Indigokind vs. kulturell indoktriniert ...?

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Ob das jetzt ADHS ist, eine dissoziale Störung, nur eine Anpassungsstörung oder einfach "gut" gelernt, ist - auf der Basis Deiner Schilderung - dahingestellt. (...)

a, da muss ich mich entschuldigen. Ich kann nur sagen, dass dieser Jungendliche diese Diagnose hatte und ich nur schlecht mit ihm zurecht kam. Andere Kollegen schafften das erstaunlicherweise ziemlich gut. Das sagt natürlich nicht viel darüber aus, wie gerechtfertigt die Diagnose war etc.

Was ich besonders kritikwürdig an der Indigo-/ Kristall - usw. Geschichte finde, ist, dass das Leiden der Kinder (aus)genutzt wird, ja geradezu glorifiziert wird und solche Kinder mitunter keine Chance auf ein "normales" (ohne großen Leidensdruck) Leben haben.
Was alles in sie hineininterpretiert wird (direkt und indirekt), ist so krank und absurd, dass sie sich sehr wahrscheinlich nicht zu normalen Erwachsenen entwickeln können.

Zumindest werden sie als Erwachsene auf ziemliche Probleme stoßen. Wenn ihr Verhalten als Kind/Jugendlicher in der Form glorifiziert wurde, werden sie sich als Erwachsene noch umschauen, wenn da plötzlich jemand sagt: "Hör mal, Freundchen... so geht das nicht."

Es gibt einen ähnlichen Trend mit der Hochbegabungsgeschichte, ohne zu bedenken, dass die meisten Hochbegabten weitaus mehr Probleme haben als Kinder im "Normalbereich".
Warum Eltern so etwas für ihre Kinder erstrebenswert finden, liegt meiner Meinung nach auf der Hand: Unwissen und/ oder ggfs. Kompensation eigener (realer oder gefühlter) Defizite.

Ist es das, was im Buch "das Drama des begabten Kindes" von Alice Miller beschrieben wird? (Ich habe das Buch nie gelesen, aber der Titel und Buchrezensionen, die ich kenne, erinnern ein wenig daran).
 
Wenn ihr Verhalten als Kind/Jugendlicher in der Form glorifiziert wurde, werden sie sich als Erwachsene noch umschauen, wenn da plötzlich jemand sagt: "Hör mal, Freundchen... so geht das nicht."
Ach, dafür ist doch gesorgt, bei allem Leadership: "Klare Regeln und Strukturen helfen dem Kind durch den Tag. Ihre eigenen Talente und Fähigkeiten dürfen gelobt werden, trotzdem muss ein Indigokind wissen, dass es selbst an ein gewisses Mass an Disziplin und Anpassung nicht herumkommen wird, wenn es seiner großen Aufgabe auf diesem noch geistig unterentwickelten Planeten erschöpfend erfüllen will."
http://www.astrolymp.de/indigo-kinder-wer-sind-sie/

Darüber steht dann aber auch: "Da sie auf der Erde eine führende Aufgabe ausüben und ihre eigene intuitive Stärke gegenüber anderen Kindern spühren, passen sie sich häufig nicht so leicht an Regeln an. Schließlich ist es ja ihre Aufgabe selber Regeln aufzustellen und auf der Welt für Ordnung zu sorgen. Sie sollen mit ihren Gaben der Kreativität, Kunst, Medialität, Kommunikation und ganzheitlichem Denken den Aufstieg des Bewusstseins auf diesem Planeten vorbereiten."
a.a.O.

Ist so 'ne Mischung aus Asperger, ADHS mit eigenen Worten, Aktions-Autismus und Verherrlichung aus Ohnmacht und mangelnder analytischer Betrachtung.

Wobei zu bemerken ist, dass Spezialisierungen (Asperger), Spezies eben, ein Merkmal der Evolution sind, und insofern sind wir auf dem bewölkten Weg, Krankheit von Gesundheit ohne Ergebnis nicht klar abgrenzen zu können.

Gute Nacht zusammen^^
 
a, da muss ich mich entschuldigen. Ich kann nur sagen, dass dieser Jungendliche diese Diagnose hatte und ich nur schlecht mit ihm zurecht kam. Andere Kollegen schafften das erstaunlicherweise ziemlich gut. Das sagt natürlich nicht viel darüber aus, wie gerechtfertigt die Diagnose war etc.



Zumindest werden sie als Erwachsene auf ziemliche Probleme stoßen. Wenn ihr Verhalten als Kind/Jugendlicher in der Form glorifiziert wurde, werden sie sich als Erwachsene noch umschauen, wenn da plötzlich jemand sagt: "Hör mal, Freundchen... so geht das nicht."



Ist es das, was im Buch "das Drama des begabten Kindes" von Alice Miller beschrieben wird? (Ich habe das Buch nie gelesen, aber der Titel und Buchrezensionen, die ich kenne, erinnern ein wenig daran).
He, du brauchst dich nicht zu entschuldigen! :)
Ich bin nur ein "Oberkrittel", wenn es um Diagnosen geht ...

Von Miller habe ich nie etwas gelesen (ich habe keine sehr hohe Meinung von ihren Ansichten).
 
Ach, dafür ist doch gesorgt, bei allem Leadership: "Klare Regeln und Strukturen helfen dem Kind durch den Tag. Ihre eigenen Talente und Fähigkeiten dürfen gelobt werden, trotzdem muss ein Indigokind wissen, dass es selbst an ein gewisses Mass an Disziplin und Anpassung nicht herumkommen wird, wenn es seiner großen Aufgabe auf diesem noch geistig unterentwickelten Planeten erschöpfend erfüllen will."
http://www.astrolymp.de/indigo-kinder-wer-sind-sie/

Darüber steht dann aber auch: "Da sie auf der Erde eine führende Aufgabe ausüben und ihre eigene intuitive Stärke gegenüber anderen Kindern spühren, passen sie sich häufig nicht so leicht an Regeln an. Schließlich ist es ja ihre Aufgabe selber Regeln aufzustellen und auf der Welt für Ordnung zu sorgen. Sie sollen mit ihren Gaben der Kreativität, Kunst, Medialität, Kommunikation und ganzheitlichem Denken den Aufstieg des Bewusstseins auf diesem Planeten vorbereiten."
a.a.O.

Erinnert mich ein wenig an Barnum-Aussagen in z.B. Horoskopen: "Sie sind introvertiert und still, können aber auch gesellig und extrovertiert sein." Auf wen trifft das nicht zu?

He, du brauchst dich nicht zu entschuldigen! :)
Ich bin nur ein "Oberkrittel", wenn es um Diagnosen geht ...

Von Miller habe ich nie etwas gelesen (ich habe keine sehr hohe Meinung von ihren Ansichten).

Ja, sie ist Freudjanerin, soweit ich weiß. Aber der von Dir angesprochene Wunsch nach einem hochbegabten Kind erinnerte mich ein wenig an diesen Buchtitel und an das, was ich über das Buch gehört habe.
 
Ireland schrieb:
Die Indigokinder (frage ich mal, bevor ich den Beitrag lese) oder irgendwelche Kinder?

Der Begriff Indigokind soll ja, so wie ich diverse Statements hier mitbekommen habe, eine Erfindung von Lee Caroll sein. Ergo gibt es diese Kinder gar nicht (oder warum wird hier so dermaßen darüber hergezogen?).

Indigo-Kinder werden mit ADHS-Kindern ziemlich vermischt. Warum unterteilst du plötzlich in deiner Frage? Du warst diejenige, die den Wiki-Artikel kopiert hat.

Ideologie
Ein Indigo-Kind weise nach Carroll und Tober neue und ungewöhnliche psychische Merkmale auf, die ein bislang nicht bekanntes Verhaltensmuster ergäben. Es komme mit einem hohen Selbstwertgefühl und dem Wissen um seine Erhabenheit auf die Welt, akzeptiere keine (künstlichen) Autoritäten und reagiere nicht auf Disziplinierungsversuche, verweigere ihm unverständlich oder sinnlos erscheinende Handlungen, zeige Frustrationen gegenüber ritualisierten Systemen, gelte als Querdenker, habe Schulschwierigkeiten, werde von anderen als dissozial wahrgenommen und habe einen hohen Intelligenzquotienten. Auch sei es hypersensibel gegenüber chemischen Stoffen, beispielsweise in der Nahrung. Bei Indigokindern würden von Ärzten häufig fälschlicherweise kinder- und jugendpsychiatrische Störungen wie beispielsweise eine Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) diagnostiziert. Anhänger dieser Idee empfehlen daher Eltern, auch entgegen ärztlichem Rat, auf eine schulmedizinische Behandlung dieser Störung zu verzichten. Carroll, Tober und andere einschlägige Autoren vermitteln den Eindruck, die „Ankunft“ der Indigo-Kinder sei Teil eines größeren spirituellen Prozesses, sie seien Vorboten einer neuen, hybriden, möglicherweise sogar außerirdischen Lebensform.

https://de.wikipedia.org/wiki/Indigo-Kinder

Und nein, ich bin KEIN Befürworter des Begriffes Indigokind (und weitere). Ich bin aber dagegen, Kinder mit Medikamenten/Drogen vollzustopfen, damit sie Ruhe geben, damit sie angepasst werden an das, was die Psychologie uns als "normal" verklickern will - ach ja, im Fachjargon heisst das ja "geformt" - und kaum einer sich die Mühe macht, sich mit den Kindern intensiv auseinander zu setzen und auf seine Bedürfnisse einzugehen. Wäre ja anstrengend... ^^
 
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Der Begriff Indigokind soll ja, so wie ich diverse Statements hier mitbekommen habe, eine Erfindung von Lee Caroll sein. Ergo gibt es diese Kinder gar nicht (oder warum wird hier so dermaßen darüber hergezogen?).

Indigo-Kinder werden mit ADHS-Kindern ziemlich vermischt. Warum unterteilst du plötzlich in deiner Frage? Du warst diejenige, die den Wiki-Artikel kopiert hat.

Ob es diese Kinder nun wirklich gibt oder nicht, kommt sehr drauf an, was man darunter genau versteht. Man kann natürlich den klassischen Eso-Trick fahren und die Definition soweit auffweichen, dass Indigo-Kinder mit ADHS assoziierbar wären. Wenn man sich die klassisch vertretene Ansichten in Esoterik-Kreisen so anschaut - indigofarbene Aura, mit der Aufgabe geboren, beim aufsteig zu helfen... und ähnliches - ja, das gibt es wirklich nicht.

Und nein, ich bin KEIN Befürworter des Begriffes Indigokind (und weitere). Ich bin aber dagegen, Kinder mit Medikamenten/Drogen vollzustopfen, damit sie Ruhe geben, damit sie angepasst werden an das, was die Psychologie uns als "normal" verklickern will - ach ja, im Fachjargon heisst das ja "geformt" - und kaum einer sich die Mühe macht, sich mit den Kindern intensiv auseinander zu setzen und auf seine Bedürfnisse einzugehen. Wäre ja anstrengend... ^^

Und wieso glaubst Du, dass das die Norm ist, sofort zum Medikamentenschrank zu greifen, sobald Eltern nur im Ansatz leicht üüberfordert sind? Zumal dieses mögliche Vorgehen auch in Mediziner-Kreisen durchaus auf starke Kritik stößt.
 
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Joey schrieb:
Und wieso glaubst Du, dass das die Norm ist, sofort zum Medikamentenschrank zu greifen, sobald Eltern nur im Ansatz leicht üüberfordert sind? Zumal dieses mögliche Vorgehen auch in Mediziner-Kreisen durchaus auf starke Kritik stößt.

Man braucht sich doch nur diverse Berichte in den Medien anschauen. Meine Nichte bekam auch die Diagnose ADHS, mitsamt Ritalin-Verschreibung. Nur, dass meine Schwester das Medikament weggesperrt und stattdessen alle Hebel in Bewegung gesetzt hatte, um ihr zu helfen (z.B. mit der richtigen Schule, wo man damit umgehen konnte) und sie quasi bis ins Erwachsenenalter, bis Ende der Berufsausbildung durch zu tragen.

Und nein, von Indigo-, Kristall- und sonstigen esoterischen Kindern war weder bei meiner Nichte noch bei meinem Neffen (hochbegabt) jemals die Rede.

Joey schrieb:
Ob es diese Kinder nun wirklich gibt oder nicht, kommt sehr drauf an, was man darunter genau versteht. Man kann natürlich den klassischen Eso-Trick fahren und die Definition soweit auffweichen, dass Indigo-Kinder mit ADHS assoziierbar wären. Wenn man sich die klassisch vertretene Ansichten in Esoterik-Kreisen so anschaut - indigofarbene Aura, mit der Aufgabe geboren, beim aufsteig zu helfen... und ähnliches - ja, das gibt es wirklich nicht.

Warum werden "Indigo-Kinder" dann mit ADHS usw. assoziiert und vermischt? Warum wird hinein interpretiert, dass diese Kinder einen Leidensdruck hätten, der ins Unermessliche steigen würde? Wenn es das doch gar nicht gibt? Ehrlich gesagt, ich glaube vielmehr, dass hier mit Halb- und Unwahrheiten gearbeitet wird, um das Thema "Indigokind" aufzubauschen. Wie üblich halt... man reitet auf "nicht der Rede wert" so viel drauf rum, bis aus der Mücke endlich ein Elefant geworden ist.^^
 
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