder 1000 noch 100000 ja nicht einmal Milliarden von Leben ausreichen können - es gibt keine endliche Anzahl von "Lebensfacetten". Da könnte man genauso sagen man muss so lange reinkarnieren bis man alle Zahlen zu Ende gezählt hat (aber egal wie lange und wie weit du zählst, du kannst immer noch eins dazuzählen)
Es ist tatsächlich eine unendliche Geschichte, wenn auch niemals statisch an einem Ort und mit einem Ziel. Erfahrung und Eins-Sein mag nicht immer das Ziel sein. Ich weiß nicht, welche Reinkarnationstheorie das ist, aber die, an die ich glaube, sieht nicht vor, dass Reinkarnation die einzige Möglichkeit ist, zu »leben«. Reinkarnation auf der Erde ist nur ein Prozess, der durchlaufen wird, einer von vielen, ein Bruchstück in der Unendlichkeit.
Manch einer mag nur sehr wenige oder gar nur eine Inkarnation benötigen, um das Ziel dieses Prozesses zu erreichen, manch einer dagegen mag Hunderte oder Tausende aufeinanderfolgende Inkarnationen benötigen. Gemessen an der Unendlichkeit ist es auch vollkommen egal, wie lang wir für etwas brauchen, schließlich haben wir dadurch buchstäblich »alle Zeit der Welt«. Sollte die Erde untergehen, reinkarnieren wir eben auf einem anderen Planeten mit ähnlichen Konstitutionen und Vorraussetzungen. Aus dem großen Kontext heraus betrachtet ist es auch völlig egal, ob etwas Sinn macht oder nicht - wir müssen nichts Sinnvolles tun, um das Eins-Sein zu erfahren.
Sobald das »Rad der Inkarnationen«, wie es oft genannt wird, abgeschlossen wird, kommt was Neues. Wir inkarnieren, sozusagen, dann in höheren Dimension, die für unseren nächsten Prozess wichtig sind. Wichtig dabei ist allerdings zu verstehen, dass keine Dimension aus sich selbst heraus besteht; sie existiert nur im geistigen Bewusstsein und spiegelt das wider, was wir benötigen.
(Anm.: Mit Bewusstsein und Unterbewusstsein meine ich nicht den Geist an sich. Beides sind nur Teilbereiche des Geistes.)
Zudem würde ich gerne die Definition über »Leben« klären. Ich z.B. definiere Leben meist ganz anders, als es andere, wahrscheinlich auch manche(?)/viele(?)/die meisten(?)/alle(?) hier im Forum, tun. Inkarnation ist für mich nicht gleichzusetzen mit Leben. Inkarnation ist nur eine Manifestation, gelebt haben wir vorher bereits in der geistigen Welt - und selbst das ist nur eine Manifestation des eigentlichen Lebens. So geht es im Grunde immer weiter. Alles ist pauschal gesagt Manifestation des Lebens und das Leben ist nichts anderes als unsere Existenz. Und es gibt immer eine größere Existenz von uns selbst. Und immer eine kleinere. Unser physischer Körper ist eine Manifestation, doch er besteht aus unzähligen winzigen Organismen. All diese Organismen haben eine eigene Seele, einen eigenen Geist und einen eigenen Körper (auch wenn das alles ganz anders funktioniert). Diese Geist-Körper-Seele-Wesen sind aber gleichzeitig Teil von uns, Teil unserer Manifestation. Sie sind eigenständige Wesen und gehören dennoch zu uns. Wir selbst, die wir eine Manifestation auf dieser Erde darstellen, sind ein eigenständiges Wesen im Komplex der Menschheit. So wird Eins-Sein beispielsweise erfahrbar. Alles Erfahrbare basiert auf der Manifestation der Energie des Einen.
Deshalb ist Reinkarnation - oder Manifestation - zwar ein unendlicher Weg, aber unsere Erdenerfahrungen sind endlich. Selbst unser Streben hin zum aktiven Eins-Sein mag endlich sein, aber erfahren werden wir stetig weiter, doch nie statisch. Selbst das Eins-Sein muss nicht unbedingt die Spitze des Speers sein, doch was darüber kommt, ist für uns nicht fassbar. Schließlich ist Eins-Sein im Grunde auch nur Manifestation.
Nun, ich erwarte nicht, dass du oder andere das jetzt unbedingt gelesen haben, aber wollte es mal gesagt haben. Ich weiß, lange Texte sind unpraktisch, aber ich mag es auch nicht, dafür extra zehn kleine zu schreiben.
LG, L.