Ich, das Absolute

Sich selbst sein ist dann mehr so ein Gefühl, nichts bestimmtes, einfach So-Sein, anwesensend sein, meinst Du das?
Nein, es ist kein Gefühl.
Ein Gefühl ist immer etwas Zusätzliches, mit dem man etwas ganz Bestimmtes in gewissen Situationen zusätzlich zum Ausdruck bringt, um sie zu verdeutlichen, um den damit verbundenen Zweck zu erfüllen. Sobald der Zweck erfüllt, verschwindet das entsprechende Gefühl, und zurück bleibt derjenige, der es zum Ausdruck gebracht hat. Deswegen ist er kein Gefühl, denn sonst würde er ja auch verschwinden.

Ich spreche zwar auch gerne vom "Gefühl des eigenen Vorhandenseins" bei der Beschreibung des Ich-Bin. Doch es ist kein Gefühl wie beispielsweise "Ich fühle mich hungrig" oder "Ich spüre das Gefühl von fließendem Wasser auf meiner Haut" oder "Ich fühle mich enttäuscht und missverstanden."

Ich kann mein Dasein nicht als etwas Gewusstes oder als ein Gefühl erfahren, nicht als Wissen erfahren, weil ich kein Gedanke/Gefühl bin.
 
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Nein, es ist kein Gefühl.
Ein Gefühl ist immer etwas Zusätzliches, mit dem man etwas ganz Bestimmtes in gewissen Situationen zusätzlich zum Ausdruck bringt, um sie zu verdeutlichen, um den damit verbundenen Zweck zu erfüllen. Sobald der Zweck erfüllt, verschwindet das entsprechende Gefühl, und zurück bleibt derjenige, der es zum Ausdruck gebracht hat. Deswegen ist er kein Gefühl.

Ich spreche zwar auch gerne vom "Gefühl des eigenen Vorhandenseins" bei der Beschreibung des Ich-Bin. Doch es ist kein Gefühl wie beispielsweise "Ich fühle mich hungrig" oder "Ich spüre das Gefühl von fließendem Wasser auf meiner Haut" oder "Ich fühle mich missverstanden."

Ich frage mich, was zurückbleibt, wenn das Gefühl verklungen ist und seinen Zweck erfüllt hat? Einen zustandslosen Zustand, der keiner ist? Ich kann bei mir keinen Zustand erkennen, der nicht durch irgendetwas gekennzeichnet wäre, von Inhalt begleitet wäre. Von den Zuständen meiner leeren Erinnerung weiß ich nichts, von dem, über das ich nichts weiß, habe ich nichts zu sagen.
 
Ich frage mich, was zurückbleibt, wenn das Gefühl verklungen ist und seinen Zweck erfüllt hat? Einen zustandslosen Zustand, der keiner ist?
Genau. Wenn man es philosophisch ausdrücken möchte, würde man sagen "zwischen allen Zuständen".

Es bleibt immer das zurück, was einen bestimmten Zustand annehmen kann.
 
Ich kann mein Dasein nicht als etwas Gewusstes oder als ein Gefühl erfahren, nicht als Wissen erfahren, weil ich kein Gedanke/Gefühl bin.

Warum ist es dann relevant, zu erkennen, was ich bin? Wenn ich nicht dieses und nicht jenes bin, was ist dann interessant daran, mich zu erkennen, da es doch nichts zu erkennen gibt?
Genau. Wenn man es philosophisch ausdrücken möchte, würde man sagen "zwischen allen Zuständen".

Es bleibt immer das zurück, was einen bestimmten Zustand annehmen kann.
Und ist das erkennbar (für mich)?
 
Warum ist es dann relevant, zu erkennen, was ich bin?
Es ist nicht möglich, zu erkennen, was man ist (eben, weil man bereits der Erkennende ist).
Es ist nur möglich, zu erkennen, was man nicht ist.

Wenn ich nicht dieses und nicht jenes bin, was ist dann interessant daran, mich zu erkennen, da es doch nichts zu erkennen gibt?
Für viele kann es eine enorme Bereicherung sein, zu realisieren, dass sie nicht ihre Probleme und Sorgen sind.
 
Es ist nicht möglich, zu erkennen, was man ist (eben, weil man bereits der Erkennende ist).
Es ist nur möglich, zu erkennen, was man nicht ist.


Für viele kann es eine enorme Bereicherung sein, zu erkennen, dass sie nicht ihre Probleme und Sorgen sind.

Zu erkennen, was man nicht ist, nämlich alles das bin ich nicht, führt zu einem inneren Schweigen und Stillstand in Bezug auf diese spezifische Fragestellung /wer bin ich/, aber nicht zwangläufig zum Ende aller Probleme und Sorgen, diese bestehen munter weiter, auch wenn sie nicht mit mir identisch sind. Auch wenn ich klar weiß, dass ich nicht meine Probleme und Sorgen bin, sind diese nicht dadurch gelöst. Es führt also zu keinerlei Erleichterung zu erkennen, dass ich der Erkennende bin, es ändert in Bezug auf Probleme und Sorgen rein gar nichts.
 
Vielleicht hältst du dich für einen Ungeduldigen und wartest nicht lange genug.
Ich kann dir versichern, alle deine Probleme und Sorgen werden rückstandslos verschwinden.

Probleme bleiben, Sorgen bleiben. Ob Du nun weißt, was Du wirklich bist oder nicht. Das kann ich Dir versichern. Oder verschwinden Deine Alltagsprobleme etwa einfach dadurch, dass Du weißt, wer Du wirklich bist?
 
Probleme bleiben, Sorgen bleiben. Ob Du nun weißt, was Du wirklich bist oder nicht. Das kann ich Dir versichern. Oder verschwinden Deine Alltagsprobleme etwa einfach dadurch, dass Du weißt, wer Du wirklich bist?
Es ist ganz einfach zu verstehen:

Natürlich habe auch ich in meinem Alltagsgeschehen ab und zu diese und jene Probleme.

Doch ich weiß:

Wäre ich tatsächlich meine Probleme, dann wäre ich sie nicht nur manchmal, sondern immer.
Weil das offensichtlich nicht der Fall, bleibt nur eine logisch korrekte und widerspruchsfreie Schlussfolgerung übrig.
 
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Es ist ganz einfach zu verstehen:

Natürlich habe auch ich in meinem Alltagsgeschehen ab und zu diese und jene Probleme.

Doch ich weiß:

Wäre ich tatsächlich meine Probleme, dann wäre ich sie nicht nur manchmal, sondern immer.
Weil das offensichtlich nicht der Fall, bleibt nur eine logisch korrekte und widerspruchsfreie Schlussfolgerung übrig.

... die Dir aber herzlich wenig bringt, wenn Du konkret mit einem waschechten Problem zu tun hast. Ich nehme ja nicht an, dass Du beim Auftreten von Problemen, Dich erstmal hinhockst und Dir zurechtmeditierst, dass Du ja eigentlich nicht das Problem bist, sondern ich gehe mal davon aus, dass Du , wie jeder andere, Dich konkret und aus der Situation heraus spontan und in abhängiger Interaktion mit anderen mit dem Problem auseinandersetzen und auf seiner Ebene eine Lösung suchen wirst - da wird das Sich-eigentlich-selbst-nicht-kennen-können-Idee wohl wie bei allen anderen Menschen keine große Rolle spielen..
 
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