Ich denke es ist so... meine eigene Bedürftigkeit in Beziehungen, habe ich vor mir selbst immer nicht wahrhaben wollen oder sie "wegmachen" wollen. Anstatt mir einzugestehen, dass auch ich auf den Partner im Falle einer Beziehung "angewiesen" bin. Es ist m.E. schlichtweg Unsinn, zu glauben, man ist, wenn man "gesund" ist, in einer Beziehung unabhängig. Das stimmt schlichtweg nicht. Dann würde ja auch eine Beziehung keinen Sinn machen. Klar muss man auch ein eigenständiges Wesen bleiben (können).. aber darum geht es nicht... In einer Beziehung ist man auf eine bestimmte Weise vom anderen Abhängig. Das ist auch gesund und richtig so. Aber selbst dieses gesunde, notwendige Abhängigsein habe ich ich immer verleugnet bzw. wollte es gewaltsam unterdrücken, weil ich es lange Zeit für krank hielt. Es macht uns unsere Gesellschaft ja auch immer unrichtigerweise Weiss, dass das so zu sein habe - wenn man denn psychisch gesund sei.
Das hat dazu geführt, dass ich auch am Gegenüber, wenn sowas kam wie eine gewisse Abhängigkeit, mich das regelrecht angeekelt hat...
Ursprung liegt m.E. auch darin, dass meine Mutter von meinem Vater komplett und tatsächlich in einer krankhaften Weise abhängig war und mir als Mädchen immer sagte, werde nur ja nie von einem Mann abhängig. Das hat sich bei mir eingebrannt...
Und daher finde ich m.E. eben Männer besonders anziehend, die mich in der Tat überhaupt nicht brauchen - aber auf eine ebenso extreme Weise, dass es eben schon eine Bindungsstörung ist... Auch das gilt es in dieser Hinsicht ins Gleichgewicht zu bringen...