Aber warum soll ich ihn loswerden wolln? wir mögen uns doch!
Gestern as ich in meinem Egoshooter recht gut war hat er gesagt: "Du warst so gut ich könnte heulen"^^
Also ich würde vorschlagen, daß ich mal die Contra-Argumente sammele, die mir gerade einfallen und Du könntest die Pro-Argumente aufschreiben. Die sind mir nämlich nicht klar.
Also Contra:
- ich stelle mir vor, daß Dich deine innere Beschäftigung von anderen Menschen entfernt, die ein normales Innenleben haben.
- ich stelle mir vor, daß es eine überflüssige Beschäftigung ist, auf diese von Dir erlebte Art mit einem inneren Wesen zu sprechen. Normalerweise ist diese "andere Seite" durch dich selber besetzt und steht Dir selber zur Verfügung. Du erlebst eine innere Abspaltung in Dir, die überflüssig sein könnte. Du selber würdest Dich z.B. nicht beschimpfen und Du würdest Dich auch nicht sexuell belästigen.
- Ich stelle mir vor, daß Du aufgrund dieser inneren Beschäftigung weniger Kraft und Energie hast als Andere, um Dein Leben aktiv und unabhängig zu gestalten.
- Ich stelle mir vor, daß Du weniger Aufmerksamkeit aufbringen kannst bzw. daß Deine Fähigkeit, Aufmerksamkeit zu entwickeln gestört ist, wenn Du innendrin jemanden mit Dir herumträgst, mit dem Du kommunizierst.
- Es dürfte Deine Lernfähigkeit und Deine Entwicklungsfähigkeit stören, daß Du innendrin nicht mit Dir selber reflektierst, sondern mit einem abgespaltenen, teilweise lügenden Wesen.
- Ich stelle mir vor, daß Du wenig Sicherheit empfindest für Dich, weil ja Dein innerer Begleiter laufend dazwischenfunken kann und Dir Gedanken und Gefühle macht.
- Ich stelle mir vor, daß Du dich kontrollieren mußt zu einem hohen Maß, um am gesellschaftlichen Leben teilhaben zu können. Und daß Du daher innendrin in Unfreiheit lebst.
So. Wenn Du Lust hast, dann reflektiere anhand der obengenannten Contra-Argumente mal, ob da etwas dran ist. Und mich würden die Pro-Argumente interessieren, die Dich davon abhalten könnten, eine Entscheidung zu treffen und nach Heilung zu suchen, die so aussieht, daß die Stimme weggeht und Dein Leben ggf. irgendwann ohne Psychopharmaka verläuft.
Noch ein paar Gedanken obendrauf:
Von wegen sexuelle Energie und so: man kann nicht selbstheilen, wenn die sexuelle Energie durch Medikamente gestört ist, wie Du es von Dir beschreibst. Selbstheilung entsteht aus genau dem Zentrum des Seins, in dem Kreativität, (Neu-)Schöpfung und damit eben Sexualität ist. Wenn diese Energie "entzweit" ist, dann kann Selbstheilung nicht entstehen.
Unser Ich-Erleben beinhaltet immer die Wahrnehmung mehrerer Teile in uns, die miteinander kommunizieren. Da ist jemand, der kritisiert, da ist hoffentlich jemand, der unterstützt, da ist jemand, der liebt und der zweifelt und so weiter. All dies sind unterschiedliche Teile unseres Wesens, wie es sich in einem Körper und in einem Geist mit seiner Seele/Psyche beschäftigt.
Jetzt müssen wir unterscheiden: was ist akutes psychotisches Erleben? Und was ist chronisches Erleben von psychotischen Inhalten, wie es bei Dir der Fall zu sein scheint? Wie kommt beides physiologisch zustande?
Bei der akuten Psychose hat man Eins: die Hirnchemie gerät durcheinander. Und dadurch entsteht ein wahnhaftes Erleben.
Beim chronischen psychotischen Erleben hat man etwas ganz Anderes: man hat neuronale Verknüpfungen gebildet, welche dieses wahnhafte Erleben im Gehirn als Nervenbahnen abbilden. Damit ist vom Erkrankten das wahnhafte Erleben
dauerhaft nicht vom ebenfalls stattfindenden, gesunden Ich-Erleben unterscheidbar. Er meint, er sei gesund, obwohl er chronisch krank ist.
Bei akuten psychotischen Schub setzt man daher sinnvollerweise Medikamente ein, um dem Menschen ein "herunterkommen" aus der Wahrnehmung zu ermöglichen und zu verhindern, daß das wahnhafte Erleben solange andauert, daß sich neuronale Strukturen im gesamten Gehirn bilden, welche dieses wahnhafte Erleben dann langfristig ermöglichen. Täte man das nicht, würde vermutlich ein sehr großer Teil aller auftretenden Psychosen chronisch.
So war es wohl früher, als an jeder Ecke noch ein Heiliger saß, auch in Europa.

Es gab da noch keine Medizin, man wußte nichts über Gesundheit und Krankheit, daher ging man zu diesen aus heutiger Sicht "kranken" Menschen, die dann für einen Obulus Auskunft aus dem Jenseits gaben, als Medium. (Nur leider wählten diese "Heiligen" nicht selber, ob sie überhaupt ein Leben in dieser Zwischenwelt zwischen zwei Wesen führen möchten, ober ob sie doch ein integriertes Leben führen möchten. Heute dagegen geht das schon eher.)
Jetzt kann man weiterdenken: wenn in meinem Gehirn also neuronale Verknüpfungen vorhanden sind, die mir immer wieder das Ich-Erleben als integrierte Ganzheit zerstören, indem sich ein Jehova oder sonstwer dazwischenschiebt,
dann muß ich
lernen, damit sich neue neuronale Verknüpfungen bilden können, welche die "krankhaften" Verknüpfungen neutralisieren können.
Nachdenken und so weiter kann ich unbegrenzt - das wird nicht viel nützen, denn ich bewege mich dann im Rahmen meines eigenen neuronalen Netzwerkes mit seinen Schwachstellen. Um über mich selber hinaus zu wachsen, auch neuronal, muß ich also lernen. Es geht nicht anders! Anders geht es nicht.


Verstanden, wie das neurologisch und kognitiv zusammenhängt?
So, und je nachdem wie es weiter verläuft hätte ich vermutlich viele Ideen, wie man in einem Gehirn neue Verknüpfungen bildet, welche die alten Verknüpfungen erweitern, aber eben nur zum Teil. Ich denke Du mußt erst mal eine Entscheidung treffen und überlegen, ob Du nicht endlich Nein sagst zu diesem Leben, das Du führen mußt in Unfreiheit. Und das müßtest Du tun, jetzt während Du die Medikamente nimmst. Aber Du kannst Dich ja mal erinnern, wie es ohne Medikamente tatsächlich in Dir aussieht. Und ob es nicht doch sinnvoll ist, das zu ändern. Wie gesagt muß man dafür lernen, damit sich andere und neue neuronale Verknüpfungen bilden. Anders geht es nicht, kann es nicht gehen, physiologisch gesehen.
lg,
Trixi Maus