Es steht außer Frage, dass esoterische Konstrukte manchmal wirklich sehr befremdliche Formen und dementsprechende befremdliche Umsetzungen aufweisen können.
Bedenklich sind sie vor allem dann, wenn negative Konsequenzen aus ihnen entstehen.
Das lässt sich aber auch über Glaubenskonstrukte sagen, die nicht aus dem esoterischen Dunstkreis heraus entstanden sind. Man kann praktisch auf fast alle Konstrukte mit dem Finger zeigen. Je nach dem, wie man sie auslegt und welche realen (oder denkbaren) Konsequenzen aus ihnen folgen.
Damit man mich nicht missversteht: Ich möchte das Thema „Indigo-Kinder“ und alle damit zusammenhängenden negativen Aspekte nicht herunterspielen oder relativieren. Gerade dann nicht, wenn es um die Sensibilisierung für die Gefahren bzw. Auswirkungen solcher Konstrukte geht.
Das Aufzeigen negativer Konsequenzen von Einzelkonstrukten hat auch durchaus seine Berechtigung. Aber wen erreicht man mit derartigen „Aufklärungsversuchen“? Ich würde behaupten, dass man selten jene erreicht, die man erreichen möchte. Ein Aufzeigen welcher Art und anhand von was auch immer, kann nur dann wirklich Früchte tragen, wenn man es schafft Menschen grundsätzlich dazu zu bewegen,
generell über Glaubenskonstrukte und ihre potentiellen negativen Auswüchse nachzudenken. Das Aufzeigen einer negativen Auswirkung eines
speziellen Glaubenskonstrukts kann meiner Meinung nach nur dazu führen, dass sich Anhänger dieses speziellen Konstruktes angegriffen fühlen, weil sie praktisch ihr Leben danach ausrichten. Zeigt man mit erhobenen Finger auf ihr Glaubenskonstrukt, zeigt man auch gleichzeitig mit erhobenen Finger auf ihre Lebensweise. In den meisten Fällen führt das zu einer ablehnenden Reaktion seitens der Verfechter. (Ausnahmen bestätigen die Regel

)
Was ich im Prinzip sagen möchte ist, dass es nicht wirklich viel nützt anhand von negativen Einzelfällen etwas aufzeigen zu wollen, weil sich wirklich hartgesottene Anhänger speziell von esoterischen Glaubenskonstrukten von sowas nicht beeindrucken lassen. Im Gegenteil, sie würden sich eher noch in ihrer „elitären Position“ bestätigt sehen, weil der Kritiker offensichtlich noch nicht so weit ist, um ihr Gedankengebäude nachvollziehen zu können.