Ich bin so viele Gedanken

Heute fühl ich mich wieder wie ein Kind. Ich kenn so verschiedene Menschen aus verschiedenen Milieus. Alle scheinen sich in mir zu vereinen, zu einer eigenen Harmonie, ohne Krieg, ohne Kampf, einfach so. Und ich schau sie mir an, sie wirken so erwachsen, so alt und in ihrer eigenen Art weise... und ich dazwischen, wie ein lernendes Kind. Diese Harmonie hätte ich zerreißen müssen... für etwas Anderes, für die Liebe. Das konnte ich nicht.

Ja, ganz selten fühl ich mich auch mal selber erwachsen und schau auf Kinder, die lustig durchs Gelände tollen.
 
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und es ist gut wie es ist - nur das Ist muss man erst mal sehen.

Sein sozusagen.



*.. ach ich bin wieder zu kompliziert.
 
Ich bin auch in vielen Bereichen regelrecht unbewusst. Heute hab ich wieder mit Leuten zu tun gehabt, die einen recht bewussten Bezug zur lebendigen Natur innerhalb der Stadt haben und um Bäume und um Ruderalflächen und erhaltenswerte Gebäude kämpfen. Lauter unterschiedliche Leute, die irgendwie von einer Idee zusammengehalten werden. Ich versteh sie irgendwie und je länger ich bei ihnen sitze, um so besser verstehe ich sie und sehe, dass ihr Anliegen nicht bloße Fassade ist. Das Leben in der Stadt soll lebendig sein und atmen, nicht tot. Auch wenn ich nicht unbedingt dieser Fraktion angehöre, ich darf fotografierend durch ihre Werkstatt spazieren. Ich finde gut, was sie machen und ich leg den Fotoappart bald weg und nehme mir statt dessen eine Säge, um auch ein paar Handgriffe beizutragen. Es macht Spaß, ich fühle mich lebendig. Das ist gut.
 
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Lebendig ist auch die Wahl den Strom zu genießen, aber nicht in eine Richtung mittun zu brauchen, die Wahl zu haben es sein zu lassen und sich trotzdem anstecken
 
Auch eine nette Frau ist da, ich seh sie zum ersten mal, aber sie ist mir sehr sympathisch. Wir plaudern, finden da und dort zueinander, verstehen uns, auf den ersten Eindruck hin, recht gut. Dann zeige ich ihr plötzlich, dass ich anders bin. Nicht auf ihrer Welle. Ich sage: "Ich muss schnell weg, ein Geschäft erwischen, wo es Jeans um 5.- Euro gibt."

Ich höre das Schimpfen zwischen den sanften Sätzen: "Das Geschäft kenn ich... dort kauf ich nichts ein, das ist alles nicht fairtrade."

Ich weiß natürlich ungefähr, was fairtrade bedeutet und denk mir: "Ja, die Frau hat die Augen offen, wo ich noch tief schlafe.

Ich denk nach über das Motiv der Frau und schweige, die Zeit vergeht und ich bleib sitzen und denk nach. Das Geschäft ist mir egal geworden, die billige Hose bekomm ich morgen auch noch.

Seltsam, manche Begegnungen, sie werden wohl nicht gravierend mein Leben verändern, sie verlaufen nur kurz aber so intensiv, dass sie immerhin in einem von Beiden, in dem Fall in mir, leichte Selbstzweifel aufkommen lassen. "Lebe ich bewusst genug?" Und ich geb mir gleich selbst die Antwort: "Noch lange nicht."

Das sind die Momente, wo ich mich wie ein Kind fühle, das langsam lernend zwischen den Erwachsenen herumtollt.
 
Ich sehe mich ziemlich nah an einem Abgrund und ich stehe vor diesem Abgrund und schau hinein. Nicht zu lang. Lieber lass ich mich vom Leben um diesen Abgrund herum berühren, bis zum letzten Atemzug. Ich bin ein Teil davon, spüre Leben und Liebe in mir, das gibt mir Kraft und ich brauch dazu mit meiner ganzen Emotion nicht an einem einzelnen Menschen hängen, als höre rund um ihn die Welt auf zu atmen. Das ist für ihn nicht gut und auch für mich nicht gut.
 
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Beim nach Hause gehen hab ich heute wieder ein bisschen das Göttliche gespürt und eine Stimme in mir hat gebetet: "Großer Geist, führe mich auf den rechten Weg!"

Jetzt denk ich mir, na Hallo... ich als 53jähriger bitte den großen Geist um Hilfe, bei der Suche nach dem rechten Weg. Ist das eine Schande? :rolleyes:
 
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