Besteht dann also die Täuschung darin, anzunehmen, ich könnte mich selbst sehen, wie einen anderen Wissensinhalt?
Das ist keine Täuschung, sondern eine Illusion.
Alle Täuschungen sind Illusionen.
Aber nicht alle Illusionen sind Täuschungen.
Illusionen sind nicht zwangsläufig eine Täuschung, um damit jemanden hereinzulegen, sondern sie können genauso eine wichtige, vorübergehende Notwendigkeit sein.
Und das ist keine Wortspielerei.
Natürlich gibt es auch Illusionen, mit denen jemand getäuscht werden soll, so wie es beispielweise sämtliche Illusionen von berühmten Künstlern wie David Copperfield in der Unterhaltungsbranche zeigen. Er will die Leute ganz bewusst täuschen und ich finde er macht einen guten Job.
Doch in dem Fall von Selbstbeobachtung ist es zwar auch eine vorübergehende Illusion, aber niemand soll damit getäuscht werden.
Wie ist dann aber Selbsterkenntnis möglich, wenn sie kein Wissen um "etwas" sein kann?
Das ist nicht möglich, weil man bereits der Erkennende ist.
Man ist vor bereits vor jedem Erkennen vorhanden, und es ist nicht so, dass das eigene Vorhandensein erst durch einen Vorgang des Erkennens zustande kommt.
Wissen ist etwas Zusätzliches.
Du bist du selbst, ohne Wissen.