JA! Und man muß ja eben davon ausgehen, daß NUR DIESER WEG zu einem selbst führen
kann!
Das ist ja eben das Verflixte.

Man will es nicht haben, versteht es nicht, aber im Nachhinein ergibt es einen, DEN einzigartigen Sinn, den man hat und der man ist.
@KarpoDorje:
Ich will mich nochmal auf die Meditation beziehen und auf das Bewusstsein, wie es funktioniert. Man sagt, es habe Tiefen, die einem unbewusst sind. In diesen Tiefen schlummert ein uns allen gleiches Wissen. Wenn wir einen Menschen treffen, mit dem wir die Tiefen unseres Bewusstseins erreichen, so fühlt man diese Gleichhaftigkeit, von der Du mit Deiner Frau berichtetest.
Die Meditation ist ein möglicher Schlüssel in diese Tiefen. Ein anderer Schlüssel in diese Tiefen können Menschen sein. Selbst ein Buch, also Worte können Schlüssel sein in die Tiefen des Bewusstseins.
Ich denke so für mich, daß alle diese Schlüssel letztlich Eines erreichen: das Erwachen unseres Bewusstseins aus einer Art Hypnose. Ein Teil unseres Bewusstseins schlummert vor sich hin. Daher sind wir nicht immer wach, sondern träumen selbst im Wachzustand vor uns hin. Es ist letztlich diese Unachtsamkeit der Hypnose, die uns von unserer eigenen Ganzheit entfernt, die unverletzt ist und nicht leidet.
Wer weiß, ob es nicht so ist: die Stimme unserer Mutter im Mutterbauch und wenn wir ihn verlassen haben, ihr Geruch beim Saugen der Milch, das Wiegen und das Getragenwerden, ihre wohlige Wärme: all dies lässt uns in eine Art frühkindliche Hypnose eintauchen. Der Vater, der uns weniger nah ist, die Geschwister und dann die anderen Kinder und Erwachsenen vermögen es, unser Bewusstsein zu wecken und als Erwachsene unabhängig zu werden. Aber zur Mutter empfinden wir immer eine andere, unerklärliche weil vorbewusste Verbindung.
Diejenige Partnerin oder derjenige Partner, der uns nun in diese vorbewusstliche Erinnerung eintauchen lässt, in dieses unerklärliche Einverständnis unserer Gefühle und Gedanken, Bilder, Vorahnungen und Erklärungen, ist unser "Seelenpartner". Dies ist mit diesem Begriff gemeint, denke ich, der ich nicht an ein vorgeburtliches Zusammensein von Seelen in früheren Leben glaube und auch nicht an Wiedergeburt.
Deshalb ist es eben dann auch so, daß wir durch diese unerklärliche Begegnung, die wir im Leben haben, den Schlüssel für unser eigenes Bewusstsein bekommen. Dieses eigene Bewusstsein ist ja etwas, das zunächst mal ungefüllt ist mit Erinnerungen, das weder im Mutterbauch noch danach gestaltet worden ist wie unsere Persönlichkeit mit ihrer Erfahrung. Dadurch, daß wir Lebenserfahrung machen geht uns der Zugang zu dieser uns gleichermassen umgebenden wie innewohnenden Ganzheit aber verloren.
Damit wir also erst einmal bemerken, daß wir getrennt sind von uns selbst, müssen wir die Trennung von etwas Äusserem erleben. Das kann durch das Ende einer Partnerschaft, durch Krankheit oder durch den Tod der Eltern usw. geschehen. All dies ist aber nichts Schlechtes, sondern die Voraussetzung für unsere "Wiedergeburt", für unser ERwachen, wenn Du so willst. Dadurch, daß wir leiden, erleben wir den Riß, den unser Bewusstsein durchzieht und durch den wir getrennt sind von unserem unveränderlichen Kern, dem reinen kindlichen Sein, in dem ein natürlicher grosser Friede ist.
Ich weiß nicht, wie Du meditierst. Aber ich würde Dir im Moment die Gedankenbeobachtung empfehlen, speziell das Hören nach Innen und das Bemerken der dort stattfindenden Worte. Ich vermute, daß Du auf wenigstens 2 Ebenen von Gedanken treffen wirst: auf eine hohe Stimme, die unruhig ist und sich mit Deinem Leben auseinander setzt und eine tiefere Stimme im Hinter- oder Untergrund Deines Bewusstseins, die langsamer ist und versucht, die obere Stimme zu beruhigen. So in etwa wie Melodie und Kontrapunkt. Höre es Dir an. Achte nicht auf den Inhalt, sondern höre die Melodie.
lg!